- Gleidingen
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Gleidingen Stadt LaatzenKoordinaten: 52° 17′ N, 9° 50′ O52.2759.838888888888965Koordinaten: 52° 16′ 30″ N, 9° 50′ 20″ O Höhe: 65–70 m ü. NN Einwohner: 4.338 (2005) Eingemeindung: 1. März 1974 Postleitzahl: 30880 Vorwahl: 05102 Die Lage von Gleidingen in der Stadt Laatzen
Gleidingen ist eine Ortschaft in Niedersachsen. Der Ort ist seit der Gebietsreform vom 1. März 1974 ein Teil der Stadt Laatzen.
Inhaltsverzeichnis
Verkehrsanbindung
Gleidingen wird über die Stadtbahnlinie 1 mit der Landeshauptstadt Hannover und Sarstedt verbunden. Die Buslinie 390 verbindet Gleidingen mit den Nachbardörfern Ingeln-Oesselse und der Nachbargemeinde Sehnde. Außerdem verläuft die Bundesstraße 6 durch Gleidingen. Die BAB Ausfahrt Laatzen ist ca. 5 km entfernt.
Geschichte
Laatzens älteste Ortschaft ist zweifellos Gleidingen. In einer Urkunde des Jahres 983 bezeugt „Hrothger de Glethingi“ mit anderen Persönlichkeiten den Grenzverlauf zwischen den Bistümern Hildesheim und Minden und damit den sächsischen Teilherzogtümern Engern und Ostfalen.
Das Geschlecht derer von Gleidingen wird in Schriften der folgenden Jahrhunderte immer wieder erwähnt und kann damit als größter Grundherr angenommen werden. Schon 1250 ist Henricus de Gledinge – die Schreibweise des Namens hatte sich zwischenzeitlich geändert – als Pfarrer bezeugt, so dass Gleidingen wohl als eine der frühesten Kirchengemeinden im heutigen Großraum Hannover bezeichnet werden darf.
1389 verlieh Bischof Gerhard von Hildesheim dem neu gegründeten Kloster des Karthäuserordens in Hildesheim einen Sattelhof mit rund 270 Morgen Land. Es handelt sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit um das heutige Rittergut.
Während der Hildesheimer Stiftsfehde von 1519 bis 1523 kam es in Gleidingen zu einem Gefecht. Herzog Erich von Calenberg schlug bei Gleidingen ein bischöflich-hildesheimisches Truppenkontingent, das vorher das Dorf Langenhagen geplündert hatte. 100 Tote und 200 Gefangene sind bezeugt. Beim Friedensschluss nach Beendigung der Stiftsfehde kam das Amt Ruthe und damit auch Gleidingen zum Fürstentum Calenberg.
Ein schweres Gefecht im Dreißigjährigen Krieg zwischen Truppen der katholischen Liga und einem protestantischen Kontingent, bei dem 1.000 Tote auf dem Schlachtfeld zurückblieben, verdient besondere Erwähnung.
1643 kam das Große Stift Hildesheim wieder unter die Hoheit der Hildesheimer Bischöfe, und den welfischen Herzogen bescherte Gleidingen eine bewegte Vergangenheit bis in unsere Zeit.
Von Bedeutung erwies sich ein Duell auf der Gleidinger Sehlwiese, heute ein Neubaugebiet mit der Benennung „Gänsewiese“, bei dem der dänisch-norwegische Vizeadmiral Peter Tordenskiold getötet wurde. Ein Gedenkstein an einer nach ihm benannten Straße erinnert an dieses Ereignis.
In den hundert Jahren von 1812 bis 1910 stieg die Einwohnerzahl Gleidingens von etwa 600 auf 1.390. Wie in den anderen, an der Leine gelegenen Ortschaften Laatzens vollzog sich auch in Gleidingen der Wandel vom reinen Bauerndorf zu einem Wohnort für Industriearbeiter.
Wappen
Das Wappen zeigt einen roten, nach rechts gewandten Löwen mit erhobenen Tatzen und Quaste auf silbernem Grund. Zwischen seinem Kopf und der Quaste befindet sich eine rote Rose. Dieses Wappen stammt von den Rittern zu Gleidingen. Ursprünglich führten diese einen gespaltenen Schild mit einer einfachen Rose, was seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts urkundlich nachgewiesen ist. Später wurde als Sinnbild der Freiheit noch der Löwe hinzugefügt, was wiederum seit etwa 1600 nachgewiesen ist.
Politik
Ortsbürgermeister ist Peter Jeßberger (SPD).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Der Barockturm der St.-Gertruden-Kirche wurde 1720–1725 errichtet, das Kirchenschiff in der heutigen Form 1820/21.
- Sehenswert ist der Jüdische Friedhof sowie die alte Posthalterei.
- Ein Gedenkstein erinnert an ein Duell auf der Gleidinger Sehlwiese, bei dem der dänisch-norwegische Vizeadmiral Peter Tordenskiold getötet wurde.
- Ein weiterer Gedenkstein erinnert an „1000 Jahre Gleidingen“.
Literatur
- Friedrich John: Gleidingen 983 - 1983. Broschüre aus Anlaß der 1000-Jahrfeier der Ortschaft Gleidingen. Laatzen: Stadtdirektor – Schul- und Kulturamt, ca. 1983. GWLB-Signatur: ZEN 86/20549
- Dr. Hans Lauenstein: Die Entwicklung eines niedersächsischen Bauerndorfes in den letzten 100 Jahren. Hildesheim u. a.: Lax, 1921. GWLB-Signatur: ZEN C 2840:6,1
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der Stadt Laatzen
- Webseite des OT Gleidingen
- Webseite der St. Gertruden-Kirchengemeinde Gleidingen
- Webseite der Tennisabteilung des BSV Hanovera Gleidingen
Ortsteile der Stadt LaatzenAlt-Laatzen | Grasdorf | Laatzen-Mitte | Rethen | Gleidingen | Ingeln-Oesselse
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