Gotteskasten

Gotteskasten
Opferstock mit Dreibolzenschloss
Öffentlicher Opferstock an einem Pastorat in Lübeck

Der Gotteskasten, aus dem „Oblationarium“ hervorgegangen, war seit dem Mittelalter ein Behältnis zur Aufbewahrung des Geldes einer Kirchengemeinde.

Inhaltsverzeichnis

"Gotteskasten" - ein Opferstock

Der Gotteskasten konnte dann auch für das im Gottesdienst gesammelte Geld verwendet werden und wurde in dieser Funktion auch Opferstock genannt.[1] Zudem wurde der Gotteskasten auch zur Aufbewahrung wichtiger vermögensrechtlicher Urkunden von Privatpersonen genutzt. Der Urkunde wurde dann ein so genannter Denarius Dei beigelegt. Mit dem Ende des Mittelalters steht die Bezeichnung Gotteskasten dann aber zunehmend nur noch im übertragenen Sinne für das Vermögen einer Gemeinde.

Ein ansehnlicher Gotteskasten steht in der Hauptkirche Sankt Michaelis (Hamburg).[2]

"Gotteskasten" - ein Verein zur Unterstützung von Gläubigen

Eine von der ursprünglichen Bedeutung abgeleitete Bezeichnung meint ein Vermögen, das der Unterstützung vor allem evangelischer Christen in der Diaspora dient.[3] Schon 1900 wurde das "Diasporawerk" der SELK gegründet, das inzwischen den Namen "Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche-Gotteskasten-e.V." trägt.[4]

Siehe auch

Martin-Luther-Bund

Literatur

  • Walter Caspari, Die geschichtliche Grundlage des gegenwärtigen Evangelischen Gemeindelebens,aus den Quellen im Abriss dargestellt, A. Deichert 1908, 323 S.
  • Wilhelm Thomas, Der Gotteskasten, online-Version des Textes

Einzelnachweise

  1. In der Übersetzung Luthers wurde der Opferstock "Gotteskasten" genannt.
  2. Gotteskasten im Hamburger Michel
  3. Lutherischer Gotteskasten - ein Verein für die Unterstützung der "Lutheraner, die als Minderheiten unter Katholiken, Reformierten oder Unierten leben, in kirchlicher Hinsicht
  4. Internetpräsentation "Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche-Gotteskasten-e.V."

Weblinks

 Commons: Opferstöcke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • Gotteskasten — Gotteskasten, Behältnis zur Aufbewahrung des einer Kirche gehörigen oder in ihr gesammelten Geldes (auch Opferstock); auch das Vermögen, das eine Kirche an barem Geld, ausgeliehenen Kapitalien oder sonstigen Revenuen hat. S. Lutherischer… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gotteskasten — Gotteskasten, 1) (jüd. Ant.), so v.w. Schofaroth, s.u. Tempel; 2) (Gotteslade), großer Kasten, worin das der Kirche gehörige od. in derselben gesammelte Geld aufbewahrt wird; 3) das Vermögen, welches eine Kirche an baarem Geld, ausgeliehenen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gotteskasten — Gotteskasten, das Barvermögen einer Kirche; auch s.v.w. Opferstock (s.d.). – Lutherischer G., ein 1853 von streng luth. Seite gegründeter Unterstützungsverein für luth. Diasporagemeinden in unierten, reform. und kath. Landen. – Vgl. Zehme (1893) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Gotteskasten — Was man in den Gotteskasten legt, regnet wieder vom Himmel herab. – Sprichwörtergarten, 308 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Gotteskasten, der — Der Gotteskasten, des s, plur. ut nom. sing. ein Kasten oder Behältniß, worein dasjenige Geld geleget wird, welches zum Behuf des öffentlichen Gottesdienstes und der dazu gehörigen Personen und Gebäude gewidmet ist; an einigen Orten die… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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  • Aerarium ecclesiasticum — Opferstock mit Dreibolzenschloss Öffentlicher Opferstock an einem Pastorat in Lübeck …   Deutsch Wikipedia

  • Opferstock — mit Dreibolzenschloss Öffentlicher Opferstock an einem Pastorat in Lübeck …   Deutsch Wikipedia

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