Groß Volz

Groß Volz

Wołcza Wielka (deutscher Name Groß Volz) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Pommern in Polen. Es gehört zur Landgemeinde Miastko (Rummelsburg) im Powiat Bytowski (Bütow).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Wołcza Wielka liegt in der Pojezierze Bytowski (Bütower Seenplatte) vier Kilometer westlich der früheren Kreisstadt Miastko (Rummelsburg) am Jezioro Kościelne (Kirchsee) an einer Nebenstraße, die Miastko an den Landesstraßen 20 und 21 sowie der Woiwodschaftsstraße 206 mit Sępolno Małe (Klein Karzenburg) nahe der Landesstraße 25 verbindet. Bahnstation ist Miastko an der Staatsbahnlinie Nr. 405 Piła (Schneidemühl) - Ustka (Stolpmünde).

Nachbargemeinden von Wołcza Wielka sind: Kołtki (Hölkewiese, bereits in der Woiwodschaft Westpommern gelegen) und Bobięcino (Papenzin) im Westen, Kamnica (Kamnitz) und Łodzierz (Hanswalde) im Norden, die Stadt Miastko im Osten, sowie Wołcza Mała (Klein Volz) im Süden.

Geschichte

Das Dorf gehört zu den Gründungen des 16. Jahrhunderts. 1541 war es noch „eine wüste Feldmark“, aber schon 1590 nennt die Kirchenmatrikel 13 Bauern und 1 Kossäten. 1717 allerdings sind nur noch fünf Halbbauern vorhanden, ihre Zahl steigt im 18. Jahrhundert aber noch um zehn Kossäten.

Im Jahre 1812 hatte Groß Volz 21 Wohnhäuser mit 133 Einwohnern. Die Einwohnerzahl stieg bis 1871 auf 256 und betrug 1925 fast gleichbleibend 260.

Bei seiner Gründung war der Ort schon in Groß (negestes) und Klein (furderstes) Volz geteilt, auch wenn die Feldmark ungeteilt genutzt wurde. Die Familien Lettow und Massow waren die Besitzer. Der Lettowsche Anteil war 1655 im Besitz von Thomas Lettow. Von ihm kaufte Jakob Massow diesen Anteil. In dieser Familie blieb - bis auf kurzzeitige Ausnahmen - der Besitz bis 1945.

Vor 1945 war Groß Volz ein Dorf im Landkreis Rummelsburg i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Nach 1945 erhielt der Ort die polnische Bezeichnung Wołcza Wielka und gehört heute zur Gmina Miastko im Powiat Bytowski der Woiwodschaft Pommern (bis 1998: Woiwodschaft Stolp). Heute wohnen hier 319 Menschen.

Kirche

Die Bevölkerung von Groß Volz war vor 1945 fast ausnahmslos evangelisch. Der Ort hat bis heute eine eigene Kirche, die damals Filialkirche im Pfarrbezirk West der Pfarrkirche Rummelsburg war. Es gehörte zum Kirchenkreis Rummelsburg in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union.

Die Kirchengemeinde Groß Volz, zu der die Orte Hanswalde (heute polnisch: Bobięcino), Kamnitz (Kamnica) und Klein Volz (Wołcza Mała) gehörten, zählte 1940 insgesamt 1089 Gemeindeglieder. Die Kirchenpatronatsrechte vertraten zuletzt die Rittergutsbesitzer Massow (Groß Volz) und Haßlacher (Kamnitz). Letzter deutscher Geistlicher vor 1945 war Pfarrer Siegfried Gumpert.

Die Kirche in Groß Volz ist eine von nur zwei Dorfkirchen Hinterpommerns, die nach dem Zweiten Weltkrieg evangelisch geblieben sind,[1]während sich die polnische katholische Kirche die meisten evangelischen Kirchengebäude in Hinterpommern aneignete. Die Kirche ist heute – ebenso wie Białogard (Belgard), Szczecinek (Neustettin) und Świdwin (Schivelbein) – eine Filialkirche der Parochie Koszalin (Köslin) der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Die Zahl der evangelischen Kirchgänger geht zurück; die Fortsetzung der evangelischen Gottesdienste über das Jahr 2008 hinaus ist fraglich.[1]

Seit dem Jahre 2000 wird das Kirchengebäude gegen Mietzahlung durch die polnische katholische Kirche mitgenutzt, die dort sonntäglich katholische Messen liest.

Schule

Bereits 1730 gab es in Groß Volz eine Schule, ein eigenes Schulhaus erst 1784. 1937 unterrichtete hier 1 Lehrer 32 Schulkinder.

Literatur

  • Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch, hrsg. vom Kreisausschuß des Kreises Rummelsburg im Jahre 1938, neu herausgegeben vom Heimatkreisausschuß Rummelsburg, Hamburg, 1979

Fußnoten

  1. a b Pommersche Heimatkirche. Nr. X/2008. Beilage in: Die Pommersche Zeitung. Nr. 43/2008, S. 15–16.

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