Gyrostemonaceae

Gyrostemonaceae
Gyrostemonaceae
Gyrostemon ramulosus, Illustration.

Gyrostemon ramulosus, Illustration.

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Gyrostemonaceae
Wissenschaftlicher Name
Gyrostemonaceae
Endl.

Die Gyrostemonaceae sind eine Familie in der Ordnung der Kreuzblütlerartigen (Brassicales). Die 16 bis 17 Arten sind in Australien einschließlich Tasmanien (eine Art) heimisch.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Sie wachsen als Sträucher, kleine Bäume oder manchmal Halbsträucher, die Xerophyten sind und oft ein wenig sukkulent sind. Das Sekundäre Dickenwachstum geht von einem konventionellen Kambiumring aus. Die Stämme und Blätter sind gummiartig.

Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter können gestielt oder sitzend und klein bis mittelgroß sein. Die einfachen, oft fleischigen, oder krautigen bis ledrigen Blattspreiten sind lineal, lanzettlich, Verkehrt-lanzettlich oder eiförmig. Die Blattspreiten sind besitzen nur einen Blattnerv oder es liegt Fiedernervatur vor. Es können winzige Nebenblätter vorhanden sein.

Generative Merkmale

Die mehr oder weniger radiärsymmetrischen Blüten sind unauffällig und funktional eingeschlechtig, meist auch auf getrennten Pflanzen (Diözie); seltener sind die Arten einhäusig getrenntgeschlechtig (Monözie). Die Blüten stehen einzeln oder in end- oder seitenständigen, traubigen oder ährigen Blütenständen zusammen. Es sind kleine Deckblätter (Brakteolen) vorhanden. Die Blütenhülle (Perianth) besteht aus einem Kreis mit vier oder fünf verwachsenen, kelchblattartigen (sepalinen) Blütenhüllblättern, die einen breiten fleischigen, flachen oder konvexen Blütenboden umgeben. Der Kelch ist becherförmig, gelappt oder ganzrandig. An diesem setzen die 6 bis 100 (zahlreichen) Staubblätter und der Fruchtknoten an. Die Staubblätter sind untereinander frei und auch nicht mit den Blütenhüllblättern verwachsen. Es sind höchsten kurze Staubfäden vorhanden. Die Staubbeutel öffnen sich mit einem Längsschlitz. Die Pollenkörner besitzen drei Aperturen und sind meist colpat. 5 bis 25 Fruchtblätter sind teilweise bis vollständig zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Pro Fruchtblatt gibt es eine anatrope Samenanlage. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie).

Die meist anfangs fleischigen Spaltfrüchte zerbrechen radial in zwei bis 25 einsamige Teilfrüchte oder Schließfrüchte stehen in einer Sammelfrucht (Synkarp) zusammen. Die Samen besitzen ölhaltiges und ein gutentwickelten, gekrümmten Embryo mit zwei flachen Keimblättern (Kotyledonen).

Chromosomenzahlen und Inhaltsstoffe

Die Chromosomenzahlen betragen n=14 oder 15.

In dieser Familie sind die für die Ordnung der Brassicales charakteristischen Senfölglykoside vorhanden.

Vorkommen

Die Familie ist in weiten Gebieten Australiens heimisch und kommt, mit Ausnahme des monsunbeeinflussten Nordens und Südwest-Tasmaniens im gesamten Kontinent vor. Die Arten treten jedoch nur in ariden Gebieten gehäuft auf. Manche Arten sind „Feuer-Opportunisten“ und besiedeln gestörte Standorte.

Systematik

Die Familie der Gyrostemonaceae ist innerhalb der Ordnung der Kreuzblütlerartigen (Brassicales) die Schwestergruppe der Resedaceae.

In der Familie Gyrostemonaceae gibt vier bis fünf Gattungen mit 16 bis 17 Arten:

  • Codonocarpus Endl.[1]: Mit etwa drei Arten:
    • Codonocarpus attenuatus (Hook.) H.Walter
    • Codonocarpus cotinifolius (Desf.) F.Muell.
    • Codonocarpus pyramidalis (F.Muell.) F.Muell.
  • Cypselocarpus (F.Muell. ex Benth.) F.Muell.: Mit der einzigen Art:[2]
    • Cypselocarpus haloragoides (F.Muell. ex Benth.) F.Muell.: Sie gedeiht auf sandigen Böden in der Küstenregion von Western Australia.
  • Gyrostemon Desf. (Syn.: Cyclotheca Moq., Didymotheca Hook. f.): Mit etwa 12 oder 13 Arten[3]
Tersonia cyathiflora
  • Tersonia Moq.: Mit der einzigen Art:
    • Tersonia cyathiflora (Fenzl) A.S.George ex J.W.Green[4]: Es handelt sich um eine mehrjährige, ephemere Pflanze, deren Samen mehrere Jahre in der Samenbank überstehen und erst nach einem Feuer keimen. Dieser Endemit gedeiht auf Sandböden nördlich von Perth in Western Australia. [5]
  • Walteranthus Keighery:[6] Mit der einzigen Art:
    • Walteranthus erectus Keighery[7]: Sie gedeiht auf Sand über Kalkstein in der Küstenregion von Western Australia.

Belege

Der Artikel beruht auf folgenden Weblinks:

Einzelnachweise

  1. Australian Plant Name Index.
  2. Australian Plant Name Index.
  3. Australian Plant Name Index.
  4. Australian Plant Name Index.
  5. Katherine S. Downes, Byron B. Lamont, Marnie E. Light & Johannes van Staden: The fire ephemeral Tersonia cyathiflora (Gyrostemonaceae) germinates in response to smoke but not the butenolide 3-methyl-2H-furo[2,3-c]pyran-2-one, In: Annals of Botany, Volume 106, Issue 2, 2010, S. 381-384. Fulltext-Online.
  6. G. J. Keighery: Walteranthus, a new genus of Gyrostemonaceae from Western Australia, In: Botanische Jahrbucher ..., Band 106 (1), Engelmann Leipzig 1985.
  7. Australian Plant Name Index.

Weblinks

 Commons: Gyrostemonaceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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