Grand Voyager

Grand Voyager
Grand Voyager
Grand Voyager vor Bornholm

Grand Voyager vor Bornholm

p1
Schiffsdaten
Flagge PortugalPortugal Portugal[1]
andere Schiffsnamen
  • Voyager
  • Olympia Voyager
  • Olympic Voyager
Schiffstyp Kreuzfahrtschiff
Heimathafen Madeira[2]
Eigner Grand Celebration, Sociedade Unipessoal, Lda[2]
Reederei Ibero Cruceros
Bauwerft Blohm + Voss (Hamburg, Deutschland)[2]
Baunummer 961
Baukosten ca. 175 Mio. EUR
Kiellegung 8. Juli 1998[2]
Stapellauf 14. Juli 1999[2]
Indienststellung Juni 2000[2]
Verbleib in Dienst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
180,45[2] m (Lüa)
Breite 25,50 m
Tiefgang max. 7,25 m
Vermessung 24.391 BRZ[2]
 
Besatzung 353[2]
Maschine
Maschine dieselmechanisch
4x Wärtsilä 9L46C, je 9.450 kW
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
37.800 kW (51.394 PS)
Geschwindigkeit max. 28 kn (52 km/h)
Propeller 2x 4-Blatt-Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 836[3]
Sonstiges
Klassifizierungen

Germanischer Lloyd

Registrier-
nummern

IMO: 9183506[2]

Die Grand Voyager gehört mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 27 Knoten zu den schnellsten Kreuzfahrtschiffen der Welt. Sie wurde im Juni 2000 als erstes Neubauprojekt der griechischen Reederei Royal Olympia Cruises in Dienst gestellt. Mittlerweile wird die Grand Voyager von der spanischen Reederei Ibero Cruceros betrieben, die dem amerikanischen Tourismuskonzern Carnival Corporation & plc angehört.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bau und Indienststellung

Das Schiff wurde am 8. Juli 1998 auf der Werft Blohm + Voss in Hamburg als Baunummer 961 auf Kiel gelegt. Für die Werft war dieses Projekt der erste Neubau eines Passagierschiffes nach 44 Jahren. Mit dem Auftraggeber, der griechischen Reederei Royal Olympia Cruise Lines, hatte die Werft eine ungewöhnlich hohe Reisegeschwindigkeit vereinbart. Der Stapellauf erfolgte am 14. Juli 1999 und nach Abschluss der Arbeiten konnte die Olympic Voyager bereits am 15. Juni 2000 an den Eigner übergeben werden. Am 22. Juni 2000 wurde das Schiff in Athen von Staatspräsident Konstantinos Stefanopoulos getauft und unter griechischer Flagge in Dienst gestellt.[4]

Einsatz

Die Grand Voyager wurde seit ihrer Indienststellung für Kreuzfahrten im Mittelmeer und der Karibik eingesetzt. Im April 2002 wurde das Schiff in "Olympia Voyager" umbenannt. Nachdem die Reederei in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, erfolgte der Verkauf des Schiffes an Horizon Navigation (Nassau, Bahamas), wo es unter dem Namen "Grand Voyager" wieder in Fahrt gebracht wurde. 2004 charterte die spanische Reederei Iberojet das Schiff, die es bis Januar 2006 als "Voyager" betrieb.[5]

Von Dezember 2011 bis Frühjahr 2013 wird das Schiff unter dem Namen "Costa Voyager" von der italienischen Reederei Costa Crociere S.p.A. für Kreuzfahrten im Roten Meer gechartert. Für diesen Einsatz wurde sie auf der Werft San Giorgio in Genua für 2,5 Mio. Euro renoviert, dabei wurde unter anderem auch der Schornstein in den Farben der Reederei (blaues "C" auf gelbem Grund) umgestaltet.[6][7]

Zwischenfall

  • Am 14. Februar 2005 geriet die Grand Voyager mit mehr als 700 Passagieren und Besatzungsmitgliedern zwischen den Balearen und Sardinien während eines schweren Sturms mit orkanartigen Böen in Seenot. Zuvor hatte eine Welle die Fenster der Brücke zertrümmert und die Bordelektronik lahmgelegt. Durch den entstandenen Kurzschluss fiel die Maschinenanlage aus. Teile des Schiffsinneren wurden völlig verwüstet, 20 Passagiere wurden verletzt. Nachdem ein Notstromaggregat die Stromversorgung teilweise wieder hergestellt hatte, konnte einer der vier Hauptmotoren gestartet und das Schiff wieder stabilisiert werden. Am Morgen des 15. Februar 2005 erreichte die Grand Voyager den Hafen von Cagliari auf Sardinien. Das Schiff war am 13. Februar vom Tunis aus zu einer einwöchigen Mittelmeer-Kreuzfahrt nach Barcelona aufgebrochen.[8]

Schiffstechnik

Rumpf

Die Konstruktion des Rumpfes basiert auf einem von der Werft entwickelten und patentierten Unterwasserschiff, dem sogenannten "Fast Monohull" (dt. schneller Einzelrumpf). Durch die besonders strömungsgünstige Form zeichnet sich die Bauweise durch eine hohe Wirtschaftlichkeit aus (die Werft gibt eine Leistungseinsparung von etwa 20 % an).[9] Bei dieser Rumpfform werden beim Unterwasserschiff Strömungswerte erreicht, die einem U-Boot vergleichbar sind, die Kenterstabilität entspricht der eines konventionellen Schiffes. Die Unterseite des Rumpfs ist im weiteren Verlauf bis zum Heck tunnelförmig ausgehöhlt, wodurch Zu- und Abstrom der eng beieinanderliegenden Propeller optimiert werden.[10]

Maschinenanlage und Antrieb

Um die geforderten hohen Geschwindigkeiten zu erreichen, wurde die Grand Voyager mit einer besonders leistungsfähigen Hauptmaschinenanlage ausgerüstet. Mit einer Gesamtleistung von 37.800 kW (51.394 PS) übertrifft sie die Maschinenleistung der in Größe und Vermessung vergleichbaren "MS Deutschland" (Reederei Peter Deilmann) um mehr als das Dreifache.
Die Anlage besteht aus vier Neunzylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Typs Wärtsilä 46, die jeweils paarweise in zwei Maschinenräumen untergebracht sind. Die Motoren treiben über Reduktionsgetriebe zwei große 4-Blatt-Verstellpropeller (Hersteller: KaMeWa) mit einem Durchmesser von 5,4 m an, deren Drehkreise sich beinahe berühren. Die Nenndrehzahl der Propeller liegt bei 130/min. Hydraulische Kupplungen erlauben den Betrieb in jeder Motorenkombination. Dadurch können auch während des Betriebes Motoren für Wartungsarbeiten abgeschaltet werden. Mit nur zwei laufenden Motoren erreicht das Schiff bereits Geschwindigkeiten von 22 Knoten. Bei Testfahrten unter Vollast wurden Geschwindigkeiten von über 30 Knoten (ca. 55,6 km/h) erreicht.

Neben den Hauptmotoren verfügt die Grand Voyager noch über vier Hilfsmotoren des Typs Wärtsilä 8L26. Jeder der Achtzylinder-Reihenmotoren leistet 2.000 kW (ca. 2.720 PS).[11]

Siehe auch

Liste von Kreuzfahrtschiffen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Administrative Details auf Equasis, aufgerufen am 8. Februar 2011
  2. a b c d e f g h i j Technische und administrative Daten auf Germanischer Lloyd AG, aufgerufen am 8. Februar 2011
  3. Informationen der Reederei, aufgerufen am 8. Februar 2011
  4. Royal Olympic Cruises' Olympic Voyager to be Christened by President of Greece, aufgerufen am 8. Februar 2011
  5. historische und technische Daten des Schiffes, aufgerufen am 9. Februar 2011
  6. Costa leiht sich die Grand Voyager von Ibero Cruceros | CruiseTricks, aufgerufen am 18. Februar 2011
  7. Costa-Flotte bekommt Zuwachs: Costa Voyager | CruiseTricks, aufgerufen am 9. November 2011
  8. Seenotfälle Februar 2005, aufgerufen am 9. Februar 2011
  9. Blohm + Voss - Ein geschichtlicher Rückblick, aufgerufen am 9. Februar 2011
  10. TECHNIK: Feilen von Mast bis Kiel, aufgerufen am 9. Februar 2011
  11. Olympic Voyager Cruise Ship - Ship Technology, aufgerufen am 9. Februar 2011

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