- Michael Häupl
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Michael Häupl (* 14. September 1949 in Altlengbach, Niederösterreich) ist ein österreichischer Politiker der Sozialdemokratischen Partei Österreichs. Seit dem Jahr 1994 ist er Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien sowie seit 1995 Präsident des Österreichischen Städtebundes.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kindheit und Jugend
Als Mittelschüler war Michael Häupl – ebenso wie sein jüngerer Bruder – Mitglied der national-freiheitlichen, schlagenden Schülerverbindung (pennalen Burschenschaft) „Jungmannschaft Rugia zu Krems“.[1] Nach eigenen Angaben trat er jedoch als 19-Jähriger nach einem „Damaskuserlebnis“ aus der Schülerverbindung aus.[2]
Studium und politische Anfänge
Nach Abschluss der Matura am Bundesrealgymnasium Krems studierte er Biologie und Zoologie an der Universität Wien. Seine Dissertation behandelt die Schädelkinetik bei Gekkoniden.[3] Von 1975 bis 1983 war Häupl wissenschaftlicher Mitarbeiter in der herpetologischen Sammlung des Naturhistorischen Museum Wien.
Bereits während des Studiums trat er dem Verband Sozialistischer StudentInnen Österreichs (VSStÖ) bei, dessen Bundesvorsitzender er von 1975 bis 1978 war. Seit 1978 ist er Mitglied des SPÖ-Bezirksparteiausschusses von Wien-Ottakring.
Aufstieg zum Bürgermeister und Verlust der Absoluten
Von 1983 bis 1988 war er Mitglied des Wiener Gemeinderats und Landtags, anschließend bis 1994 Stadtrat und Landesrat für Umwelt und Sport. 1993 folgte er Hans Mayr als Landesparteivorsitzender der SPÖ und am 7. November 1994 Helmut Zilk als Bürgermeister und Landeshauptmann nach.
Bei der Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 1996 verlor die SPÖ unter Häupl erstmals in der zweiten Republik die absolute Mandatsmehrheit. Daraufhin koalierte die Partei mit der ÖVP, die mit Bernhard Görg den Vizebürgermeister stellte. Zuvor waren sowohl eine Ampelkoalition als auch eine rot-schwarze Regierung unter Beteiligung des LIF[4] diskutiert, aber nicht ernsthaft in Betracht gezogen worden.
Wiedererstarken 2001 und 2005
In der Wahl 2001 errang Häupl mit der SPÖ wieder die absolute Mandatsmehrheit im Gemeinderat. Häupl ist stellvertretender Bundesparteivorsitzender der SPÖ und war Mitglied des Österreich-Konvents von 2003 bis 2005.
Im Jahr 2005 konnte die SPÖ bei der Landtags- und Gemeinderatswahl noch einmal auf knapp 49 Prozent zulegen, lag aber dennoch unter den Erwartungen.
Häupl ist auch Vorsitzender des Kuratoriums des FK Austria Wien. Als Bürgermeister von Wien ist Häupl einer der Vizepräsidenten der Liga Historischer Städte (League of Historical Cities), einer Unterorganisation des International Council on Monuments and Sites sowie Präsident des Rates der Gemeinden und Regionen Europas.
Bei der Gemeinderats- und Landtagswahl 2010 verlor die SPÖ abermals die absolute Mehrheit und kam nur mehr auf 44,34% und 49 Mandate. Die größten Verluste musste die SPÖ unter Michael Häupl an die FPÖ mit HC Strache verzeichnen.
Privates
Aus seiner ersten Ehe ging eine Tochter hervor. In zweiter Ehe war er mit Helga Häupl-Seitz verheiratet, woraus ein Sohn hervorging. Am 20. Mai 2011 heiratete er Barbara Hörnlein, ärztliche Direktorin des Wilhelminenspitals.[5]
Auszeichnungen
- Komturkreuz mit dem Stern des Landes Burgenland
- Goldenes Komturkreuz mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (2000)
- Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik (2007)
- Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (2009)
Publikationen
- Marxismus und Ökologie. ÜBERHOLTES DOGMA? in: Renate Marschalek, Peter Pelinka (Hrsg.): Rot-Grüner Anstoß. Aufsatzsammlung, Mit einem Vorwort von Kurt Steyrer, Verlag Jugend und Volk, Wien 1983, ISBN 3-224-16510-3.
Literatur
- Harry Kopietz, Michael Ludwig (Hrsg.): Michael Häupl. 20 Jahre für Wien. Aufsatzsammlung, Verlag Echomedia, Wien 2004, ISBN 3-901761-31-4.
Weblinks
- Michael Häupl. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Literatur von und über Michael Häupl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Information zum Bürgermeister - Stadt Wien
- Eintrag über Michael Häupl im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie
- Vergleich Häupl – Gusenbauer im Falter vom 26. Juni 2002
Einzelnachweise
- ↑ [1]
- ↑ Der tollste Job überhaupt, Salzburger Nachrichten vom 10. Juli 2009
- ↑ Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek
- ↑ Görg über Häupl: „Er kann nicht Nein sagen“ kurier.at vom 17. Oktober 2010, abgerufen am 11. November 2010
- ↑ Bürgermeister Häupl hat geheiratet, 20. Mai 2011
Vorgänger Amt Nachfolger Helmut Zilk Bürgermeister von Wien
1994–…— Hans Niessl (Burgenland) | Gerhard Dörfler (Kärnten) | Erwin Pröll (Niederösterreich) | Josef Pühringer (Oberösterreich) | Gabriele Burgstaller (Salzburg) | Franz Voves (Steiermark) | Günther Platter (Tirol) | Herbert Sausgruber (Vorarlberg) | Michael Häupl (Wien)
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