H-Motor

H-Motor

Ein H-Motor ist ein Verbrennungsmotor mit einer Zylinderanordnung, bei der die Zylinder bzw. auch Zylinderreihen bei Betrachtung in Richtung der Kurbelwelle aussehen wie ein liegendes, großes H. Ein H-Motor kann dementsprechend als zwei aufeinanderliegende 180°-V-Motoren gesehen werden. Die „beiden“ Motoren haben jeweils eine eigene Kurbelwelle, welche an dem Motorende, an dem die Kraft entnommen wird, mit Zahnrädern verbunden sind.

H-Motor

Inhaltsverzeichnis

Vor- und Nachteile

Die oben genannte Zylinderanordnung ermöglicht die volle Auswuchtung der freien Massenkräfte bereits bei vier Zylindern ohne Ausgleichswellen, jedoch ergibt sich ein schlechteres Leistungsgewicht als bei Varianten mit nur einer Kurbelwelle. Im Flugzeugbau hat man den Vorteil, dass man im Vergleich zu Sternmotoren flachere und ebenfalls kompakte Motoren bei gleicher Zylinderanzahl bauen kann. Dies erlaubt eine bessere Aerodynamik.

Einsatz

Wegen der wenigen Vorteile gegenüber vielen Nachteilen wurden H-Motoren nur sehr selten verwendet.

H-Motoren im Motorrad

H-Motor in einer Brough Superior Golden Dream

H-Motoren in Automobilen

  • B.R.M. H-16 Formel-1-Motor. Der Motor war ein Flop, weil er zu schwer und zu unzuverlässig war, sowie zu wenig Drehmoment und einen zu hohen Schwerpunkt hatte. Jackie Stewart soll über den Motor gesagt haben „Dieses Stück Metall sollte man besser als Schiffsanker statt als Triebwerk benutzen“.

H-Motoren in Flugzeugen

H-Motor einer Napier Sabre
  • Napier Rapier, Dagger und Sabre Flugzeugmotoren. Im Gegensatz zum B.R.M.-Motor entwickelte sich der Sabre zu einem hervorragenden Motordesign.

H-Motoren in Schiffen

  • Zu Beginn der 1970er Jahre entwickelten die deutsche und die französische Marine in Kooperation einen 40-Zylinder-H-Motor (40 H 672) für marinetechnische Spezialanwendungen. Dafür wurde der V-Winkel eines serienmäßigen 20-Zylinder-Viertakt-Dieselmotors auf 180° vergrößert und zwei solcher Einheiten zu einem Motor kombiniert. Die beiden gegenläufigen Kurbelwellen waren miteinander verzahnt und übertrugen ihre Leistung auf eine gemeinsame Abtriebswelle. Zum Sparen von Kraftstoff konnte eine Motorenhälfte abgeschaltet werden. Es blieb jedoch bei lediglich einem Versuchsmotor.

Fehlbezeichnete „H-Motoren“

Subaru hat irritierenderweise wassergekühlte 4- und 6-Zylinder-Boxermotoren als H-4 und H-6 vermarktet, obwohl deren Zylinderanordnung nichts mit einem echten H-Motor zu tun hat.

Wahrscheinlich war für die Bezeichnung des 4-Zylinder-Boxermotors als "H"-Motor die Ansicht des Motors von oben ausschlaggebend, die einzelnen Zylinder/Kolben bilden die Enden des "H", Kurbelwelle bzw. Gehäuse den mittleren Strich des "H". Nicht ganz konsequent, bzw. folgerichtig ist dann jedoch die Bezeichnung eines 6-Zylinder-Boxers als "H"-Motor. Richtig wäre die Bezeichnung B4 bzw. B6 (B für Boxer).

Saab verwendet die Bezeichnung "H-Motor" (H engine) für einen konventionellen Vierzylinder-Reihenmotor, der mit 2 und 2.3 Liter Hubraum erhältlich ist (Typenbezeichnung auch B205 bzw. B235).

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