- Goldenes Militär-Verdienst-Kreuz
-
Das Goldene Militär-Verdienst-Kreuz ist aus dem 1793 durch König Friedrich Wilhelm II. von Preußen gestifteten Preußischen Militär-Ehrenzeichen entstanden und war die höchste militärische Auszeichnung für Mannschaften und Unteroffiziere, die das Königreich zu vergeben hatte. Sie wird auch „Pour le Mérite des Unteroffiziers“ genannt. Die Stiftung erfolgte am 27. Februar 1864 durch König Wilhelm I. von Preußen.
Inhaltsverzeichnis
Dekoration
Das Kleinod ist ein aus Gold (später Silber vergoldet) gefertigtes Kreuz. Im Medaillon die von einer Krone überragte und verschlungene Initiale des Stifters W R (Wilhelm Rex). Rückseitig die Inschrift KRIEGS VERDIENST und darunter zwei kleine Lorbeer- und Eichenzweige.
Trageweise
Getragen wurde die Auszeichnung an einem schwarzen Band mit weißen Seitenstreifen auf der linken Brustseite.
Verleihungen
Seine Verleihung fand erstmals im Jahre 1866 an 16 Unteroffiziere und Mannschaften statt, die sich während des Krieges gegen Österreich in ganz besonders herausragender Weise durch Tapferkeit ausgezeichnet und verdient gemacht hatten.
Weitere Verleihungen folgten von 1873 bis 1884 an 34 Unteroffiziere der russischen Garde,[1] von 1895 bis 1906 an vier Angehörige der Schutztruppe sowie im Jahre 1900 an einen Angehörigen des III. Seebataillons.[2]
Im Ersten Weltkrieg wurde die Auszeichnung lediglich 1760-mal an deutsche Soldaten verliehen. Die erste Verleihung war am 15. Oktober 1916 an Georg Dülz, Vizefeldwebel beim 6. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 68, die letzte Verleihung am 3. November 1918 an Karl Beck, Vizefeldwebel im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 83. Der Infanterieflieger Heinrich Ernst Schäfer erhielt es postum am 11. Juni 1918.
Der letzte Inhaber des Goldenen Militär-Verdienst-Kreuz, der ehemalige Offiziersstellvertreter im Infanterie-Regiment „Herzog von Holstein“ (Holsteinisches) Nr. 85, August Reese verstarb 1988 im Alter von 102 Jahren. [2]
Besonderheiten
Mit der Verleihung waren einige besondere Rechte verbunden:
- bevorzugte Versorgung durch Behörden
- ein monatlicher Ehrensold in Höhe von drei Talern, später 9,– RM ab August 1939 20,– RM und in der Bundesrepublik Deutschland von 25,– DM; ab 1986 waren es 50,- DM
- Militärische Ehrenbezeugung durch den Präsentiergriff
- Trauerparade beim Tod des Inhabers
Literatur
- Klaus D. Patzwall (H.): Das preussische Goldene Militär-Verdienst-Kreuz. Militair-Verlag Patzwall, Norderstedt 1986. (Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Orden und Ehrenzeichen, Band 2)
- Willi Geile: Das Preußische Goldene Militärverdienstkreuz – Seine Verleihungen aufgeschlüsselt nach Regimenten. (= Statistische Ausarbeitungen zur Phaleristik Deutschlands. Band II.) PHV, Offenbach 1997, ISBN 3-932543-01-7
Einzelnachweise
- ↑ Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945, Band 2: Limburg-Reuss, Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 1997, ISBN 3-00-00-1396-2,S.1003
- ↑ a b Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945, Band 2: Limburg-Reuss, Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 1997, ISBN 3-00-00-1396-2, S.1004
Kategorien:- Träger des Goldenen Militär-Verdienst-Kreuzes
- Orden und Ehrenzeichen (Preußen)
Wikimedia Foundation.