- Gualberto Villarroel López
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Gualberto Villarroel López (* 15. Dezember 1908 in Villa Rivero, Cochabamba; † 21. Juli 1946 in La Paz) war der 39. Präsident von Bolivien. Seine Amtszeit währte vom 20. Dezember 1943 bis zum 21. Juli 1946. Der Reformer soll Sympathien für den Faschismus gehegt haben und wird daher manchmal mit dem argentinischen Präsidenten Juan Domingo Peron verglichen.
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Leben und Wirken
Villarroel wurde in einem Landhaus in Villa Rivero, Cochabamba, geboren. 1925 trat er in das Militär ein. Er nahm am Chacokrieg (1932–1935) gegen Paraguay teil. Im Dezember 1943 war er an einem Staatsstreich gegen den Präsidenten Enrique Peñaranda del Castillo beteiligt. Nach der Machtübernahme am 20. Dezember 1943 wurde Villarroel bis zum 5. April 1944 zunächst Präsident der Regierungsjunta, später bis zum 6. August 1944 provisorischer Präsident. Danach übernahm er offiziell das Amt des Präsidenten Boliviens. Während seiner Amtszeit kam es zu weitreichenden Reformen, wie zum Beispiel der amtlichen Anerkennung der Gewerkschaften.
Am 21. Juli 1946 nahmen regierungsfeindliche Massen Kurs auf die Plaza Murillo, an dem der Palacio Quemado, der Regierungssitz, liegt und belagerten diesen. Innerhalb des Palastes verkündete Villarroel seine Abdankung. Die Massen aber stürmten das Gebäude und Villarroel wurde ermordet. Seine Leiche wurde von einem Balkon geworfen und an einem Laternenpfahl gegenüber dem Palast aufgehängt. Der US-amerikanische Geheimdienst soll bei der Organisation des Umsturzes eine wesentliche Rolle gespielt haben.
Nach diesem Staatsstreich gewannen die konservativen Gegner Villarroels die Kontrolle der Regierung wieder und behielten sie bis zum 9. April 1952, dem Beginn der Revolution. Villarroel („EL Presidente Colgado“) wird seitdem von der Mehrheit der bolivianischen Bevölkerung als Märtyrer und Held angesehen.
Sonstiges
Im Departamento La Paz ist die Provinz Gualberto Villarroel nach Gualberto Villarroel López benannt.
Siehe auch
Literatur
- Augusto Céspedes: El Presidente Colgado.
- José de Mesa, Teresa Gisbert und Carlos D. Mesa: Historia de Bolivia, 3. Ausgabe; S. 572–577.
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