Graham-Bell-Insel

Graham-Bell-Insel
Lage der Graham-Bell-Insel im Franz-Josef-Land
Gewässer	Nordpolarmeer
Inselgruppe	Franz-Josef-Land
Geographische Lage	80° 52′ N, 64° 17′ O80.86666666666764.283333333333509Koordinaten: 80° 52′ N, 64° 17′ O
Länge	69 km
Breite	36 km
Fläche	1.560 km²
Höchste Erhebung	Windy-Eiskappe (Kupol Vyetreniy) 509 m
Einwohner	(unbewohnt)

Die Graham-Bell-Insel (russ. Остров Греэм-Белл – Ostrow Greem Bell) ist die östlichste Insel der zu Russland gehörenden Inselgruppe Franz-Josef-Land im Nordpolarmeer.

Geographie

Mit rund 1560 km² ist die Graham-Bell-Insel die drittgrößte des Archipels. Teile der Insel sind ganzjährig von Eis bedeckt. Der höchste Punkt des Eilandes, die Windy-Eiskappe (Kupol Vyetreniy) wird mit 509 Metern angegeben^[1], nach anderen Angaben 580 Meter. Die Eiskappe ist die größte des gesamten Archipels. Ihre Mächtigkeit erreicht annähernd 500 Meter.^[2]

Der östlichste Punkt der Insel ist Kap Kohlsaat (russ. Мыс Кохлсаат – Mys Kohlsaat). Da das Gebiet nahe der Packeisgrenze liegt, ist die See rund um das Kap das gesamte Jahr voll Treibeis. Gleichzeitig markiert Kap Kohlsaat den nordwestlichsten Punkt der Karasee.

Von ihrer westlichen Nachbarinsel Wilczek-Land (nicht zu verwechseln mit der Wilczek-Insel) trennt die Graham-Bell-Insel lediglich eine etwa 6 km breite Wasserstraße, die als Morgan Sound bekannt ist (russ. Пролив Моргана – Proliv Morgana).

Geschichte

Die offizielle Entdeckung der Graham-Bell-Insel wird Evelyn Baldwin aus der Walter-Wellman-Expedition (1898–1899) zugeschrieben,^[3] der die Insel viermal mit dem Hundeschlitten überquerte und grob kartierte.^[1] Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass die Insel wie auch der gesamte Archipel schon deutlich früher von Seefahrern gesichtet wurden.

Die Insel wurde nach dem Erfinder Alexander Graham Bell benannt. 1926 wurde die gesamte Inselgruppe Franz-Josef-Land von der Sowjetunion in Besitz genommen.

Während des Kalten Krieges etablierte die Sowjetunion den geheimen Militärflugplatz Greem Bell samt Radarstation auf der weitgehend eisfreien Kholmistiy-Halbinsel. Es war die nördlichste Basis des Landes. Sie verfügte über eine 2,1 km lange Landebahn, die seit Ende der 1950er Jahre regelmäßig von großen Transportflugzeugen und Langstreckenbombern angeflogen wurde. Seit Ende der 1990er Jahre gilt die Militärbasis als verlassen. In den vergangenen Jahren wurden Anstrengungen unternommen, die umweltgefährdenden Hinterlassenschaften der Militärs auf den Inseln zu beseitigen^[4].

Weblinks

• Island Directory, UNEP
• Polar Foundation, 2006 (englisch; PDF-Datei; 2,65 MB)

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} Andreas Umbreit: Graham-Bell-Insel auf der Seite Franz-Joseph-Land Info, abgerufen am 4. Juni 2011
2. ↑ Oceandots: Franz-Josef-Land
3. ↑ William James Mills: Exploring Polar Frontiers – A Historical Encyclopedia, ABC-CLIO, 2003, ISBN 1-57607-422-6, S. 268
4. ↑ Polar Foundation, 2006, vgl. S. 10ff. (englisch)

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