Großwildjäger

Großwildjäger
Safari 1909: Theodore Roosevelt mit erlegtem afrikanischem Elefanten
Safari heute: Fotosafari in der Serengeti

Safari (zaˈfaːri, vom Arabischen ‏سفر‎, DMG safar, „Reise“) ist der gängige Begriff der Swahili-Sprache für eine Reise jeglicher Art. Er fand seit der Kolonialzeit Eingang in die deutsche und englische Sprache der einstmaligen Kolonialherren und wurde dann vor allem zur Bezeichnung einer Jagdreise in Ostafrika verwandt, bei der gewöhnlich Großwild erlegt wurde. Später wurde der Begriff dann auch auf andere Teile Afrikas und der Welt ausgedehnt, etwa wildreiche Gebiete im südlichen Afrika oder in Indien. Ursprünglich waren Safaris in diesem Sinne nur wohlhabenden Jägern möglich, die sich die Ausrüstung sowie die Kosten für die zahlreichen benötigten Träger leisten konnten. Bekannte Großwildjäger auf Safari waren zum Beispiel die beiden britischen Könige Georg VI. und Eduard VIII., sowie bereits vor ihnen der US-amerikanische Präsident Theodore Roosevelt.[1]

In den letzten Jahren hat sich der Begriff aber gewandelt und bezeichnet heute meist den Tourismus in Nationalparks, wo man Tiere in freier Wildbahn sehen und fotografieren kann (Fotojagd), der mittlerweile auch für weniger betuchte Reisende erschwinglich ist. Dazu hat sich geradezu eine Safari-Industrie entwickelt, mit Lodges (Gästehäusern oder Hotels), festen Führern etc.

Bei beiden Formen der Safari spielten und spielen die sogenannten „Big Five“ – Kaffernbüffel, Elefant, Löwe, Leopard und Nashorn – eine große Rolle.

Heutige Großwildjagd

Neben den Fotosafaris ist aber die alte Form der Safari im Sinne der Großwildjagd nicht ausgestorben. Bis heute kann man in vielen Teilen Afrikas, zum Teil gegen hohe Summen, Großwild erlegen. Auch diese Art der Safari ist zu einem bedeutendem Wirtschaftszweig geworden und wird - falls ethisch einwandfrei - sogar nachhaltig betrieben. In manchen Teilen Afrikas stellten Farmer den Anbau von Pflanzenkulturen oder die Rinderhaltung, die auf den immer unfruchtbarer werdenden Böden kaum noch Gewinn einbrachten, auf sog. "Game-farming" um. Hierbei werden die üblicherweise in dieser Region vorkommenden Wildarten geschützt und nur der "Überhang" gegen sehr hohe Summen von Trophäen- und Prestige-Jägern erlegt. Aus ökologischer Sicht kann diese Nutzung durchaus sinnvoll und nachhaltig sein und sogar, wenn sie gut geregelt ist, auch zum Artenschutz beitragen, da die Landschaft, in der diese Safaris veranstaltet werden, möglichst natürlich sein soll (minimaler Eingriff in die natürliche Landschaft) und diese Tierarten nicht als Ernten vernichtende Schädlinge betrachtet werden, sondern einen immensen Wert für den Game-farm-betreiber darstellen. Demzufolge werden diese Tiere z.B. vor Wilderei, als dem Hauptgrund der Ausrottung in heutiger Zeit, geschützt. Bewährt hat sich diese Art der Nutzung z.B. beim Wiederaufbau der Bestände des "White rhino" in Namibia und Südafrika.

Einige europäische und indische Großwildarten überlebten nur in Jagd-Gebieten, die für die oftmals adlige Oberschicht reserviert waren, etwa der Alpensteinbock in Gran Paradiso oder das Wisent in Bialowieza, ebenso die indischen Löwen im Gir-Wald. Besonders erwähnenswert der Steinbock, dessen Bestände in den Alpen bis auf den Jagdpark des ital. Königs Vittorio-Emanuele vollständig ausgerottet worden waren und von dort aus Anfang des letzten Jahrhunderts in den restlichen Alpen wieder eingebürgert worden sind.

Rezeption

Das Thema Safari regte viele Schriftsteller und Regisseure zu Werken an, so beispielsweise den leidenschaftlichen Safari-Gänger Ernest Hemingway zu Die grünen Hügel Afrikas und Die Wahrheit im Morgenlicht.

Einzelnachweise

  1. Richard Leakey: Wildlife - Ein Leben für die Elefanten. S. Fischer, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-10-043208-8, Seite 47

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