- HFB 330
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HFB 320 Hansa Jet Typ: Geschäftsreiseflugzeug Entwurfsland: Bundesrepublik Deutschland
Hersteller: Hamburger Flugzeugbau GmbH Erstflug: 21. April 1964 Produktionszeit: 1966–1973 Stückzahl: 47
Die HFB 320 Hansa Jet ist ein zweistrahliges Geschäftsreiseflugzeug der Hamburger Flugzeugbau GmbH aus den 1960er-Jahren. Neben zwei Prototypen entstanden bis 1973 45 Serienmodelle. Es war das erste in Serie gebaute zivile Flugzeug mit Strahlantrieb in Deutschland.Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Erstflug fand am 21. April 1964 statt. Im Rahmen der Flugerprobung stürzte einer der Prototypen am 12. Mai 1965 unweit von Torrejon in Spanien bei Überziehversuchen ab (sog. „Anti-Stall-Versuche“; siehe auch Strömungsabriss). Der eingebaute Antitrudelschirm hatte sich im Leitwerk verfangen.
Die erste Serienmaschine (D-CARA) hatte 2. Februar 1966 ihren Jungfernflug. Die Zulassung durch das Luftfahrtbundesamt erfolgte am 20. Februar 1967, die von der FAA folgte am 7. April 1967. Der damalige Verkaufspreis lag bei etwa 3 Millionen DM.
1969 wurde die Hamburger Flugzeugbau GmbH von Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) übernommen. MBB hat die HFB 320 vermarktet, es wurden jedoch nur 45 Maschinen dieses Typs verkauft, davon 14 an die Bundeswehr. Diese wurden in der Flugbereitschaftstaffel in Köln-Wahn und bei der Erprobungsstelle 61 (heute: Wehrtechnische Dienststelle 61) in Manching eingesetzt. Ab Ende 1979 dienten acht entsprechend modifizierte Maschinen (HFB 320 ECM) bis zu ihrer Außerdienststellung 1994 als Trainer für die elektronische Kampfführung.
Konstruktion
Die als Mitteldecker ausgelegte Maschine verfügt über ein T-Leitwerk und zwei hinten seitlich am Rumpf angebrachte Triebwerke. Das besondere dieses Typs sind die Tragflächen mit einer negativen Pfeilung von 15°. Diese konstruktive Auslegung beruhte auf Erkenntnissen, die man bereits bei Junkers mit der Ju 287 erlangt hatte. Aufgrund der Pfeilung konnte die Kabine bei diesem Geschäftsreiseflugzeug ohne störende Holme ausgebildet werden. Serienmäßig befanden sich an den Enden der sehr steifen Tragflächen Zusatztanks, die die Flugstabilität dieser Konstruktion erhöhten. Die Tragfläche selbst war mit Querrudern, inneren Vorflügeln, Doppelspaltlandeklappen und Bremsklappen ausgerüstet.[1]
Verbleib
Seit Ende 2004 versucht der Verein „ein Hansajet für Hamburg“, eine Maschine dieses Typs zu kaufen und flugbereit zu erhalten. Im Mai 2007 wurde zu diesem Zweck ein gut erhaltener Hansajet von der Bundeswehr gekauft. Er wurde im August von Manching zu seinem jetzigen Standort nach Hamburg verbracht, um dort, restauriert und mit Triebwerken versehen, in einigen Jahren als historisches Flugzeug bzw. fliegendes Denkmal wieder in den Himmel zu steigen.
Die 16+26 ist ein Ausstellungsstück des Luftwaffenmuseums Berlin-Gatow.
Technische Daten
Kenngröße Daten Besatzung 2 Passagiere 12 Länge 16,61 m Spannweite 14,49 m Höhe 4,94 m Kabinenlänge 4,58 m max. Kabinenbreite 1,90 m max. Kabinenhöhe 1,74 m Nutzlast 1.200 kg Betriebsleermasse 5.000 kg Startgewicht 8.500 kg Reisegeschwindigkeit 819 km/h Höchstgeschwindigkeit Mach 0,83 Dienstgipfelhöhe 11.600 m Reichweite max. 2.370 km (1.455 km mit 12 Passagieren, 2.320 km mit 4 Passagieren) Triebwerke zwei General Electric CJ 610-9 zu je 12,7 kN Weiterentwicklung
Im Jahr 1969 wurden Projektpläne veröffentlicht[2], die eine auf den US-Markt ausgerichtete Weiterentwicklung mit der Bezeichnung HFB 330 Hansa Fan Jet zum Ziel hatten. Danach sollte das neue Flugzeug 1971 in die Flugerprobung gehen und 1972 die FAA Zulassung erhalten.
Die Serienfertigung sollte dann 1973 mit drei Stück pro Monat voll angelaufen sein. Als Stückpreis waren 6,5 Mio. DM anvisiert. Es war geplant bis 1980 etwa 200 Maschinen auf dem amerikanischen Markt abzusetzen.
Die HFB 330 sollte mit zwei Garrett ATF 3 Turbofan-Triebwerken ausgerüstet werden, die jeweils einen Schub von 18,0 kN (4040 lbs) abgaben. In unterschiedlichen Ausführungen sollten 10, 14 oder 16 Passagiere befördert werden. Die Reichweite wurde mit etwa 4500 km und das maximale Abfluggewicht mit 10.200 kg angegeben.
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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