- Gustav Karpeles
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Gustav Karpeles (* 11. November 1848 in Eiwanowitz in der Hanna, Mähren; † 21. Juli 1909 in Nauheim) war ein Literaturhistoriker, Schriftsteller, Kritiker und jüdischer Publizist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er schrieb mehrere Bücher über Heinrich Heine und gab 1885 die populäre Geschichte der jüdischen Literatur heraus.
Karpeles war 1866 nach Deutschland gekommen und wurde 1870 in Berlin Mitgründer und, gemeinsam mit Samuel Enoch, Herausgeber des Wochenblatts Jüdische Presse. Von 1873 bis 1877 war er Feuilletonredakteur der Breslauer Zeitung, von 1890 bis zu seinem Tod Redakteur und Herausgeber der Allgemeinen Zeitung des Judentums, die von 1837 bis 1922 existierte, herausgegeben von Ludwig Philippson, danach von Gustav Karpeles, Ludwig Geiger, Albert Katz; unter Karpeles' Ägide wurden ostjüdische Themen mit in die Zeitschrift hineingenommen und die Konzentration auf West- und Mittel-Europa beendet.
1893 war er Mitbegründer des Verbands der Vereine für jüdische Geschichte und Literatur (der Verband gab auch seit 1898 das Jahrbuch für jüdische Geschichte und Literatur heraus; von 1898 bis 1920 erschienen die Mitteilungen aus dem Verband der Vereine für jüdische Geschichte und Literatur in Deutschland).
Als Heine-Forscher gab er auch 1884 Heines Werke heraus. Karpeles arbeitete auch als Redakteur von Westermanns Monatsheften.
Sein Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee.[1]
Werke (in Auswahl)
- Heinrich Heine und das Judentum, 1868
- Esriel Hildesheimer. Eine biographische Skizze, 1870 anonym erschienen, Karpeles zugeschrieben
- Geschichte der jüdischen Literatur, 1885
- Goethe in Polen, 1890
- Allgemeine Geschichte der Literatur von ihren Anfängen bis auf die Gegenwart, Band 1: 1891, Band 2: 1901
- Aufsätze von Moritz Lazarus über Juden und Judentum, postum 1910
Literatur
- Lexikon des Judentums, Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp.368
- Julius H. Schoeps, Hrsg., Neues Lexikon des Judentums, S. 256
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR, Berlin, I; Hg. Institut für Denkmalpflege. Henschel, Berlin 1984, S. 142
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