- Gloriosa (Glocke)
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Gloriosa (lat. Die Ruhmreiche) ist ein Name bzw. eine Bezeichnung für Kirchenglocken. Der Brauch, Glocken einen Namen zu geben, kam im Mittelalter auf, als die ersten mehrstimmigen Geläute entstanden. Der Name Gloriosa ist deshalb auch der jeweils größten bzw. tontiefsten Glocke in einem vielstimmigen Geläut (ab 6 Glocken) vorbehalten, die meist nur an den hohen Feiertagen des Kirchenjahres läuten dürfen, sei es in einem solistischen Vorläuten oder als Basis im Vollgeläut (Plenum).
Auswahl an Gloriosa-Glocken (nach Tonhöhe geordnet):
- Dom St. Marien zu Erfurt (Schlagton e0, gegossen 1497 von Gerhard van Wou)
- Dom St. Bartholomäus zu Frankfurt (Schlagton e0, gegossen 1877 von Hermann Große), und ihre gleichnamige Vorgängerin (b0, gegossen 1484 von Martin Moller)
- Stadtkirche (Freudenberg) (Schlagton ges0, gegossen 1999 von der Glockengießerei Bachert in Heilbronn)
- Propsteikirche Duderstadt (Schlagton as0, gegossen 2011 von der Gießerei Bachert in Karlsruhe)
- Ulmer Münster (Schlagton as0, gegossen 1956 von der Gießerei Kurtz in Stuttgart)
- Thomaskirche (Leipzig) (Schlagton a0, gegossen 1477 von Theodoricus Reinhard)
- Erzabtei Sankt Ottilien (Schlagton a0, gegossen 1950 von Karl Czudnochowsky in Erding)
- St. Nicolai (Mölln) (Schlagton b0, gegossen 1468 von Wilken Kruse)
- Stiftskirche Herrenberg (Schlagton b0, gegossen 1965 von Emil Eschmann)
- ehem. St. Nicolai (Zerbst) (Schlagton h0, gegossen 1378 von einem unbekannten Meister)
- Dom St. Petri zu Bremen (Schlagton h0, gegossen 1433 von Ghert Klinghe)
- St. Maria zur Wiese in Soest (Schlagton h0, gegossen 1856 von Wilhelm Rincker in Westhofen)
- Herforder Münster (Schlagton es1, gegossen im 13. Jh. von einem unbekannten Meister)
Kategorie:- Glockentyp
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