- Grün (Insel)
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Grün Der Altrhein bei Lingenfeld im Winter 2006/07 Gewässer Rhein Geographische Lage 49° 14′ 54″ N, 8° 22′ 14″ O49.2483333333338.3705555555555Koordinaten: 49° 14′ 54″ N, 8° 22′ 14″ O Fläche 2,40 km² Grün (im allgemeinen Sprachgebrauch meist der Eindeutigkeit halber Insel Grün genannt) ist eine Insel im Rhein auf rheinland-pfälzischer Seite, die vom Hauptstrom und dem Lingenfelder Altrhein gebildet wird. Sie ist 240 Hektar groß.
Auf der Insel befindet sich das weltweit größte Ersatzteillager der Automobilbranche der Daimler AG, unter anderem sind hier mehrere zehntausend Neufahrzeuge geparkt. Zwischen 2006 und 2008 beabsichtigte zudem der Energiekonzern EnBW auf dem Daimler-Gelände ein 900 Megawatt-Steinkohlekraftwerk zu errichten.
Die Insel entstand bei der Rheinkorrektur und gehörte zunächst zu Germersheim. Als Bayern jedoch zum Zwecke der Erbauung der Festung Germersheim Elisabethenwörth kaufte, gelangte sie in Rheinsheimer Hand. Nachdem die Festung jedoch in den 1920er-Jahren geschleift worden war, wurde diese badisch-bayerische Sonderregelung der Staatsgrenze obsolet. Dennoch wurden bis zum Zweiten Weltkrieg keine Anstrengungen unternommen, dies zu ändern. Erstmals thematisiert wurde dies 1946, doch die Verhandlungen zogen sich noch mehr als zwei Jahrzehnte hin. Am 28. Januar 1971 trat der Staatsvertrag zur Korrektur der Landesgrenze von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg in Kraft, wonach Elisabethenwörth größtenteils an Rheinsheim und die Insel Grün vollständig an Germersheim überging.
Für Aufruhr sorgte das zweite britische Rockfestival („2. British Rock Meeting“) vom 20. bis 22. Mai 1972, das auf der Insel Grün stattfand: Erst nach Anlaufen des Kartenvorverkaufes erfuhren die Oberen der Stadt Germersheim von diesem Festival und verboten es umgehend. Jedoch setzte sich bald die Erkenntnis durch, dass der Massenansturm der Besucher nicht mehr zu bremsen wäre und die Durchführung des Festivals das kleinere Übel sei. Deshalb wurde das Verbot am 18. Mai 1972 aufgehoben, und das Festival konnte wie geplant durchgeführt werden. Über 70.000 Besucher hörten Bands wie Pink Floyd, Status Quo, Spencer Davis Group, Uriah Heep, The Kinks oder Wishbone Ash.[1]
Ihren Namen hat die Insel davon, dass sie ursprünglich noch unberührtes Rheinauenland war. Heute ist sie laut Bebauungsplan ein Industriegelände.
Quellen
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