- Susanne Lothar
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Susanne Lothar (* 15. November 1960 in Hamburg) ist eine deutsche Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Geboren wurde Susanne Lothar als Kind der beiden Schauspieler Hanns Lothar und Ingrid Andree in Hamburg. Dort studierte sie auch Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater. Ihre schauspielerische Vielseitigkeit zeigt sie seitdem sowohl auf der Bühne als auch auf dem Bildschirm und der Kino-Leinwand. Susanne Lothar hatte erfolgreiche Engagements in Hamburg, Köln, Wien, Stuttgart, Berlin und Salzburg. Vor allem durch die Rolle der Lulu in Peter Zadeks Inszenierung von Frank Wedekinds gleichnamigem Bühnenstück wurde sie bekannt. Darüber hinaus begeisterte die Schauspielerin Kritiker und Publikum unter anderem in Drei Mal Leben (Regie: Luc Bondy, 2000) im Burgtheater Wien, 2001 am Schauspielhaus Zürich ebenfalls unter der Regie von Luc Bondy in Auf dem Land und zwei Jahre später als Blanche du Bois in Endstation Sehnsucht unter der Regie von Burkhard C. Kosminski. Im Jahr 2006 war Susanne Lothar als Klytämnestra in Elektra in einer Inszenierung von Thomas Ostermeier an der Schaubühne Berlin zu sehen. Ihre erste Filmrolle in Eisenhans unter der Regie von Tankred Dorst trug Susanne Lothar gleich den Bundesfilmpreis ein.
Für ihre Theater- und Filmarbeit wurde sie außerdem unter anderem mit dem „Körber-Preis“, der Wiener „Kainz Medaille“ und dem „Gong“ für Das tödliche Auge ausgezeichnet. Weitere Filme mit ihr sind beispielsweise Michael Hanekes Die Klavierspielerin nach dem Roman von Elfriede Jelinek, Hans W. Geißendörfers Schneeland, Edgar Reitz’ Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend, mehrere Folgen der Reihe Tatort sowie Die Österreichische Methode und Fleisch ist mein Gemüse. 2009 folgte mit dem vielfach preisgekrönten Film Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte die vierte Zusammenarbeit mit Michael Haneke.
Lothar war mit dem Schauspieler Ulrich Mühe (1953–2007) verheiratet. Sie lebte bis zu seinem Tod mit ihm und den beiden gemeinsamen Kindern in Berlin.
Filmografie (Auswahl)
Kino
- 1983: Eisenhans, Regie Tankred Dorst
- 1990: Winkelmanns Reisen, Regie Jan Schütte
- 1992: Der Berg, Regie Markus Imhoof
- 1992: Der Demokratische Terrorist, Regie Per Berglund
- 1997: Das Schloß, Regie Michael Haneke
- 1997: Funny Games, Regie Michael Haneke
- 1997: Engelchen, Regie Helke Misselwitz
- 2001: Abschied in den Tod, Regie Martin Buchhorn
- 2001: Die Klavierspielerin, Regie Michael Haneke
- 2002: Der Stellvertreter, Regie Costa Gavras
- 2003: Hamlet X, Regie Herbert Fritsch
- 2005: Schneeland, Regie Hans W. Geißendörfer
- 2005: Unter dem Eis, Regie Aelrun Goette
- 2006: Madonnen, Regie Maria Speth
- 2008: Die Österreichische Methode, Regie Gerrit Lucas
- 2008: Fleisch ist mein Gemüse, Regie Christian Görlitz
- 2009: Der Vorleser, Regie Stephen Daldry
- 2009: Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte, Regie Michael Haneke
- 2010: Die kommenden Tage
- 2010: Nemesis, Regie Nicole Mosleh
- 2011: Wer wenn nicht wir
Fernsehen
- 1989: Musik, Regie Dieter Giesing
- 1991: Lulu, Regie Peter Zadek
- 1993: Giovane Mussolini, Regie Gianluigi Calderone
- 1995: Geschäfte, Regie Michael Schottenberg
- 1995: Schnellschuß, Regie Thomas Roth
- 1996: Das tödliche Auge, Regie Detlev Rönfeldt
- 2000: Die blauen und die grauen Tage, Regie Dagmar Damek
- 2000: Bonhoeffer – Die letzte Stufe, Regie Eric Till
- 2000: Vom Küssen und vom Fliegen Regie Hartmut Schoen
- 2002: Der letzte Zeuge – Der heilige Krieg, Regie Dieter Schlotterbeck
- 2002: Die 8. Todsünde, Regie Peter Patzak
- 2004: Der letzte Zeuge – Sandkastenliebe, Regie Bernhard Stephan
- 2005: Tatort – Der Teufel vom Berg, Regie Thomas Roth
- 2006: Tatort – Ende des Schweigens, Regie Buddy Giovinazzo
- 2007: Der letzte Zeuge – Sieg im Blut, Regie Bernhard Stephan
- 2008: Tatort – Der glückliche Tod, Regie Aelrun Goette
- 2008: Und ewig schweigen die Männer, Regie Xaver Schwarzenberger
- 2009: Der Tiger – oder was Frauen lieben, Regie Niki Stein
- 2010: Die Auflehnung, Regie Manfred Stelzer
- 2010: Agatha Christie’s Poirot – Murder on the Orient Express, Regie: Philip Martin
- 2010: Der Alte – Oder du stirbst, Regie Marcus Ulbricht
- 2011: Bloch – Inshallah, Regie Thomas Jauch
- 2011: Dittsche Spezialfolge "Heimspiel"
Theaterstücke (Auswahl)
- 1980: Fegefeuer in Ingoldstadt Regie: Benjamin Korn, Thalia Theater Hamburg
- 1981: Nathan der Weise Regie: Benjamin Korn, Thalia Theater Hamburg
- 1982: King Lear Regie: Jürgen Flimm, Schauspielhaus Köln
- 1983: Faust Regie: Jürgen Flimm, Schauspielhaus Köln
- 1985: Musik Regie: Dieter Giesing, Burgtheater Wien und Deutsches Schauspielhaus Hamburg
- 1986: Liebestoll Regie: Arie Singer, Staatsschauspiel Stuttgart
- 1986: Andy Regie: Peter Zadek, Schauspielhaus Hamburg
- 1987: Edmond Regie: Dieter Giesing, Schauspielhaus Hamburg
- 1988–1992: Lulu Regie: Peter Zadek, Schauspielhaus Hamburg
- 1989: Henceforward Regie: Peter Zadek, Theater am Kurfürstendamm Berlin
- 1990: Die Jüdin von Toledo Rolle: Rachel Regie: Thomas Langhoff, Salzburger Festspiele
- 1998: Gesäubert Regie: Peter Zadek, Hamburger Kammerspiele
- 2000: Dreimal Leben Regie: Luc Bondy, Burgtheater Wien
- 2001: Auf dem Land Regie: Luc Bondy, Schauspielhaus Zürich/Berliner Ensemble
- 2002: Mutter Courage Regie: Peter Zadek, Deutsches Theater Berlin
- 2003: Endstation Sehnsucht Regie: Burkhard Kosminski, Schauspielhaus Frankfurt
- 2006: Elektra Regie: Thomas Ostermeier, Schaubühne Berlin
Auszeichnungen
- 1981: Boy-Gobert-Preis
- 1983: Bundesfilmpreis – Beste Hauptdarstellerin
- 1986: Kainz-Medaille
- 1987: O.E. Hasse-Preis
- 1988: Schauspielerin des Jahres der Zeitschrift Theater heute
- 1993: Goldener Gong für ihre Darstellungen in Das tödliche Auge, gemeinsam mit Ulrich Mühe
- 1994: Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg
- 2009: Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für Fleisch ist mein Gemüse
- 2010: Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Das weiße Band
Dokumentarfilm
- Susanne Lothar - Mein Leben. Dokumentation, Deutschland, 2010, 43 Min., Buch und Regie: Claudia Müller, Produktion: ZDF, Erstausstrahlung: 7. Mai 2010, Inhaltsangabe von arte.
Weblinks
- Offizielle Seite von Susanne Lothar
- Susanne Lothar in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Agenturseite
- Interview im NZZ Folio, 2002, Nr. 2
- Interview im Tagesspiegel, 20. April 2008
Kategorien:- Schauspieler
- Burgschauspieler
- Träger der Kainz-Medaille
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