- Grafschaft Weimar
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Die Grafschaft Weimar war eine eigenständige politische Einheit, die auf dem Gebiet des heutigen Thüringen lag. Als erster Graf von Weimar ist ein Wilhelm bekannt, der im Jahr 949 zum ersten Mal erwähnt wird. Die Ursprünge des Weimarer Grafengeschlechts sind unbekannt, jedoch wird eine Verwandtschaft zu den Babenbergern vermutet. Unter Wilhelms Sohn Wilhelm II., dem Großen (regierte 963–1003, werden die Grafen von Weimar zu einem der mächtigsten Adelsgeschlechter im thüringischen Raum. Wilhelm IV. (regierte 1039–1062) gelang es, die Pfalzgrafschaft Sachsen und die Markgrafschaft Meißen zu erwerben. Auf Wilhelm IV., der kinderlos verstarb, folgte sein jüngerer Bruder Otto I. (regierte 1062–1067). Diesem war es, schon vor seinem Regierungsantritt in Weimar, gelungen die Grafschaft Orlamünde zu erwerben. Er vereinigte die beiden Territorien, seitdem sprach man von der Grafschaft Weimar-Orlamünde, die, zumindest in ihrem Weimarer Landesteil, bis 1365 existierte.
Grafen von Weimar
- Wilhelm I., bis 963
- Wilhelm II. („der Große“), 963–1003
- Wilhelm III., 1003–1039
- Wilhelm IV., 1039–1062
nach Wilhelm IV.: siehe Grafschaft Weimar-Orlamünde
Weimar-Istrien-Krain
Ein Zweig der Grafen von Weimar war auch im Südosten des Reiches sehr engagiert: Von Poppo I. bis zum Aussterben der älteren Weimarer Linie mit Ulrich II. 1112 hatten die Weimarer zeitweise die Markgrafenämter in Istrien und Krain inne. Graf Berthold II. von Andechs und Plassenburg legte mit diesem Besitz, in den er durch Heirat mit der Weimar-Orlamündaer Erbtochter Sophie von Istrien gekommen war, den Grundstein für das reichspolitisch bedeutsame Herzogtum Meranien, mit dem sein Enkel, Berthold IV. schließlich belehnt wurde.
Stammliste, Übersicht
Wilhelm III. (Weimar) († 1039), oo Oda, vermutlich Tochter des Markgrafen Thietmar II. von der Lausitz
- Wilhelm IV. (Weimar) († 1062), verlobt mit Sophia von Ungarn, Tochter von König Béla I. (Ungarn)
- Otto I. (Weimar) († 1067)
- Adelheid von Weimar-Orlamünde, Erbtochter
- Poppo I. (Istrien) († um 1044), Graf von Weimar, Markgraf von Istrien (1012–1044), oo Hadamut († nach 1040), Erbtochter des Grafen Werigant von Istrien-Friaul († 1051) und der Willibirg, Tochter von Graf Ulrich von Ebersberg (Sieghardinger)
- Ulrich I. (Istrien-Krain) († 1070), Markgraf von Krain (1058–1070), Markgraf von Istrien (1060–1070), oo nach 1062 Sophia von Ungarn († 1095)
- Ulrich II. (Weimar) († 1112, Erlöschen der älteren Linie Weimar im Mannesstamm), Graf von Weimar, oo vor 1102 Adelheid von Thüringen († 1146), Tochter von Graf Ludwig dem Springer, verstoßen
- Poppo II. (Istrien) († 1098/1101/1103), bis 1093 Markgraf von Istrien, oo Richgard/Richardis († um 1130), Tochter von Engelbert I. (Spanheim) († 1096)
- Sophie von Istrien († 1132), oo Berthold II. (Andechs) († 1151)
- Poppo († 1148)
- Berthold III. (Andechs) († 1188), 1173 Markgraf von Istrien
- Otto († 1196), Bischof von Brixen, Bischof von Bamberg
- Hedwig (Hadwig) († 1162) "von Windberg", oo Graf Albert II. von Bogen († 1146)
- Poppo III. († 1141, kinderlos), nicht gesichert
- Sophie von Istrien († 1132), oo Berthold II. (Andechs) († 1151)
- Richardis, oo Graf Otto II. von Scheyern († um 1110)
- Pfalzgraf Otto I. von Wittelsbach
- Adelheid, oo I. Domvogt Friedrich II. von Regensburg, oo II. Graf Udalschalk im Lurngau († 1115) a. d. H. Grögling-Hirschberg
- Walburga
- Ulrich I. (Istrien-Krain) († 1070), Markgraf von Krain (1058–1070), Markgraf von Istrien (1060–1070), oo nach 1062 Sophia von Ungarn († 1095)
- Aribo, Diakon, 1070 ermordet
Weblinks
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