Gudila Freifrau von Pölnitz

Gudila Freifrau von Pölnitz

Gudila Freifrau von Pölnitz (* 17. November 1913 in Rom; † 11. Januar 2002 in Ebermannstadt); Forst- und Landwirtin, Denkmalschützerin, Mitglied des Bayerischen Landtages 1970–1982.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gudila Freifrau von Pölnitz war die Tochter des Historikers Prof. Dr. Paul Fridolin Kehr und seiner Ehefrau Doris Kehr, geborene vom Baur. Sie studierte Geschichte und Kunstgeschichte, zuerst in Göttingen und dann in München. 1937 heiratete sie Dr. Götz Freiherr von Pölnitz.

Am 5. April 1945 wurden sie und ihr Mann Zeugen der vollständigen Zerstörung von Schloss Wässerndorf/Unterfranken durch die US Truppen, bei der viele wertvolle Kulturgüter, auch Auslagerungen Würzburger Museen, zugrunde gingen.

In den Nachkriegsjahren betreute sie Flüchtlinge vor allem im Kreis Forchheim/Ofr., engagierte sich stark bei der Einrichtung des Kindergartens sowie eienr Schwestern- und Pflegestation in Leutenbach/Ofr. und unterstützte ihren Mann z.B. beim Wiederaufbau der Fuggerei in Augsburg und der Fernsehserie Aus der Bayerischen Schatzkammer.

Nach dem Tode Ihres Mannes (1967) widmete sie sich den familiären Besitzungen.

Sie engagierte sich stark für den Denkmalschutz, z.B. war sie Gründungsmitglied der Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg (1968), in dessen Vorstand sie 1969 gewählt wurde. Diesem eingetragenen Verein stellte sie Räumlichkeiten in ihrem Privathaus, dem Böttingerhaus, zur Verfügung. Des Weiteren verlieh sie ausgewählten Bauherren Schmuckziegel für vorbildliches, regionaltypisches Bauen in Franken.

Ebenso widmete sie sich kulturellen und geschichtlichen Belangen. Z.B. wurde sie in den Kulturausschuss des Fränkische Schweiz-Vereins, Referat „Trachtenerneuerung“ berufen, wurde Wahlmitglied der Gesellschaft für Fränkische Geschichte und erhielt 1969 in Bamberg die Goldene Altenburg-Medaille für Verdienste um fränkische kulturelle Belange.

Sie war Komturdame mit Stern des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem.

Politisch war sie in der CSU aktiv, wurde auf der CSU-Liste Oberfranken erstmals 1970 in den Landtag gewählt und vertrat von 1974 bis 1982 den Stimmkreis Forchheim im Bayerischen Landtag.

Sie richtete den Wildpark auf ihrem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb Schloss Hundshaupten bei Egloffstein ein. 1991 schenkte sie den Besitz dem Landkreis Forchheim.

Sie starb am 11. Januar 2002 in Ebermannstadt und wurde auf dem Familienfriedhof beim Schloss Hundshaupten bestattet.

Sie wurde ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, dem Bayerischen Verdienstorden, der Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken, dem Ehrenring des Landkreises Forchheim in Gold und der Ehrenbürgerschaft von Hundshaupten.

Literatur

  • Peter Jakob Kock: Der Bayerische Landtag. Eine Chronik.

Archivarische Unterlagen

Stadtarchiv Bamberg, D2033 Nr. 200.125

Siehe auch


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