- Gottfried Hansen
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Gottfried Hansen (* 8. November 1881 in Rendsburg; † 16. Juli 1976 in Kiel) war ein deutscher Admiral und Funktionär der deutschen Veteranenverbände nach dem Zweiten Weltkrieg.
Leben
Hansen trat 1898 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war er als Kapitänleutnant Erster Artillerieoffizier an Bord des Linienschiffes SMS Schleswig-Holstein; als Zweiter Stabsoffizier des Admirals Hipper nahm er 1916 an der Skagerrakschlacht teil. Er blieb auch nach dem Ende des Krieges Marineoffizier, jedoch in der Verwaltung an Land, bevor er 1926 nacheinander die beiden Linienschiffe Schleswig-Holstein und SMS Braunschweig kommandierte. Im Anschluss diente er als Inspekteur der Marine-Artillerie; mit seiner Beförderung zum Konteradmiral 1928 wurde er Chef der Marinestation Ostsee in Kiel. Nach der Beförderung zum Vizeadmiral 1930 wurde er von diesem Posten als Admiral in den Ruhestand versetzt.
Von 1938 bis zu ihrer kriegsbedingten Einstellung 1944 gab er im Auftrag der Marine die Zeitschrift Nauticus, Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen heraus. Von 1941 bis 1943 war er erneut im aktiven Dienst, als Leiter des Luftwaffenlehrstabes im Oberkommando der Kriegsmarine.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er, trotz der immer noch gültigen alliierten Verbote, in Form einer „Hansen-Kreis“ genannten informellen Gruppe mit der Gründung eines Verbandes der ehemaligen Soldaten[1]. Nach dem Wegfall des Verbotes im Jahr 1949 wurde er Gründungsvorsitzender des Verbandes versorgungsberechtigter ehemaliger Berufssoldaten. In dieser Position betrieb er aktiv die Verdrängungs- und Verharmlosungspolitik der Nachkriegszeit; so wandte er sich bereits 1950 mehrfach mit Denkschriften an Regierung und Bundestag: darin forderte er „die Anerkennung der Reinheit der Deutschen Wehrmacht“ und ihres unpolitischen Charakters[2] und eine allgemeine Amnestie für die als „sogenannte Kriegsverbrecher“ verurteilten Wehrmachtsangehörigen[3]. Auf der anderen Seite verteidigte er aber auch die Widerständler des 20. Juli 1944 vor dem damals bei den ehemaligen Berufssoldaten verbreiteten Vorwurf des Verrates[4]. 1951 wurde er Vorsitzender des Verbandes Deutscher Soldaten, was er bis 1956 blieb.
Hansen wurde 1961 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik mit Stern verliehen. Er ist in einem Ehrengrab auf dem Kieler Nordfriedhof bestattet.
Einzelnachweise
- ↑ Berthold J. Sander-Nagashima: Die Bundesmarine 1950 bis 1972. Konzeption und Aufbau. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 978-3-486-57972-7, S. 24f.
- ↑ Jürgen Förster: Die Wehrmacht im NS-Staat. Eine strukturgeschichtliche Analyse Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007, ISBN 978-3-486-58098-3, Fn. 134 (S. 128).
- ↑ Norbert Frei: Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit. C. H. Beck, 1996, ISBN 3-406-41310-2, S. 209, 223.
- ↑ Peter Reichel: Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur in Politik und Justiz. C. H. Beck, 2007, ISBN 978-3-406-45956-6, S. 99. Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche.
Weblinks
- Eintrag zu Hansens Grab mit Biografie auf der Website der Stadt Kiel.
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