Alt-Laatzen

Alt-Laatzen
Alt-Laatzen
Stadt Laatzen
Koordinaten: 52° 19′ N, 9° 47′ O52.3144444444449.784722222222261Koordinaten: 52° 18′ 52″ N, 9° 47′ 5″ O
Höhe: 61 m ü. NN
Einwohner: 5.934 (2005)
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 30880
Vorwahl: 0511
Karte

Lage Alt-Laatzens in der Stadt Laatzen

Altes Rathaus

Alt-Laatzen ist ein Ortsteil der Stadt Laatzen in der Region Hannover in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Verkehrsanbindung

Die Landeshauptstadt Hannover wird über zwei Stadtbahnlinien angeschlossen. Mehrere Buslinien übernehmen die Feinerschließung und Verbindungen zu umliegenden Ortsteilen. In Alt-Laatzen liegt der von einer S-Bahn-Linie bediente Bahnhof Hannover Messe/Laatzen an den Strecken Hannover–Göttingen und Hannover–Hildesheim–Halle. Während der großen Messen wird er als Fernverkehrsbahnhof mit ICE-Anschluss genutzt. Außerdem wird sowohl Hannover als auch das Laatzener Zentrum sehr gut über die Hildesheimer Straße mit dem Auto erreicht.

Geschichte

Urnenfunde aus vorrömischer Zeit lassen auf eine frühzeitige Besiedlung schließen. Die erste namentliche Erwähnung datiert vom 6. Juli 1259. Die erste Erwähnung der alten Laatzener Kapelle, des südlichsten Bauwerkes der norddeutschen Backsteingotik, stammt vom 13. Januar 1325. Laatzen war damals ein Dorf von überwiegend abhängigen Bauern. Die Familie von Lathusen war zu dieser Zeit der größte Grundbesitzer am Ort. Der heutige Name Laatzen ist eine Abwandlung dieses Namens. Die Besitzrechte dieser Familie gingen später an das Kloster Marienrode über. Mit Döhren und Wülfel gehörte Laatzen danach zum sogenannten „Kleinen Freien“. Ähnlich wie im „Großen Freien“ durften die Bewohner dieser Dörfer ihre Höfe ohne Genehmigung des Obereigentümers verkaufen, konnten die Jagd ausüben und hatten das Recht, Handwerk und Gewerbe ohne Konzession zu betreiben. Dafür hatten sie Zins an den König zu zahlen und die Pflicht zum Kriegsdienst.

Laatzen war in seiner Struktur bis tief in das 19. Jahrhundert hinein bäuerlich geprägt. Im Zuge der Industriellen Revolution entwickelte sich Laatzen nach und nach zu einer Industriearbeitersiedlung mit zunächst noch deutlich ländlichem Charakter. Der Zweite Weltkrieg traf mit schweren Bombenangriffen auch Laatzen; in der Nachkriegszeit setzte sich mit dem neuen Aufschwung die Umwandlung vom alten Dorf zur städtischen Siedlung umso lebhafter fort.

1964 erfolgte die freiwillige Vereinigung Laatzens und des benachbarten Grasdorfs zur Stadt Laatzen. Im Zuge der Gebietsreform zum 1. März 1974 wurde die Stadt Laatzen mit den selbstständigen Gemeinden Rethen, Grasdorf, Gleidingen und Ingeln-Oesselse zusammengeschlossen. Im Gegenzug musste das Messegelände an die Stadt Hannover abgetreten werden.

Wappen

Das Wappen des Ortsteils Laatzen ist mit dem der Stadt Laatzen deckungsgleich. Es stellt im oberen Teil einen nach links gewendeten welfischen Löwen sowie im unteren Teil die Leine dar, die durch grüne Felder fließt.

Politik

Alt-Laatzen hat einen gemeinsamen Ortsrat mit Laatzen-Mitte und Grasdorf. Ortsbürgermeister ist Heinz Krüwel, SPD.

Bildung

In Alt-Laatzen befindet sich die aus der Laatzener Volksschule hervorgegangene Grund- und Hauptschule Rathausstraße, die bis 2004 auch eine von zwei Laatzener Orientierungsstufen beherbergte. 2007 wurde an dieser Schule ein Ganztagsangebot eingeführt. In Alt-Laatzen sind zwei Kindertagesstätten angesiedelt. Neben der städtischen Kita „An der Masch“ mit insgesamt sieben Gruppen wird der Kindergarten St. Mathilde mit zwei altersgemischten Gruppen von der katholischen Kirchengemeinde betrieben (eine Krippe befindet sich im Bau).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Backsteinkapelle in Alt-Laatzen (Laatzen)
Straßenzug am Lindenplatz (Städtische Siedlung)

Sehenswürdigkeiten

  • Mit der Laatzener Masch verfügt der Ort über ein reizvolles und biologisch vielfältiges Feuchtbiotop.
  • Hier befinden sich auch das Laatzener Luftbad, ein ehemaliges Freibad und das „Wiesendachhaus“.
  • Die Kapelle in nordischer Backsteingotik wurde erstmals 1325 urkundlich erwähnt.
  • „Städtische Siedlung“ Laatzen. In den Jahren 1918–1921 erbaute Vorstadtsiedlung mit architektonisch interessanten Backsteinhäusern
  • Luftfahrtmuseum (Geschichte der Luftfahrt) mit Sammlung von Flugzeugmodellen
  • Das alte Rathaus soll 1731 erbaut worden sein. Nach einem Brand wurde es 1812 wieder errichtet und diente ab 1872 als Herrenhaus des Rittergutes von Schwake. Von 1937–1976 war es Rathaus von Laatzen, heute dient es als Standesamt.
  • Das Rudolf-Schröder-Haus wurde 1912/13 als Verwaltungsgebäude der Konsum-Gesellschaft erbaut. Das zweigeschossige, auf einem hohen verputzten Sockel stehende Haus hat eine denkmalgeschützte Fassade und steht heute auf dem Gelände der Firma Siemens an der Hildesheimer Straße.

Kirchengemeinden

St.-Mathilden-Kirche

In der Eichstraße stehen die katholische Kirche St. Mathilde und die ev.-luth. Immanuel-Kirche.

Die Kirche St. Mathilde wurde 1938 geweiht und gehört heute als Stadtteilkirche zur Laatzener Gemeinde St. Oliver.

Die ev.-luth. Immanuelkirche wurde 1961 erbaut, da die gotische Backsteinkapelle für die wachsende Gemeinde zu klein wurde. Im Jahr 2000 wurde zur EXPO im Vorraum der Kirche ein Café eröffnet.

Sport

Alt-Laatzen ist Heimat der Sportlichen Vereinigung Laatzen von 1894. Das 1. Wasserball-Herrenteam, aus dem der Nationalspieler Marc Politze hervorgegangen ist, tritt aktuell in der 2. Bundesliga Nord an. Die SpVg Laatzen hat zirka 1200 Mitglieder in 9 Abteilungen bzw. 12 Sportarten und unterhält das Sportgelände „Auf der Dehne“ mit 3 Fußball- und mehreren Tennisplätzen.

In der Straße Steinbrink steht das Schützenhaus, der Sitz des 1904 gegründeten Schützenvereins Laatzen.

Ebenfalls in Alt-Laatzen ist der auf dem Gebiet des Radsports tätige Stahlradverein Laatzen von 1897 e. V. zu Haus.

Vereine

Alt-Laatzen ist der Heimatort des Freien Fanfarenkorps Alt-Laatzen, einem weit überregional bekannten modernen Musikverein in der Tradition der Fanfarenzüge.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Eichstraßenfest
  • Schützenfest
  • Abschied vom Sommer im Park am Alten Rathaus
  • Aufführung der böhmischen Weihnachtsmesse von Jakub Jan Ryba durch die Kantorei der Immanuelgemeinde

Weblinks


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