- Gesunde Ernährung und Bewegung
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"Gesunde Ernährung und Bewegung" oder "Fit statt Fett" ist ein nationaler Aktionsplan des deutschen Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Bundesministeriums für Gesundheit zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten, gestartet im Jahre 2007.
Inhaltsverzeichnis
Handlungsbedarf der Bundesregierung
In Deutschland sind 37 Millionen Erwachsene und 2 Millionen Kinder übergewichtig oder adipös.[1] Etwa eine Million Erwachsene und eine halbe Million Kinder und Jugendliche sind krankhaft übergewichtig (morbide Adipositas). Die Kosten durch ernährungsbedingte Krankheiten (Herz-Kreislauf-Erkrankung, chronische Rückenschmerzen, etc. pp.) werden auf 70 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Hinzu kommen die nicht quantifizierbaren Kosten durch Bewegungsmangel. Auf Grund dieser Zahlen sah sich das Bundesministerium für Gesundheit 2007 veranlasst, mit einer Kampagne über die Folgen von Bewegungsarmut und falscher Ernährung aufzuklären.
Aktionsplan
- Vorbildfunktion der öffentlichen Hand
Gesundheit als Faktor für Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit für Industrie und den Standort Deutschland - Bildung und Information über Ernährung, Bewegung und Gesundheit
Vorbeugung in Familie, Kindergarten, Schule, Berufsausbildung, Betrieb, Universität
ausgewogene Kost in Kantinen und Bewegungsangebote in Betrieben
Verbesserung der Produktinformation und Kennzeichnung von Lebensmitteln - Bewegung im Alltag
durch Ausbau attraktiver Bewegungsmöglichkeiten im Wohnumfeld, am Arbeitsplatz, in Kindergärten und Schulen oder in Seniorenheimen (Spielplätze, Fuß- und Fahrradwege, wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten) und für alle zugängliche Angebote im Schul-, Betriebs- und Breitensport, mehr Sport und Bewegung in den Alltag integrieren - Qualitätsverbesserung bei der Verpflegung außer Haus
26 % der Bevölkerung essen mindestens einmal täglich außer Haus. Gemeinschaftsverpflegung in Kantinen, Schulen und Kindergärten, aber auch die Angebote in Gaststätten und Imbissbuden soll ernährungstechnisch verbessert werden - Impulse für die Forschung
Kritik
Die Aktion wird von Verbraucherverbänden und Gesundheitsorganisationen kritisiert: Die Ziele seien nicht messbar formuliert. Die Kennzeichnung von Lebensmitteln müsse gesetzlich vorgeschrieben sein (wie z. B. in England die farbliche "Ampelkennzeichnung grün gelb rot", rot für Zucker und Fett). So benutze die Industrie statt des Begriffs „Zucker“ immer noch verschleiernd den Begriff „Kohlenhydrate“. Die Organisation "Foodwatch" fordert die Darstellung von zwei Würfelzucker-Pyramiden, einmal für den Zuckerinhalt des Lebensmittels und einmal für den täglichen Bedarf als bildhaften Vergleich. Das Ganze sei wieder einmal nichtssagende politische Propaganda. Ähnlich äußerte sich auch Edmund Fröhlich für die Deutsche Kinderhilfe, die das Eckpunktepapier als unzureichend einstufte. Die tatsächlich bereits erkrankten adipösen Patienten seien in dem Plan nicht berücksichtigt. Fröhlich bezeichnete den Aktionsplan als einen weiteren untauglichen Versuch "eine der größten volkswirtschaftlichen Herausforderungen in den Griff zu bekommen." Kritische Stimmen gab es auch bei einer Expertenanhörung am 6. Juni 2007 im Bundestagsausschuss für Landwirtschaft und Ernährung.[2] Gefordert wird z. B. eine regelmäßige Pflichtuntersuchung in der Schule, Werbeverbot während TV-Kindersendungen sowie verpflichtende "Gesundheitserziehung" im Kindergarten und der Grundschule.
Siehe auch
- "5 mal am Tag eine Portion Obst und Gemüse essen" - eine Aktion in Deutschland und in der Schweiz
- IN FORM
Einzelnachweise
- ↑ Bundes-Gesundheitssurvey 1998
- ↑ bundestag.de
Literatur
- Gesundheitssurvey 1998 in: Das Gesundheitswesen 12/1999 (.PDF)
- IASO: Häufigkeit von Übergewicht nach europäischen Ländern (PDF-Datei; 93 kB)
- Fröhlich/Finsterer: "Generation Chips. Computer und Fastfood - was unsere Kinder in die Fettsucht treibt
Weblinks
- Vorbildfunktion der öffentlichen Hand
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