- Gewöhnliches Bitterkraut
-
Gewöhnliches Bitterkraut Gewöhnliches Bitterkraut (Picris hieracioides), Illustration
Systematik Euasteriden II Ordnung: Asternartige (Asterales) Familie: Korbblütler (Asteraceae) Unterfamilie: Cichorioideae Gattung: Bitterkräuter (Picris) Art: Gewöhnliches Bitterkraut Wissenschaftlicher Name Picris hieracioides L. Das Gewöhnliche Bitterkraut (Picris hieracioides) oder Habichtskraut-Bitterkraut ist eine Pflanzenart, die in die Gattung der Bitterkräuter (Picris) gehört.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Gewöhnliche Bitterkraut ist eine zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 90 Zentimetern erreicht und borstig behaart ist. Dieser Hemikryptophyt hat ein kurzes, Knospen bildendes Rhizom. Das Rhizom schmeckt bitter. Der Stängel ist aufrecht, oben verzweigt, borstig behaart, selten oben kahl, die Pflanze trägt Milchsaft.
Die Laubblätter sind länglich bis lanzettlich, ungeteilt, gezähnelt bis buchtig gezähnt, beiderseits zerstreut bis dicht borstig behaart, obere mit abgerundetem Grund sitzend.
In einem lockeren, doldig rispigen Blütenstand stehen die körbchenförmigen Teilblütenstände. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von etwa 1 cm auf und enthalten nur Zungenblüten. Köpfchenstiele und Hülle sind mit weißlichen, oft gegabelten Borstenhaaren besetzt oder kahl. Es sind zwei Reihen Hüllblätter vorhanden; sie sind 10 bis 15 mm lang, mit keinen, länglich-lanzettlichen, widerhakig behaarten, schwarzgrünen Außenhüllblättern. Die zygomorphen Zungenblüten sind gelb, außen etwas rot überlaufen und doppelt so lang wie die Hüllblätter. Die Blütezeit liegt, je nach Unterart, Mai bis Oktober.
Die Achänen sind 2,5 bis 5 mm lang, etwas gebogen. Der Pappus besitzt ungleiche federige und schneeweiß Pappushaare, die etwa 6 mm lang sind.
Ökologie
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Hymenoptera, Diptera) auch Selbstbestäubung ist möglich. Ebenso kommt vegetative Vermehrung durch Wurzelsprosse vor. Die Früchte werden durch den Wind ausgebreitet.
Vorkommen
Das Gewöhnliche Bitterkraut ist in Mitteleuropa häufig und wächst collin bis montan (bis 1600 Meter) in lückigen Rasengesellschaften, an Wegen, Dämmen, Wiesen, Waldrändern, in Steinbrüchen, Ödland, Dünengebüschen und Flusskies, ruderal beeinflussten Halbtrockenrasen und im Saum von Büschen. Es liebt basen- und meist kalkreiche, stickstoffhaltige, wenig humose, nicht zu trockene Lehm- oder Tonböden.
Das Gewöhnliche Bitterkraut ist eine Pionierpflanze und ein Kulturbegleiter. Nach Ellenberg ist es eine Lichtpflanze, intermediär kontinental wachsend, und eine Ordnungscharakterart wärmebedürftiger und Trockenheit ertragender Ruderalfluren (Onopordetalia acanthii) bzw. eine Verbandcharakterart halbruderaler kontinentaler Halbtrockenrasen (Artemisio absinthii-Elymion hispidi).
Die Sippe ist ein eurasisch (kontinentales)-submediterranes Florenelement.
Unterarten
Es ist eine sehr variable Art.
Man unterscheidet in Mitteleuropa vier Unterarten:
- Großblütiges Bitterkraut oder Gebirgs-Habichtskraut-Bitterkraut, Geöhrtes Bitterkraut (Picris hieracioides subsp. grandiflora (Ten.) Arcang.)
- Gewöhnliches Bitterkraut s.str. oder Gewöhnliches Habichtskraut-Bitterkraut s.str. (Picris hieracioides subsp. hieracioides)
- Dorniges Bitterkraut oder Stacheliges Habichtskraut-Bitterkraut (Picris hieracioides subsp. spinulosa (Gussone) Arcang.)
- Stängelumfassendes Bitterkraut oder Pippau-Habichtskraut-Bitterkraut (Picris hieracioides subsp. villarsii)
Außerhalb Mitteleuropas (Auswahl):
- Picris hieracioides subsp. japonica (Thunb.) Krylov
- Picris hieracioides subsp. japonica var. koreana Kitam.
- Picris hieracioides subsp. kamtschatica (Ledeb.) Hultén
- Picris hieracioides subsp. longifolia (Boiss. & Reut.) P.D.Sell
Bilder
Picris hieracioides subsp. japonica:
Quellen
- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.); Siegmund Seybold (Hrsg.): Die Flora von Deutschland, interaktiv. CD-ROM, Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2004, ISBN 3-494-01368-3.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. 2. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 6: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Asteridae): Valerianaceae bis Asteraceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-3343-1.
- H. H. Allan: Flora of New Zealand. Volume I: Indigenous Tracheophyta – Psilopsida, Lycopsida, Filicopsida, Gymnospermae, Dicotyledons. 1961, Nachdruck 1982. ISBN 0-477-01056-3. Picris hieracioides online (engl.)
- John L. Strother: Picris. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae (in part): Asteraceae, part 1. Oxford University Press, New York u.a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 303. (textgleich online bei efloras.org). (Abschnitt Beschreibung)
- Gewöhnliches Bitterkraut. In: FloraWeb.de.
Weblinks
Commons: Gewöhnliches Bitterkraut – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Botanik im Bild – Flora von Österreich: Die in Österreich vorkommenden Unterarten.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants, 1986, ISBN 3-87429-263-0
- Eintrag in der Zentralen Datenbank der Schweizer Flora.
- Carl von Linné: Species Plantarum 2, 1753, S. 792 (Erstbeschreibung)
Kategorie:- Cichorioideen
Wikimedia Foundation.