- Grünmandl
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Otto Grünmandl (* 4. Mai 1924 in Hall in Tirol; † 3. März 2000 ebd.) war ein österreichischer Kabarettist, Volksschauspieler und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der studierte Elektrotechniker aus ursprünglich jüdischer, vom NS-Regime verfolgter Familie, war zuerst als Textilkaufmann tätig, bevor er sich Mitte der 1960er-Jahre als freier Schriftsteller der Kunst zuwandte. Vor allem Hörspiele führten ihn in das ORF-Landesstudio Tirol, wo er von 1972 bis 1981 die Unterhaltungsabteilung leitete.
Durch die „Alpenländischen Interviews“, die er mit Theo Peer führte, wurde er überregional bekannt. Die Interviews wurden monatelang in Ö3 gesendet, es folgen das „Alpenländische Inspektoren-Inspektorat“, „Olympische Interviews“, „Alpenländische Erfindungen“.
In den 1990ern spielte er auch in mehreren Produktionen der Münchner Kammerspiele, oft an der Seite von Gerhard Polt.
Otto Grünmandl war ein Meister des höheren Blödsinns, sein irrationaler Humor erinnerte an Karl Valentin. Zugleich war Grünmandl Zeit seines Lebens auch als Schriftsteller tätig. U.a. veröffentlichte er 1970 den Roman „Das Ministerium der Sprichwörter“.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1970 Österreichischer Staatspreis für das Hörspiel Rochade
- 1978 Deutscher Kleinkunstpreis für den szenischen Monolog Ich heiße nicht Oblomow
- 1992 Deutscher Kleinkunstpreis für Kleinkunst
- Stern im Walk of Fame des Kabaretts
Programme
- „Alpenländische Interviews“ 1970
- „Der Einmannstammtisch“ 1976 (Steirischer Herbst)
- „Ich heiße nicht Oblomow“ 1978
- „Ich bin ein wilder Papagei“ 1981
- „Ein Fußbad im schwarzen Meer“ 1985
- „Politisch bin ich vielleicht ein Trottel, aber privat kenn' ich mich aus“ 1987
- „Ich komme aus der Wirtschaft“
- „Ich bin der Kaiser Nero“ 1989
- „Kreisverkehr“ 1992
- „Alpenländische Erfindungen“ 1993
- „The Mountain Singers“ 1997
Filmrollen
- Mabuse in „Kottan ermittelt. Mabuse kehrt zurück“, 1983, Regie: Peter Patzak, Buch: Helmut Zenker
- Onkel in „Warum Neger schwarz?“, 1989
- Herr Weindl in „Herr Ober!“, 1992, Buch und Regie: Gerhard Polt
- Tomek in „71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls“, 1994, Buch und Regie: Michael Haneke
- Rubacher in „Transatlantis“, 1995
- Julius in „Mutters Courage“, 1995, Buch: George Tabori, Regie: Michael Verhoeven
- Paul Scherzberg in „Die Kommissarin. Rabennest“, 1996
- Brückenwirt in „Das Schloss“, 1997, Buch: Franz Kafka, Regie: Michael Haneke, mit Ulrich Mühe, Susanne Lothar
Tonträger
- Das alpenländische Interview (mit Theo Peer), EMI Columbia 2 E 052-33 074 (LP)
- Alpenländische Erfindungen (mit Theo Peer), Preiser SPR 9991 (LP)
- So mancher hat's nicht leicht im Leben (mit Theo Peer), Werbesingle des „Gemeinschaftsdienst der Boden- und Kommunalkreditinstitute“ (Single)
- Die ganze Welt und überhaupt (mit Gerhard Polt), Kein & Aber, ISBN 3-0369-1106-5
Weblinks
- Literatur von und über Otto Grünmandl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Österreichisches Kabarettarchiv
- Grünmandl als Mitspieler in Polt-Sketchen
- Seilschaft mit dem Kanari, Nachruf in der Süddeutschen Zeitung, 6. März 2000
Personendaten NAME Grünmandl, Otto KURZBESCHREIBUNG österreichischer Kabarettist und Schriftsteller GEBURTSDATUM 4. Mai 1924 GEBURTSORT Hall in Tirol STERBEDATUM 3. März 2000 STERBEORT Hall in Tirol
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