Gurla Mandhata

Gurla Mandhata
Gurla Mandhata
Gurla Mandhata mit Tibet-Wildesel im Vordergrund

Gurla Mandhata mit Tibet-Wildesel im Vordergrund

Höhe 7.694 m
Lage China (Tibet)
Gebirge Himalaya
Geographische Lage 30° 26′ 18″ N, 81° 17′ 57″ O30.43833333333381.2991666666677694Koordinaten: 30° 26′ 18″ N, 81° 17′ 57″ O
Gurla Mandhata (Tibet)
Gurla Mandhata
Erstbesteigung 26.05.1985 durch Cirenuoji, Jiabu, Jin Junxi, K. Matsubayashi, Song Zhiyu, K. Suita, Y. Suita, T. Wada
Normalweg Westflanke (vergletschert)dep4

Gurla Mandhata oder Naimona'nyi oder Memo Nani (納木那尼峰) ist der höchste Gipfel des Nalakankar Himal, eines kleinen, westlich gelegenen Teilbereichs des Himalaya.

Man sagt, der tibetische Name, Naimona'nyi komme aus naimo = „Kräutermedizin“, na = „schwarz“, nyi = „gehäufte Platten“, „dem Berg aus angehäuften Platten der schwarzen Kräutermedizin.“[1]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der pultartig nach Westen abfallende Berg liegt im Kreis Burang des Regierungsbezirks Ngari im Autonomen Gebiet Tibet in der Nähe der Nordwestecke Nepals. Mit seiner Höhe von 7694 Metern ist er der vierunddreißigsthöchste Berg der Welt. Seine Lage innerhalb des tibetischen Plateaus ist ungewöhnlich (die meisten Berge mit ähnlicher Höhe – außer Shishapangma, dem vierzehnthöchsten Berg der Welt – liegen näher am Rand oder außerhalb des Plateaus) und relativ weit entfernt von anderen Bergen dieser Höhe, die größer als 7500 Meter sind. Er befindet sich in der Nähe des Sees Manasarovar und des heiligen Berges Kailash.

Der Gurla Gletscher hatte 2003 eine Ausdehnung von 77 km², wobei dessen Fläche seit 1976 um mehr als sieben km² abgenommen hat. Nach chinesischen Messungen in 6100 Meter ist der Gletscher damit der höchstgelegene Gletscher, bei dem ein jährlicher Eisverlust dokumentiert wurde.[2] Aus dem Gletscher entspringt der Karnali, der nach über 900 Kilometern in den Ganges mündet.

Besteigungsgeschichte

1905 versuchte T. G. Longstaff, der von zwei Bergführern und sechs Gepäckträgern begleitet wurde, einen Aufstieg zum Gurla Mandhata. Sie mussten hoch am Berg umkehren, nachdem sie von einer Lawine gefangen und auf weitere Schwierigkeiten gestoßen waren.[1] Das war für die damalige Zeit eine große Leistung, besonders für eine so kleine Gruppe; damals war noch kein Gipfel mit mehr als 7000 Meter bestiegen worden, und die Höhe von Longstaff verdiente eine Höhen-Aufzeichnung.

Die Erstbesteigung des Gipfels glückte im Mai 1985 einer japanisch-chinesischen Seilschaft, die von Katsutoshi Hirabayashi über die Nordseite zum Gipfel geführt wurde.[1] Seit diesem Zeitpunkt hat es sechs erfolgreiche und zwei erfolglose Besteigungsversuche gegeben.[3]

1997 unternahmen Quinn Simons, Soren Peters und ihr Führer Charlie Fowler einen Versuch, den Gipfel über die noch unbestiegene Nordseite zu erreichen. Aufgrund von Stürmen und anderen Schwierigkeiten musste die Seilschaft hoch auf dem Berg umkehren. Während ihres Abstieges wurde Fowler durch einen Sturz leicht verletzt, während Simons und Peters Erfrierungen an den Extremitäten davontrugen.[4]

Die Normalroute führt über die Westflanken des Bergs, auf dem Chaglung'mlungha-Gletscher zum Gipfel-Plateau. Die meisten Seilschaften nähern sich dem Berg in Geländewagen von Lhasa, Tibet, oder von Kathmandu, Nepal. Jedoch beginnt eine alternative Annäherung im kleinen Bergdorf Simikot im entfernten Humla-Bezirk des westlichen Nepals und folgt dann dem Karnali-Fluss nordwärts bis zum Dorf Sher (Tibet). Danach fahren Jeeps die Bergsteiger nach Norden, durch Taklakot (Burang), zum Basislager. Die erste offizielle amerikanische Besteigung des Bergs wurde am 28. September 2006 unternommen.[5]

Belege

  1. a b c American Alpine Journal 1986, S. 302.
  2. Vgl. Kailash Sacred Landscape Conservation Initiative. Feasibility Assessment Report of China, S.43. Institute of Geographic Sciences and Natural Resources Research, Chinese Academy of Sciences, 12. Juni 2010, abgerufen am 24. April 2011 (PDF, englisch).
  3. The Alpine Club's Himalayan Index (accessed 2007-07-21) lists five ascents and two failed attempts through 2001. The American Alpine Journal records no ascents or attempts from 2002 through 2005. The Expedition blog of the First American ascent of Gurla Mandhata records the only other ascent, in 2006. (There is some possibility of unrecorded ascents or attempts, so these numbers may be slight underestimates.)
  4. American Alpine Journal 1999, S. 211-213.
  5. Expedition blog of the First American ascent of Gurla Mandhata

Weblinks

 Commons: Gurla Mandata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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