Gotthelf Anton Wiede

Gotthelf Anton Wiede

Gotthelf Anton Wiede[1] (* 1836 in Böhrigen; † 1911) war ein deutscher Textil- und Bergingenieur, Markscheider und Unternehmer in Sachsen, Thüringen und Bayern.

Leben

Wiede wurde 1836 als Sohn eines Müllers in Böhrigen bei Roßwein in Sachsen geboren. Ab 1850 besuchte er königliche Gewerbeschule Chemnitz. Er spezialisierte sich auf das Fachgebiet Spinnerei. Im Jahr 1854 schloss er den Schulbesuch erfolgreich ab. Eine erste Anstellung fand er als Werkmeister der Kammgarnspinnerei Schedewitz bei Zwickau. Schon 1858 setzte er seine Ausbilung fort. Bis 1859 ließ er sich an der Bergakademie Freiberg zum Markscheider ausbilden.

1867 erfolgte die Gründung Steinkohlenwerk Morgenstern in Zwickau[2], späteres Steinkohlenwerk Martin Hoop und 1871 des Steinkohlenwerkes Concordia im Oelsnitzer Revier. Im Jahre 1883 gründete Wiede das Wiedes Papierfabrik Rosenthal/Reuß in Blankenstein, in Thüringen, das heutige Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal. 1884 folgte die Gründung der Cellulosefabrik Wiede & Co/Hof, Hof (Saale), Bayern und 1886 das Holzstofffabrik Höllenthal/Bayern, Höllental, Bayern.

1887 erhielt er eine Ernennung zum Kommerzienrat des Fürstentums Reuß jüngerer Linie. 1889 erfolgte die Einrichtung der Böhriger-Stiftungan an der Königlich Höheren Gewerbschule Chemnitz mit einem Kapitalstock von 12.000 Mark. 1893 war er an eine Holzschleiferei und Papierfabrik Wiede & Söhne/Trebsen an der Mulde, Trebsen/Mulde, Sachsen beteiligt. 1894 kam es zum Kauf Papierfabrik Blankenberg, Blankenberg, Thüringen.

1903 war der Bau des Wiedeturms bei Blankenstein[3] aus Anlass des zwanzigsten Jubiläums von Wiedes Papierfabrik Rosenthal. 1903 erfolgte eine Stiftung des Rennsteig-Denkmals in Blankenstein. 1903 war die Gründung Wiedes Carbidwerk Freyung/Bayern, Freyung, Bayern und Köhlensäurewerk Hölle/Bayern, Hölle bei Naila, Bayern. 1911 erfolgte die Einrichtung der Anton-Wiede-Stiftung mit insgesamt 25.000 Mark an der königlichen Gewerbeschule Chemnitz als Nachfolger der Böhriger-Stiftung

Wiede lebte in Bockwa bei Zwickau. Er war mit einer Tochter von Johanne Dorothea Sarfert, der Eigentümerin des Steinkohlenwerks Carl Gotthilf Sarferts Erben, verheiratet. Wiedes drei Söhne Johannes Wiede, Alfred Wiede und Fritz Wiede führten die Unternehmen nach seinem Tod im Jahre 1911 weiter.

Literatur

  • Herta Vogel: Das Höllental. 1989, Ackermann Verlag Hof; Heft 1 der Schriftenreihe FRANKENWALD – BAYERNS GRÜNE KRONE des Frankenwaldvereins e.V.

Einzelnachweise

  1. http://www.tu-chemnitz.de/spektrum/01-4/seiten/seite43.htm
  2. http://www.archiv.sachsen.de/archive/freiberg/4920_3430313131.htm
  3. http://www2.geo-coaching.net/index.php?tid=1320

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