Guda (Lolotoe)

Guda (Lolotoe)
Suco Guda
Der Suco Guda liegt im Nordosten vom Subdistrikt Lolotoe. Der Ort Gudataz liegt im Süden des Sucos.
Daten
Fläche 14,07 km²[1]
Einwohnerzahl 958 (2010)[2]
Chefe de Suco Caetano Francisco
(Wahl 2009)
Orte Position[3] Höhe
Gudataz 9° 8′ S, 125° 18′ O-9.1361111111111125.29777777778862 862 m
Gulumugun 9° 8′ S, 125° 18′ O-9.1383333333333125.29472222222935 935 m
Oceli 9° 8′ S, 125° 18′ O-9.1327777777778125.30472222222781 781 m
Zoilpo 9° 8′ S, 125° 19′ O-9.125125.31194444444669 669 m
Gudataz (Osttimor)
Gudataz
Gudataz

Guda ist ein Suco im Nordosten des Subdistrikts Lolotoe. Er ist Teil des Distrikts Bobonaro im Westen Osttimors. Zentrum des Sucos ist der Ort Guda oder Gudataz (Guda Tas, Gudates).

Inhaltsverzeichnis

Der Ort

Gudataz liegt auf einer Meereshöhe von 862 m, etwa 69 km südwestlich der Landeshauptstadt Dili. Hier gibt es einen medizinischen Hilfsposten und eine Grundschule, die Escola Primaria Guda.[4][5]

Der Suco

Im Suco leben 958 Menschen (2010,[2] 2004: 752[6]). Guda liegt im Nordosten des Subdistrikts Lolotoe und hat eine Fläche von 14,07 km².[1] Im Süden liegt der Suco Lupal und im Westen Deudet. Jenseits des Flusses Pa, eines Nebenflusses des Loumea, liegt nördlich der Subdistrikt Bobonaro mit seinen Sucos Leber und Molop. Südöstlich befindet sich der Distrikt Cova Lima mit seinem Suco Beco (Subdistrikt Suai).

Eine kleine Straße durchquert das Zentrum des Sucos von Südwest nach Nordost. An ihr liegen die Orte Gulumugun, Gudataz, Oceli (Odeli) und Zoilpo.[7] Neben Gudataz verfügt auch Zoilpo über eine Grundschule.[4]

Im Suco befinden sich die vier Aldeias Anon, Gudataz, Oceli und Zoilpo.[8]

Geschichte

1976 flohen Einwohner aus Zumalai, Lolotoe, Ermera und Ainaro nach Zoilpo vor den einfallenden Indonesiern. In Guda gründeten sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis.[9]

1999 kam es zu einer Gewaltwelle durch pro-indonesische Milizen (Wanra) und dem indonesischen Militär, die das anstehende Unabhängigkeitsreferendum zu Gunsten der Besatzer entscheiden wollten. Ende Mai war davon auch der Subdistrikt Lolotoe betroffen. Es kam zu willkürliche Verhaftungen, Missbrauch, Vergewaltigungen, Folter und Mord.

Indonesische Soldaten und Mitglieder der Miliz Kaer Metin Merah Putih (KMP) trieben Mitglieder und vermeintliche Unterstützer des CNRT zusammen, der Dachorganisation der Unabhängigkeitsbewegung Osttimors. Viele wurden geschlagen und gefoltert, Frauen wurden vergewaltigt.

Am 24. Mai wurde Mário Gonçalves, Chef der CNRT in Guda, auf ein Feld getrieben und von 37 Mitgliedern der KMP verprügelt, zwei schlugen mit einer Machete zu. Dann schnitten sie ihm ein Ohr ab und zwangen ihn, es zu essen. Insgesamt sechs Männer des Sucos wurden verhaftet und kehrten erst zwei Wochen später nach Hause zurück.[10]

Am 30. August 1999 entschied sich die Mehrheit der Bevölkerung für die Unabhängigkeit Osttimors. Es kam zu einem letzten Gewaltausbruch, die Einwohner Gudas mussten fliehen.[11] Eine internationale Eingreiftruppe sorgte schließlich für Ruhe und Ordnung und nach drei Jahren UN-Verwaltung erlangte Osttimor seine Unabhängigkeit wieder.

Anfang 2002 wurden zwei Kommandanten der KMP und der ehemalige Dorfchef Gudas Sabino Gouveia Leite wegen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht gestellt.[12] Leite wurde am 20. November 2002 wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Milizchef José Cardoso Ferreira wurde zu 12 Jahren wegen Mord, Folter und Vergewaltigung verurteilt, Miliz-Kommandant João Franca da Silva erhielt fünf Jahre wegen Freiheitsberaubung und Folter.[13]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Herminio da Graça zum Chefe de Suco gewählt.[14] Bei den Wahlen 2009 gewann Caetano Francisco.[15]

Einzelnachweise

  1. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. a b UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  5. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  6. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  7. Timor-Leste GIS-Portal
  8. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
  9. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  10. 1999Crimes against humanity in East Tiomor
  11. ABCnews, 29. August 2000, East Timor celebrates first anniversary
  12. Bnet, 11. Februar 2002, Indonesia appoints prosecutors for E. Timor tribunal
  13. ETAN, 7. April 2003, SCU: Lolotoe Militia Commander Sentenced To 12 Yrs
  14. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  15. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados

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