- Gianfrancesco Poggio Bracciolini
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Gianfrancesco (oder Giovanni Francesco) Poggio Bracciolini (* 11. Februar 1380 in Terranuova Bracciolini; † 30. Oktober 1459 in Florenz) war einer der wichtigsten Humanisten der italienischen Renaissance.
Er studierte in Florenz und ging um 1402 nach Rom, wo Papst Bonifatius IX. ihn zu einem seiner apostolischen Sekretäre machte, eine Position, die er unter den Päpsten Innozenz VII. (gestorben 1406), Gregor XII. (abgedankt 1415), Alexander V. (gestorben 1410) und dem Gegenpapst Johannes XXIII. (abgesetzt im Mai 1415) behielt. Die Absetzung des letzteren und die Länge des Konzils von Konstanz (5. November 1414 bis 22. April 1418) gab ihm die Zeit, in den Bibliotheken und Klöstern Deutschlands und Frankreichs nach antiken Texten zu suchen, die den frühen Humanisten bekannt waren, aber in Italien nicht mehr existierten. Er entdeckte lange verschollene Texte von Cicero, Tacitus, Quintilian, Vegetius, Marcus Manilius, Ammianus Marcellinus, Vitruv, Statius und Petronius und spezialisierte sich darauf, Fragmente anhand des Schreibstils bestimmten Autoren zuzuordnen und so verlorene Werke zu rekonstruieren.
Auch in seinem späteren Leben arbeitete er für die Kurie in Rom z.B. unter Nikolaus V. Ab Juni 1453 war Poggio Leiter der florentinischen Kanzlei unter den Medici.
So wie viele Humanisten seiner Zeit schrieb auch Poggio ausschließlich auf Latein, wobei er auch griechische Werke in diese Sprache übersetzte. Er hinterließ einen umfangreichen Briefwechsel privaten und politischen Inhalts und verfasste auch eine Geschichte der Stadt Florenz.
Weblinks
- Literatur von und über Gianfrancesco Poggio Bracciolini im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ansgar Frenken: Gianfrancesco Poggio Bracciolini. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 7, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-048-4, Sp. 778–781.
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