Gewista

Gewista
Gewista-Werbegesellschaft m.b.H.
Logo der Gewista-Werbegesellschaft m.b.H.
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1921
Sitz Wien, OsterreichÖsterreich Österreich
Leitung Javurek Karl
Branche Außen-, Plakat-, Verkehrsmittel-, Standort-, Kino- und Lichtwerbung
Website www.gewista.at

Dien Gewista-Werbegesellschaft m.b.H. ist ein Werbeunternehmen in der Außenwerbung in Österreich mit Sitz im dritten Wiener Gemeindebezirk Landstraße.

Inhaltsverzeichnis

Name und Besitzverhältnisse

Die Gewista wurde im Jahre 1921 als Gemeinde Wien - Städtische Ankündigungsunternehmung.[1] der Magistratsabteilung der Stadt Wien zur Vermarktung von Verkehrsmittelwerbung gegründet. Erst im Jahr 1974 wurde die Gewista aus dem Städtischen Magistrat ausgegliedert. Mehrheitsbesitzer war nunmehr die gemeindeeigene Wiener Holding, die restlichen 49 Prozent hielten die Progress Werbung und die IWG. Nach der Ostöffnung gründet die die Gewista im Jahr 1990 Tochterunternehmen in Prag und Bratislava und übernimmt gemeinsam mit Mahir und der städtischen Vermögensverwaltung Budapest das ungarische Unternehmen Europlakat. Aus diesen Investments wurde seither der größte Außenwerbekonzern Osteuropas. 1993 übernimmt die Bank Austria die Mehrheitsanteile und überträgt diese im Jahr 2000 an die Stiftungstochter B&C Holding. Eine Phase der Umstrukturierung beginnt, in welcher der französische Außenwerbekonzern JCDecaux an Einfluss gewinnt. Zum Stand 2010 gehören 67 Prozent der Gewista der JCDecaux Central and Eastern Europe Holding (an der auch die B&C Holding beteiligt ist). 33 Prozent der Gewista hält die PROGRESS Beteiligungsges. m.b.H.. 40 % der PROGRESS Beteiligungsges. m.b.H. hält die A.W.H. Beteiligungsgesellschaft m.b.H., die dem Verband der Wiener Arbeiterheime gehört - Geschäftsführer beider Gesellschaften ist Helmut Laska, Ehemann der ehemaligen Wiener Vizebürgermeisterin Grete Laska (SPÖ). Weiters befinden sich in leitenden Positionen zahlreiche Politiker der SPÖ Wien, unter anderem Landtagspräsident Harry Kopietz, was regelmäßig zu heftigen politischen Kontroversen führt (siehe Kritik).[2][3]

Geschäftsfeld

Als klassisches Außenwerbungs-Unternehmen vermarktet die Gewista 40.000 Plakatflächen, 1.500 Litfaßsäulen und über 4.000 City Light-Flächen (von hinten beleuchtete Plakate bei Wartehäuschen) sowie 570 so genannte Rolling Boards. Das 1998 gegründete Tochterunternehmen Infoscreen Austria GmbH betreibt in einigen Wiener U-Bahn-Stationen (und sogar in einem U-Bahn-Zug) Großbildprojektionen, auf denen ein Programmmix aus Veranstaltungstipps, Nachrichtenmeldungen (z. T. mit kurzen Filmausschnitten), Cartoons und Werbeeinschaltungen (sogenannte "elektronischen Außenwerbung") zu sehen ist. Seit dem Jahr 2003 betreibt die Gewista auch das Radverleihsystem Citybike Wien.

Marktposition

Die Gewista sieht sich selbst als fünftgrößtes Medienunternehmen Österreichs mit einem Marktanteil von 65 Prozent in der Außenwerbung. Im Jahr 2003 erwirtschafte sie 111 Millionen Euro Umsatz mit 462 Mitarbeitern (inklusive der internationalen Tochterunternehmen).

Kritik

Der Gewista wird seit jeher ein Naheverhältnis zur Stadt Wien bzw. zur ehemals absolut regierenden Wiener SPÖ nachgesagt.

  • So kritisierte das Kontrollamt der Stadt Wien die "Fast-Monopolstellung" der Gewista und deren Bevorzugung gegenüber anderen Bewerbern sowie die vergleichsweise geringen Tarife.[4]
  • Während beispielsweise in Linz 900 Euro pro Jahr für eine Rollingboard-Anlage fällig werden oder in Kärnten sogar bis zu 5.900 Euro, gibt man sich in Wien mit 300 Euro zufrieden.[5]
  • Weiters wurde in dem Bericht die leichtfertige Erteilung der Genehmigung für knapp 5.000 sogenannter Halbschalen an Lichtmasten kritisiert, ohne beispielsweise Fragen der Verkehrssicherheit zu überprüfen.
  • ÖVP und Grüne kritisieren, dass die SPÖ indirekt über die Progress Beteiligungsgesellschaft an der Gewista beteiligt sei und somit mehr Interesse am Monopol des Unternehmens als an der Sicherheit der Wiener habe. Bürgermeister Michael Häupl spricht von reinen Unterstellungen und bestreitet, dass die Gewista ein Monopol hat.[4]
  • Ein weiterer Bericht des Kontrollamts deckte auf, dass die Kosten für den Wiener Tierschutztag der Magistratsabteilung 60 (Veterinäramt) von 2005 auf 2006 um 40 % auf knapp 261.000 Euro gestiegen sind und dieses Geld vor allem in Werbung auf den Rolling Boards der Gewista floss.[6]
  • Vor den Nationalratswahlen 2006 warfen Die Grünen – Die grüne Alternative der von politischen Beobachtern und Medien als SPÖ nahe eingeschätzten Gewista massive Preisnachlässe für die SPÖ vor, da ihrer Meinung nach die beanschlagten Wahlkampfkosten gemessen an der Menge an Werbeeinschaltungen zu niedrig angesetzt worden wären.[7]
  • Zur Nationalratswahlen 2008 will die SPÖ auf die Dreiecksständer verzichten und statt dessen die Werbeflächen der Gewista verwenden. Dies wurde von den anderen Parteien u.a. mit der Begründung abgelehnt, dass die SPÖ über mehrere Ecken mit der Gewista verbunden sei und somit leichter an Plakatflächen komme.[8]

Einzelnachweise

  1. s. z.B. eine entsprechende Handelsregistereintragung im Amtsblatt zur Wiener Zeitung vom 2. März 1930
  2. Millionendeal um U-Bahnwerbung
  3. Freundschaftsspiel.
  4. a b Kontrollamt sieht Bevorzugung der Gewista.
  5. Geringe Miete für teure Werbung.
  6. Kontrollamt: Tierschutzgelder landen in Tasche von Werbefirma.
  7. Heißer Wahlkampf:"Freunderlwirtschaft mit Plakatfirmen?". In: Online-Presse vom 20. Juli 2006
  8. SPÖ will auf Dreiecksständer verzichten. In: Orf-Wien vom 12. August 2008

Weblinks


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