- Gora Swietej Anny
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Góra Świętej Anny
Sankt AnnabergBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Strzelce Opolskie Gmina: Leśnica Geographische Lage: 50° 27′ N, 18° 10′ O50.45611111111118.1675Koordinaten: 50° 27′ 22″ N, 18° 10′ 3″ O Einwohner: 580 Postleitzahl: 47-150 Telefonvorwahl: (+48) 77 Kfz-Kennzeichen: OST Wirtschaft und Verkehr Straße: Autobahn A4 Nächster int. Flughafen: Breslau Góra Świętej Anny, deutsch Sankt Annaberg (auch Annaberg) ist ein Dorf in der zweisprachigen Stadt- und Landgemeinde Leśnica / Leschnitz in der polnischen Woiwodschaft Oppeln. Bekannt ist der rund 550 Einwohner zählende Ort für das gleichnamige Kloster mit Wallfahrtskirche auf dem Annaberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Etwa 10 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz) und 25 km südöstlich von Oppeln gelegen, verfügt Góra Świętej Anny über eine Auffahrt zur Autobahn A4. Die Bebauung des Dorfes schließt sich südlich an das Straßendorf Wysoka an und erstreckt sich an den Hängen des 406 Meter hohen Annabergs.
Geschichte
Siehe auch St. Annaberg
Die Geschichte des Dorfes ist eng mit dem aus der Ebene aufragenden Inselberg verbunden, der bereits früh kultischen Zwecken diente. Auf diesem Chelmberg, wie der Annaberg ursprünglich genannt wurde, entstand 1480–1485 in exponierter Lage eine Kirche, deren Holzstatue der Anna selbdritt bald Ziel von Wallfahrern wurde. Das Dorf wurde 1327 böhmisch und fiel 1635 an Habsburg. Melchior Ferdinand von Gaschin berief 1655 Franziskaner auf den Chelmberg, wo sie ein Kloster und später einen Kalvarienberg errichteten.
Annaberg, mittlerweile der wichtigste Wallfahrtsort Oberschlesiens, wurde 1742 preußisch und 1816 dem Landkreis Groß Strehlitz zugeordnet. Felix Triest beschrieb den Ort 1861 als Marktflecken, damals zählte Annaberg 641 Einwohner, die vorwiegend im von den zahlreichen Pilgern begünstigten Handwerk tätig waren. Die zur Gänze katholische Bevölkerung war nach Leschnitz eingepfarrt.[1]
Bei der Volksabstimmung am 20. März 1921 stimmten 403 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 91 für Polen. Annaberg verblieb bei der Weimarer Republik. Im Gefolge der Volksabstimmung kam es am Annaberg vom 21. bis 27. Mai 1921 zum offenen Kampf zwischen polnischen und deutschen Einheiten, dessen Höhepunkt der Sturm auf den Annaberg durch das Schlesischer Selbstschutz genannt Freikorps samt Besetzung des Berges am 21. Mai 1921 bildete. Der Aufstand selbst endete am 5. Juli 1921 mit einem Waffenstillstandsabkommen, das auf Druck der Alliierten zustande kam (s. Aufstände in Oberschlesien).
Die Landgemeinde Annaberg gehörte dem Amtsbezirk Wyssoka an, der 1933 unter den neuen nationalsozialistischen Machthabern in Annaberg umbenannt wurde. Ein Jahr darauf, am 18. Juli 1934, folgte die Umbenennung in Sankt Annaberg, worauf 1941 eine erneute Namensänderung in das weltlichere Annaberg O.S. stattfand. Bereits 1939 war der ehemalige Sitz des Amtsbezirks, das in Hohenkirch umbenannte Wyssoka, in die Gemeinde St. Annaberg eingegliedert worden.[2]
1945 fiel der bisher deutsche Ort als Góra Świętej Anny an Polen und ist nach wie vor Ziel zahlreicher Pilger. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiederhergestellten Powiat Strzelecki.
2006 führte die Gmina Leśnica, zu der der Ort Góra Świętej Anny gehört, Deutsch als Hilfssprache und im Jahre 2008 zweisprachige Ortsbezeichnungen ein.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Góra Świętej Anny / Sankt Annaberg nach dem jeweiligen Gebietsstand:[3]
Jahr Einwohner 1845 476 1855 540 1861 641 1885 846 Jahr Einwohner 1910 707 1933 648 1939 2.198 1978 600 Sehenswürdigkeiten
- Basilika mit Paradiesplatz
- Gnadenbild der hl. Anna Selbdritt
- Lourdes-Grotte
- Franziskanerkloster und Pilgerheim
- Kalvarienweg mit Kapellen
- Freilichttheater aus den 1930er Jahren
- Denkmal zum Andenken an die Aufstände
Söhne und Töchter des Ortes
- Berthold Altaner (* 10. September 1885) – katholischer Kirchenhistoriker und Patrologe
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865
- ↑ Vgl. territorial.de; abger. am 5. April 2008
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen:
Weblinks
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