- Gewissensspiegel
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Als Beichtspiegel bezeichnete man im 15. und 16. Jahrhundert ein fliegendes Blatt mit einer gedruckten Anleitung zum Beichten und mit Darstellungen Jesu Christi, der Gottesmutter, der Schutzpatrone, des bußfertigen Schächers etc. in Holzschnitt. Die Beichtspiegel sind für die Anfänge der Holzschnittkunst von Bedeutung.
Historische Beichtspiegel stellen zudem eine wichtige indirekte Quelle der Mentalitätsgeschichte dar, da literarische Zeugnisse abweichenden moralischen bzw. religiösen Verhaltens in der Regel dem Index zum Opfer fielen. Unter jesuitischer Prägung verbreiteten sich Beichtspiegel bis in das 17. Jh. auch im protestantischen Bereich.
Heute sind Gewissensspiegel genannte Beichtspiegel in katholischen Gebetbüchern, wie dem „Gotteslob“, enthalten.
Beichtspiegel gelten als Hilfsmittel bei der Gewissenserforschung, vor allem in der Vorbereitung auf die Beichte, und enthielten Fragen zu verschiedenen Lebensbereichen, die der Selbstprüfung und als Unterstützung des Gedächtnisses dienen.
Gewissensspiegel im Gotteslob
Angegeben ist im Folgenden die Nummer des Gotteslobes.
- Gl 61: Erster Gewissensspiegel (kurze Erläuterungen zu den 10 Geboten, vgl. Katholischer Erwachsenen-Katechismus Band 2)
- Gl 62: Allgemeiner Gewissensspiegel
- Gl 63: Dritter Gewissensspiegel (Glaube – Hoffnung – Liebe)
- Gl 64: Vierter Gewissensspiegel (Leben für andere)
- Für Kinder und Jugendliche:
- Gl 65: Beichte der Kinder
- Gl 66: Schülerbeichte
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