Grifola frondosa

Grifola frondosa
Klapperschwamm
Klapperschwamm (Grifola frondosa)

Klapperschwamm (Grifola frondosa)

Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Porenpilze (Polyporales)
Familie: Riesenporlingsartige (Meripilaceae)
Gattung: Klapperschwämme (Grifola)
Art: Klapperschwamm
Wissenschaftlicher Name
Grifola frondosa
(Dicks.) Gray
Illustration von James Sowerby

Der Klapperschwamm (Grifola frondosa), auch bekannt als Laubporling und unter seinem japanischen Namen Maitake (舞茸, dt. „Tanzpilz“), ist ein Pilz aus der Familie der Riesenporlingsartigen (Meripilaceae). Er wird besonders in Japan als Speisepilz geschätzt und findet Verwendung in der traditionellen chinesischen Medizin. Der Klapperschwamm ist der einzige Vertreter der monotypischen Gattung Grifola.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Fruchtkörper stehen in Horsten und gleichen kleinen, belaubten, auf dem Boden stehenden Büschen. Sie können einen Durchmesser von über 50 Zentimetern und ein Gewicht von 5 bis 15 Kilogramm erreichen. Der dicke Stiel des Pilzes verzweigt sich in viele dünnere Äste, die in abgeflachte, spachtelförmige, sich übereinanderschiebende Hüte auslaufen und stets seitlich an diese ansetzen. Die Hutlappen sind zwischen 2 und 6 (in Extremfällen bis zu 12) Zentimeter breit.

Sie sind längsrunzelig und braungrau. Auf der Unterseite befinden sich runde, weiße Poren, die in sich die weißen Sporen tragen. Die Unterseite ist auf Druck nicht schwärzend. Die Basidiosporen sind kurz ellipsoid mit einer glatten Oberfläche. Sie sind 5 bis 6 Mikrometer lang und zwischen 3,5 und 4,5 Mikrometer breit.

Ähnliche Arten

Der Klapperschwamm kann mit dem Eichhasen (Polyporus umbellatus) verwechselt werden. Dessen Hüte sind jedoch zentral gestielt. Auch Verwechslungen mit dem Riesenporling (Merilpus giganteus) kommen vor, dessen Poren auf Druck aber schwärzen.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Klapperschwamms erstreckt sich von den Subtropen bis in die nördliche gemäßigte Zone. In Nordamerika beschränkt sich das Verbreitungsgebiet auf den Nordosten der Vereinigten Staaten und Kanadas; einzelne Vorkommen wurden aber auch weiter westlich gefunden. Das westlichste Vorkommen liegt in Idaho. In Japan gedeiht der Pilz nur im Nordosten des Landes natürlich.

Ökologie

Er wächst zumeist am Fuße alter Eichen (Quercus), seltener aber auch an Linden (Tilia), Kastanien (Castanea) und Buchen (Fagus) und parasitiert an den Wurzeln. Auch kann er durch Zersetzung des Holzes Weißfäule verursachen. Zumeist erscheint der Pilz mehrere Jahre hintereinander an derselben Stelle.

Nutzung

In China und Japan wird der Maitake seit 3.000 v. Chr. gesammelt und gegessen. Heute ist er neben dem Shiitake (Lentinula edodes), Shimeji (Hypsizygus tessulatus) und Enoki (Flammulina velutipes) einer der wichtigsten Speisepilze der Region.[1] Mit dem professionellen Anbau wurde in Japan 1981 begonnen und 325 Tonnen des Pilzes produziert. Im Jahre 1985 betrug die Gesamtproduktion bereits 1500 Tonnen und stieg bis 1991 auf 8000 Tonnen. Im Jahre 1993 betrug die Produktion 10.000 und 2001 etwa 40.000 Tonnen.[2]

Medizinischer Nutzen

Der Klapperschwamm wird in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Viele medizinische Studien bestätigten eine starke zytostatische und virostatische Aktivität. Auch andere positive Effekte konnten zum Teil in Tierversuchen nachgewiesen werden. So heißt es in einem Resümee über Maitake-Extrakte aus dem Jahre 2001:

“Maitake is among the most promising natural sources of immunotherapeutic products.”

„Der Maitake gehört zu den vielversprechendsten natürlichen Quellen immuntherapeutischer Produkte.“

M. Mayell

Literatur

  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für Deutschland. Band 1: Niedere Pflanzen. 3. Auflage. Fischer, Jena 1994, ISBN 978-3-334-60827-2, S. 350. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Maitake. drugs.com. Abgerufen am 19. November 2008.
  2. M. Mayell: Maitake extracts and their therapeutic potential. In: Alternative medicine review : a journal of clinical therapeutic. 6, Nr. 1, Februar 2001, S. 18–60 (PMID 11207456). 
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