- Gottlob Christian Crusius
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Gottlob Christian Crusius (* 14. Juli 1785 in Lichtenstein; † 12. Mai 1848 in Hannover) war ein deutscher Philologe, Pädagoge und Autor.
Leben
Der Sohn eines Schullehrers und Cantors besuchte das Gymnasium in Zwickau. Dort vorgebildet in Musik und Gesang, immatrikulierte er sich 1806 an der Universität Wittenberg, um Theologie und Philologie zu studieren. Durch die Befreiungskriege wurde sein Studium unterbrochen, und er ging an die Universität Halle.
1812 trat er eine Stelle als dritter Lehrer und Kantor am Lyzeum in Osterode an. 1816 folgte er einem Rufe als Kantor an das Lyzeum in Hannover, wo er auch aushilfsweisen Unterricht in den alten Sprachen erteilte. 1826 zum Subrektor ernannt, musste er bald darauf wegen einer Erkrankung seine Stelle als Kantor niederlegen und wirkte fortan nur mehr als philologischer Lehrer bis zum Jahre 1843, als er wegen eines Brustleidens mit dem Titel Rektor seiner amtlichen Geschäfte entbunden wurde.
Als Schriftsteller erwarb sich Crusius durch eine große Anzahl von Schulausgaben und Wörterbüchern über alte Schriftsteller einen in weiten Kreisen bekannten Namen. Seine bedeutendste Leistung ist das in wiederholten Auflagen erschienene Wörterbuch über die homerischen Gedichte, das nach seinem Tod von Ernst Eduard Seiler und Carl Capelle überarbeitet wurde. Die letzte, 9. Auflage (1889) wurde zuletzt 1968 nachgedruckt. Mit Georg Aenotheus Koch gab Crusius ein auch Wörterbuch der Memorabilien Xenophons heraus, das heute noch als Standard gilt.
Gottlob Christian Crusius heiratete am 18. Juli 1815 Dorothee Henriette Louise Becker, mit der er sechs Kinder hatte: Gottlob Ernst August Hermann (1816–1819), Mathilde (1818–1875), Louise Ernestine Agnes (1820–1821), Emilie (1821–?), Theodore (1824–1909) und Elisabeth (1837–?). Seine Stammliste ist in der Stammliste seines Ururururgroßvaters Balthasar Crusius enthalten.
Literatur
- Richard Hoche: Crusius, Gottlob Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 631.
Weblinks
Wikisource: Gottlob Christian Crusius – Quellen und Volltexte
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