- Gründach
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Die Dachbegrünung ist eine Form der Bauwerksbegrünung und bezeichnet sowohl den Vorgang des Bepflanzens von Dächern in Form von Dachgärten (oder des Bewachsenlassens nach entsprechender Herrichtung) als auch die bestehende Gesamtheit der Pflanzen einschließlich des notwendigen Unterbaus auf einem begrünten Dach. Sie ist ein möglicher Bestandteil ökologischen Bauens.
In der Ökologie gelten Dachbegrünungen als Siedlungsbiotop, das insbesondere lokalklimatisch und in Bezug auf die Regenwasser-Bewirtschaftung eine Rolle spielt. Vorwiegend nach Art des Bewuchses werden extensive (Dünnschichtaufbau mit Substrat, trockenheitsverträgliche Vegetation) und intensive (vollwertiger Bodenaufbau bis hin zu Baumbepflanzung möglich) Dachbegrünungen unterschieden.
In Deutschland werden Dachbegrünungen teilweise öffentlich gefördert. Dies kann durch Direktzuschüsse, Festsetzungen in Bebauungsplänen oder indirekt, durch Splittung der Abwassergebühren geschehen.
Für die bauliche Umsetzung werden häufig Richtlinien herangezogen, darunter die Richtlinien für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. in Bonn (kurz: FLL-Dachbegrünungs-Richtlinien) und die Richtlinien für die Planung und Ausführung von Dächern mit Abdichtungen (kurz: Flachdachrichtlinien), einem Teil des Fachregelwerkes vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).
Eine historische Form der Dachbegrünung ist das Grassodenhaus.
Siehe auch: Fassadenbegrünung
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Schutz der Dachabdichtung und Verlängerung der Lebensdauer, da ein mechanischer Schutz hergestellt wird und die UV-Strahlung absorbiert wird.
- Verbesserung des Raumklimas. Durch Verdunstung des gespeicherten Regenwassers kann sich das Raumklima der direkt darunterliegenden Räume im Sommer abkühlen. Dadurch kann gegebenenfalls auf eine Klimaanlage verzichtet werden, eventuell sinkt der Bedarf.
- Energieeinsparpotential. Durch die isolierende Wirkung lässt sich der Heizbedarf im Winter senken.
- Wasserrückhaltung. Da ein begrüntes Dach mehr als die Hälfte des jährlichen Niederschlags wieder verdunstet, werden Siedlungsentwässerung und Kläranlagen entlastet.
- Verbesserung des Stadtklimas. Dachbegrünungen können Staub und Schadstoffe aus der Luft filtern. Zudem wird dem Effekt der Aufheitzung der Stadt durch die vielen versiegelten Flächen entgegengewirkt.
- Ersatzhabitat. Es kann neuer Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten – beispielsweise Vögel und Schmetterlinge – geschaffen werden.
- Optisch attraktiv.
Nachteile:
- Je nach Herstellung eventuell hohe Anschaffungskosten.
- Das Dach muss gepflegt werden. Sträucher zurückschneiden, Substrat aufbringen.
Literatur
- Jana Ahrendt: Historische Gründächer. Ihr Entwicklungsgang bis zur Erfindung des Eisenbetons. Dissertation, TU Berlin, 2007
- Walter Kolb, Tassilo Schwarz: Dachbegrünung – intensiv und extensiv. Eugen Ulmer, Stuttgart 1999, ISBN 3-8001-5075-1
- Manfred Köhler, Georg Barth, Thorwald Brandwein: Fassadenbegrünung und Dachbegrünung. Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-5064-6
- Bernd W. Krupka: Dachbegrünung. Pflanzen- und Vegetationsanwendung an Bauwerken. (= Handbuch des Landschaftsbaus). Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-5051-4
- Markus Göbelsmann, Stefanie Hippert: Die historische Entwicklung der Dachbegrünung und ihre ökologischen Auswirkungen heute. Examensarbeit. Bochum, 2004.
- Dach + Grün. Fachmagazin für Bauwerksbegrünung. Dach, Fassade, Innenraum. 4 Ausgaben im Jahr, erscheint seit 1992. Verlag Dieter A. Kuberski, Stuttgart, ISSN 0943-5271.
Weblinks
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