- Günther Henle
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Günter Henle (* 3. Februar 1899 in Würzburg; † 13. April 1979 in Duisburg) war ein deutscher Politiker (CDU) und Oberhaupt der Unternehmerfamilie Henle.
Leben und Wirken
Henle wurde 1899 in Würzburg geboren. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg und dem Studium der Rechwissenschaften, das er 1921 mit der Promotion zum Dr. jur abschloss, trat er im selben Jahr in den Auswärtigen Dienst ein.
Nach verschiedenen Verwendungen im Ausland wurde er von 1931 bis 1936 als Legationsrat an der deutschen Botschaft in London eingesetzt. Als Veteran des Ersten Weltkriegs konnte Henle trotz seiner teilweise jüdischen Abstammung nach dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten 1933 noch einige Jahre im Auswärtigen Dienst verbleiben.[1]
Nach der Heirat mit der Adoptivtochter des Unternehmers Peter Klöckner, dem Vorsitzenden der Duisburger Klöckner-Unternehmensgruppe, wechselte Henle 1937 in die Industrie. Da die beiden leiblichen Söhne Klöckners, der bereits 1940 starb, im Zweiten Weltkrieg umkamen, wurde Henles Gattin zur Alleinerbin des Unternehmens. Für Henle öffnete sich so nach 1945 der Weg an die Konzernspitze. Als Vorsitzender der Klöckner & Co-Unternehmensgruppe wurde er in der jungen Bundesrepublik zu einem führenden Vertreter der rheinisch-westfälischen Eisen- und Stahlindustrie auf.
Henle verfolgte außerdem eine politische Laufbahn und war von 1947 bis 1949 Mitglied des Frankfurter Wirtschaftsrates. Danach gehörte er dem Deutschen Bundestag in dessen erster Legislaturperiode (1949-1953) als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Rhein-Wupper-Kreis an. Außerdem war er vom 16. Juli 1952 bis zum 10. Dezember 1953 Mitglied der Gemeinsamen Versammlung der Montanunion in Straßburg, dem späteren Europaparlament.
Im Vorfeld der zweiten Bundestagswahl 1953 entschloss er sich, aus der aktiven Politik auszuscheiden, um sich auf die Führung seiner Unternehmensgruppe zu konzentrieren.
Henle war Mitbegründer und von 1955 bis 1973 erster Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP).
Ferner rief Henle 1948 einen Musikverlag ins Leben, den späteren G. Henle Verlag.
Im Jahr 1968 veröffentlichte er unter dem Titel Weggenosse des Jahrhunderts. Als Diplomat, Industrieller, Politiker und Freund der Musik seine Memoiren.
Er war Mitglied des Corps Moenania Würzburg.
Weblinks
- Literatur von und über Günter Henle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Hans-Otto Meissner: Junge Jahre im Reichspräsidentenpalais, 1988, S. 414.
Personendaten NAME Henle, Günter KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (CDU) GEBURTSDATUM 3. Februar 1899 GEBURTSORT Würzburg STERBEDATUM 13. April 1979 STERBEORT Duisburg
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