Greenpeace Magazin

Greenpeace Magazin
Greenpeace Magazin
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Beschreibung werbefreies Umwelt-Magazin
Verlag Greenpeace Media GmbH
Erstausgabe 1993
Erscheinungsweise zweimonatlich
Chefredakteur Jochen Schildt
Weblink greenpeace-magazin.de
ISSN 1611-3462

Das Greenpeace Magazin ist eine zweimonatlich erscheinende Zeitschrift, die über Umwelt, Politik und Wirtschaft berichtet. Herausgegeben wird das Magazin – unabhängig von der Umweltschutzorganisation Greenpeace – von der Greenpeace Media GmbH. Es akzeptiert keine Werbeanzeigen und wird ausschließlich aus dem Verkaufserlös finanziert, was in Deutschland einzigartig ist.

Neben der kritischen Berichterstattung zum Schwerpunkt Umweltschutz mit sozialen und ethischen Aspekten werden Verbraucher-Tipps zum Umweltschutz im Alltag gegeben. Das Heft selbst wird auf 100 % Recyclingpapier und ohne optische Aufheller gedruckt.

Das Greenpeace Magazin ist mehrfach preisgekrönt und hat 1996 einen Merit Award des Art Directors Club New York, im Jahr 2006 einen Lead Award Silber und den Hamburger Designpreis gewonnen.

Inhaltsverzeichnis

Projekte

Lügendetektor

Die Website Klima-Lügendetektor wird in Zusammenarbeit mit wir-klimaretter.de betrieben. Im Zuge des Klimawandels nutzen immer mehr Firmen die Möglichkeit durch gezielte Werbung in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsvolles Image zu erzeugen (Greenwashing). Der Klima-Lügendetektor versucht dabei verdrehte Informationen, irreführende oder weggelassene Zusammenhänge aufzuzeigen.[1] Der Klima-Lügendetektor wurde mit dem Deutsche Umwelthilfe-Umwelt-Medienpreis 2008 ausgezeichnet.[2]

Passend dazu werden auf der Rückseite des Greenpeace Magazins satirische Reklame-Imitationen (Adbusting) großer Konzerne abgedruckt. Dies ist einzigartig in Deutschland.

Das kleine Warenhaus

Das Greenpeace Magazin betreibt „Das kleine Warenhaus“, einen Versandhandel für umwelt- und sozialgerechte Produkte. Die Produktpalette erstreckt sich von Kleidung für Kinder und Erwachsene mit und ohne Aufdruck aus Biobaumwolle über Anti-AKW-Fahnen und Klebebändern bis hin zu Fußbällen und Banner-Taschen, welche zuvor für Greenpeace im Einsatz waren. Außerdem erhält man im "kleinen Warenhaus" sämtliche Magazine, Bücher, Postkarten und Ratgeber des Greenpeace Magazins.

Abo-Prämie Minenräumaktion

Neben Abo-Prämien aus dem „kleinen Warenhaus“ bietet das Greenpeace Magazin seit 2000 neuen Lesern die Möglichkeit Minen räumen zu lassen. Für jedes neue oder verschenkte Abo lässt das Magazin sechs Quadratmeter Minenfeld in Bosnien räumen. So konnten bereits das 80.000 Quadratmeter große Minenfeld am Fetten Berg bei Sarajevo, ein 240.000 Quadratmeter großes Areal hinter einer Schule in Sjenina Rijeka und ein weiterer Berg nahe einer Schule in Podzvizd geräumt werden. Seit 2008 räumt das Greenpeace Magazin für jedes neue Geschenk-Abo sechs Quadratmeter im bosnischen Una-Nationalpark, welcher zwar unter Schutz steht, aber noch teilweise vermint ist.[3]

Geschichte

Bis 1993 war das Greenpeace Magazin Teil der Greenpeace-Nachrichten. Nach der Abspaltung mit der Nummer 2/1993 ist das Magazin jedoch finanziell und redaktionell unabhängig von der Umweltorganisation Greenpeace e. V.. Es kostet derzeit 5,70 Euro pro Heft und ist in allen Bahnhofskiosken erhältlich. Ein Abonnement kostet pro Jahr 28,50 Euro.

Die Seitenanzahl variiert zwischen 84 und 102 Seiten. Das Greenpeace Magazin erreicht derzeit eine Auflage von rund 120.000 verkauften Exemplaren.

Stern TV und der „Lidl-Deal“

Seit Juli 2006 wurde das Greenpeace Magazin über den Lebensmitteldiscounter Lidl vertrieben, was für Erstaunen sorgte, da Lidl noch Ende 2005 in einer Pestizidstudie des Greenpeace e.V. besonders schlecht abschnitt[4]. Eine weitere Besonderheit des Belieferungsvertrags war das Umgehen von Pressegrossisten und damit der Verzicht Lidls auf das sonst übliche Remissionsrecht[4]. Anfangs betrug die garantierte Abnahmemenge Lidls 150.000 Hefte, was mehr als der Hälfte der Gesamtauflage des Magazins entsprach. Im ersten und zweiten Quartal 2007 garantierte Lidl weiterhin die Abnahme von 60.000 Heften, was immer noch fast einem Drittel der verkauften Auflage entsprach[5][6].

Bei einer zweiten Pestizidstudie des Greenpeace e.V. im Februar 2007 rückte Lidl vom letzten auf den ersten Platz auf. Das Reportagemagazin stern TV berichtete daraufhin im Juni 2007 über die Besonderheiten des Belieferungsvertrages zwischen Greenpeace-Magazin und Lidl und mutmaßte eine Einflussnahme dieses „Deals“ auf das positive Testergebnis. Der Greenpeace e.V. dementierte einen derartigen Zusammenhang[7]. Stern TV veranlasste nach der Sendung einen weiteren Pestizidtest, aus dem wiederum Lidl als Testsieger hervorging. Dennoch stellte die Greenpeace Media GmbH den Verkauf des Greenpeace Magazins bei Lidl Mitte 2007 ein[8], die verkaufte Auflage ging auf 120.000 Exemplare zurück.

Buchveröffentlichungen

Weblinks

Quellen

  1. Hintergründe. Abgerufen am 4. August 2009.
  2. DUH-Umwelt-Medienpreis: Preisträger 2008. Deutsche Umwelthilfe, abgerufen am 4. August 2009.
  3. Unsere Minenräumaktion - wie alles anfing. Greenpeace Magazin, abgerufen am 4. August 2009.
  4. a b Volker Hollmichel: Jetzt neu bei Lidl: Greenpeace. taz, 10. Juli 2006, abgerufen am 4. August 2009.
  5. Lidl sponsert das „Greenpeace Magazin“. Focus, 14. Juni 2007, abgerufen am 4. August 2009.
  6. Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) - Downloads
  7. Greenpeace ist nicht käuflich. Greenpeace, 14. Juni 2007, abgerufen am 4. August 2009.
  8. Greenpeace-Magazin zukünftig nicht mehr bei Lidl. Greenpeace, 28. Juni 2007, abgerufen am 4. August 2009.

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