Günther Heinze

Günther Heinze

Günther Heinze (* 26. Juli 1923 in Dresden-Blasewitz) ist ein ehemaliger ranghoher Sportfunktionär der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). So wirkte er 1990 als Präsident des Nationalen Olympischen Komitees der DDR und von 1981 bis 1992 als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees.

Leben

Günther Heinze wurde 1923 in Blasewitz geboren und absolvierte nach dem Besuch der Volksschule in Dresden eine Ausbildung zum Maschinenschlosser. Zu dieser Zeit betrieb er Leichtathletik und Basketball. 1941 wurde er Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), im gleichen Jahr wurde er zur Luftwaffe eingezogen. Zuletzt im Dienstgrad Gefreiter war er von 1944 bis 1949 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er 1949 Vorsitzender des Kreis-Sportausschusses von Dresden. 1950 nahm er ein Studium an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig auf, das er 1952 als Diplom-Sportlehrer abschloss. 1951 gehörte er der DDR-Basketballauswahlmannschaft an. Von 1952 bis 1954 war er Abteilungsleiter und von 1954 bis 1957 stellvertretender Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport beim Ministerrat der DDR. In letzterer Funktion war er zuständig für Wissenschaftsfragen und internationale Verbindungen.

Im Nationalen Olympischen Komitee der DDR wirkte er von 1955 bis 1972 und von 1982 bis 1989 als Vizepräsident, von 1973 bis 1982 als Generalsekretär sowie vom 6. Januar bis zum 15. Juni 1990 als amtierender Präsident. Von 1981 bis 1992 war er Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), von dem er mit seinem Ausscheiden zum Ehrenmitglied ernannt wurde.

Günther Heinze leitete darüber hinaus von 1952 bis 1955 die Sektion Basketball des Deutschen Sportausschusses. Darüber hinaus gehörte er von 1955 bis 1970 dem Präsidium des Basketball-Verbandes der DDR und von 1970 bis 1984 dem Präsidium des Volleyball-Verbandes der DDR an. Von 1957 bis 1989 war er Vizepräsident für internationale Beziehungen des Deutschen Turn- und Sportbunds, der zentralen Massenorganisation in der DDR für den Bereich des Sports. Von der fünften bis zur achten Wahlperiode gehörte er für den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) der Volkskammer an, dem Parlament der DDR.

Günther Heinze war Träger des Vaterländischen Verdienstordens. Die DHfK Leipzig ernannte ihn 1985 zum Ehrendoktor. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Literatur

Weblinks


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