- Luftwaffenmuseum der Bundeswehr
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Das Museum befindet sich auf dem ehemaligen Flugplatz Berlin-Gatow und zeigt die Geschichte der militärischen Luftfahrt auf deutschem Boden von 1884 bis in die Gegenwart. Neben Großexponaten (Flächenflugzeugen, Hubschraubern, Flugabwehrsystemen und Bodendienstgeräten) werden u. a. Dokumente, Uniformen, Ausrüstungsgegenstände etc. ausgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Zielsetzung
„Das Luftwaffenmuseum der Bundeswehr mit Sitz in Berlin stellt die Geschichte der militärischen Luftfahrt und Luftkriegsführung in Deutschland von ihren Anfängen bis zur Gegenwart dar und ordnet sie in den historischen Gesamtzusammenhang ein. Dies schließt die Behandlung der Luftkriegsoperationen gegnerischer Streitkräfte in den Weltkriegen gegen Deutschland und die Präsenz fremder Streitkräfte auf deutschem Boden nach 1945 ein. Es ist offen für künftige militärische und politische Entwicklungen. Die Darstellung der Technik ist in die militärhistorische Darstellung zu integrieren. Das Luftwaffenmuseum sammelt militärhistorische Sachzeugen im Rahmen seines Aufstellungauftrages.“[1]
Geschichte
Die Geschichte des Museums[2] reicht bis 1957 zurück, als Fritz Helmut Jaekel mit dem Sammeln von Uniformen und militärischen Gegenständen begonnen hatte, die er zunächst in einer „Traditionsstube“ auf dem Fliegerhorst Uetersen bei Pinneberg ausstellte. Nachdem seine Sammlung immer größer geworden war, stellte man ihm eine ehemalige Sporthalle auf dem Fliegerhorst zur Verfügung.
1963 wurde das „Kuratorium Luftwaffenmuseum Uetersen e. V.“ gegründet, aus dem später der „Förderverein des Luftwaffenmuseum der Bundeswehr e.V.“ hervorging. Der Verein erhielt 1967 mit ausgemusterten Fluggeräten der Bundeswehr seine ersten Großexponate, die ab 1972 in zwei ausgedienten Hangars ausgestellt wurden.
Am 4. September 1987 übernahm die Bundeswehr die Sammlung, die von nun an „Luftwaffenmuseum der Bundeswehr“ hieß und seit 1994 als Teileinheit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt untersteht.
Nach der Wiedervereinigung zog das gesamte Museum auf das frei gewordene Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes Gatow um und öffnete am 23. September 1995 als „Museum im Aufbau“ erstmals seine Tore.
Im Zuge des allgemeinen Umbaus des Museumswesens der Bundeswehr wurde mit Wirkung vom 1. Juli 2010 die organisatorische Zusammenlegung des Luftwaffenmuseums mit dem Dresdner Militärhistorischen Museum der Bundeswehr beschlossen. Das Luftwaffenmuseum bleibt dabei allerdings als eigenständige Außenstelle in Berlin erhalten.
Bereits im Jahr 2009 wurde das Museum institutionelles Mitglied im Verband der Restauratoren (VdR), und seit Dezember dieses Jahres verfügt es über eine neue akademische Rahmenkonzeption. Damit verbunden ist eine Neukonzeption, die das Museum bis über das Jahr 2020 hinaus beschäftigen wird.
Ausstellungen/Exponate
Sämtliche Ausstellungen/Exponate befinden sich in den Hangars 3 und 7, im Towergebäude sowie auf dem großdimensionierten Freigelände.
Leider kann nicht garantiert werden, dass jederzeit alle Großexponate gezeigt werden können, da manche restauriert, neu gestrichen (z. B. Flugzeuge auf dem Freigelände) oder an andere Museen ausgeliehen werden.
Die Hangars 5 und 6 dienen als Depots und sind in der Regel für Besucher nicht zugängig.
Towergebäude
Die Geschichte der militärischen Luftfahrt in Deutschland
(u. a. Uniformen, Dokumente, Ausrüstungsgegenstände etc.)- Die Anfänge der Luftstreitkräfte im Kaiserreich (1884 bis 1914)
- Der Erste Weltkrieg (1914 bis 1918)
- Die Luftwaffe im „Dritten Reich“ (1933 bis 1945)
- Deutschland nach 1945
Die Luftbrücke 1948
Hangar 3
Die Geschichte der militärischen Luftfahrt in Deutschland
(u. a. Flug- und Bodengeräte)- Das Kaiserreich (1884 bis 1914)
- Der Erste Weltkrieg (1914 bis 1918)
- Die Weimarer Republik (1929 bis 1933)
- Die Luftwaffe der Wehrmacht (1935 bis 1945)
- Die Illusion der Wunderwaffen: Messerschmitt 163 und Arado 234
- Die Luftwaffe der Bundeswehr seit 1956
- Die Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee 1956 bis 1990
Die Geschichte des Flugplatzes Gatow
Hangar 7 (nach Anmeldung zugängig!)
50 Jahre Luftwaffe der Bundeswehr
- Sicherheit im Kalten Krieg: Die Bundesrepublik und ihr Beitrag zum westlichen Verteidigungsbündnis (1945 bis 1955)
- Im Zeichen der „massiven Vergeltung“: Aufstellung und Ausbau der Luftwaffe (1956 bis 1967/69)
- Im Zeichen der „flexiblen Antwort“: Sicherheit im Bündnis und gesellschaftliche Integration (1967/69 bis 1989)
- Epochenwechsel: Die Bundesrepublik im Wiedervereinigungsprozess (ab 1989)
- Neue Verantwortung: Eine Armee im Einsatz (1991 bis 2005)
- Instandhaltung
- Luftbildaufklärung
- Bodengestützte Luftverteidigung
- Massive Vergeltung
- Flugsicherung
- Fliegerische Ausbildung im Ausland (F-104, F-4, Phantom)
- Leitbild der Luftwaffe
Großexponate
Flugzeuge bis 1945
zuletzt im Dienst Typ Ort Vereinigtes Königreich Avro 504 K Nachbau
Hangar 3Spanien Casa 2.111 (spanischer Lizenzbau
einer Heinkel He 111E[3] Deutsches Reich DFS 230 Nachbau
Hangar 3Deutsches Reich Fieseler Fi-156 „Storch“ Nachbau
Hangar 3Deutsches Reich Fokker D VII (F) Nachbau
Hangar 3[4] Deutsches Reich Fokker Dr I Nachbau
Hangar 3Deutsches Reich Fokker E III Nachbau
Hangar 3Deutsches Reich Junkers J 9 (DI) Nachbau
Hangar 3Deutsches Reich Junkers Ju 52/3m g4e Deutsches Reich DFS 230 Nachbau
Hangar 3Deutsches Reich Etrich-Rumpler „Taube“ Nachbau
Hangar 3Deutsches Reich Messerschmitt Me-108 „Taifun“ Deutsches Reich
SpanienMesserschmitt Me-109 G-2 Rückbau aus einer
spanischen HA-1112
Hangar 3Deutsches Reich Messerschmitt Me-163 Original
Hangar 3Deutsches Reich Siemens-Schuckert D.III Nachbau
Hangar 3Flächenflugzeuge des westlichen Bündnisses (seit 1955)
Flächenflugzeuge des östlichen Bündnisses (seit 1955)
Hubschrauber
zuletzt im Dienst Typ Ort Deutschland Allouette II Deutschland Bell UH-1D „Huey“ Original
FreigeländeDeutschland Boeing Vertol/Piasecki H-21 Original
FreigeländeDeutschland Bristol 171 HR.52 „Sycamore“ Original
Hangar 7Deutschland MBB Bo-105 Deutsche Demokratische Republik Mil Mi-2 Deutsche Demokratische Republik Mil Mi-4 A Original
FreigeländeDeutschland Mil Mi-8 S Original
FreigeländeDeutsche Demokratische Republik Mil Mi-8 T Original
FreigeländeDeutsche Demokratische Republik Mil Mi-9 Original
FreigeländeDeutsche Demokratische Republik Mil Mi-24 D „Hind“ Original
FreigeländeDeutschland Mil Mi-24 P „Hind“ Original
FreigeländeDeutschland Saunders Roe „Skeeter“ Original
Hangar 3Deutschland Sikorsky H-34G Original
Hangar 7Bodengestützte Flugabwehr- und Radarsysteme
zuletzt im Dienst Typ Ort Deutschland Nike Hercules Original
FreigeländeDeutsche Demokratische Republik S-200 „Wega“ Original
FreigeländeDeutsches Reich Flak 8,8 Original
Hangar 3Deutschland Pershing 1A Original
Freigelände
(vor Hangar 7)Deutschland Lockheed Martin „Matador“ Original
Freigelände
(vor Hangar 7)Deutschland Nike „Hawk“ Original
Freigelände
(vor Hangar 7)Deutsches Reich Flakortungsgerät FuSe
„Würzburg Riese“Original
FreigeländeDeutsche Demokratische Republik SA-2 „Guideline“ Original
Freigelände
(vor Hangar 7)Deutsche Demokratische Republik S-75 „Dwina“ Original
Freigelände
(vor Hangar 7)Deutsche Demokratische Republik Petschora S-125M Original
Freigelände
(vor Hangar 7)Deutschland „Roland 2“ Original
Freigelände
(vor Hangar 7)Triebwerke und Bodendienstgeräte
zuletzt im Dienst Typ Ort Deutschland MAN 630 5t t-mil mit
Kofferaufsatz („Feld-Tower“)Original
Freigelände
(vor Towergebäude)Deutschland Oberursel U0, 9-Zylinder
Umlauf-SternmotorDeutschland Clerget Humber BR-1,
9-Zylinder-Umlauf-SternmotorDeutschland Daimler Benz DB 605 A Deutschland BMW 003 Deutschland Walter HWK 109-500 Deutschland Walter HWK 109-509A Deutschland Allison J33 UdSSR Klimow RD-33 Deutschland Klimow WK-1A Deutschland General Electric J79-GE-11A UdSSR Ljulka AL-21 F3 Deutschland Turbo-Union RB199 Quellen
- ↑ „Luftwaffenmuseum der Bundeswehr Berlin-Gatow“, Seite 7
- ↑ „Luftwaffenmuseum der Bundeswehr Berlin-Gatow“, Seite 77
- ↑ Die Maschine befindet sich zur Zeit teilzerlegt im nicht zugängigen Lager
- ↑ Die abgebildete Maschine steht im Deutschen Museum, München
- ↑ Die Maschine steht als Dauerleihgabe im Dornier-Museum Friedrichshafen
Literatur
- „Luftwaffenmuseum der Bundeswehr Berlin-Gatow“, Berlin, 2000 (2. überarbeitete Auflage 2008), ISBN 3-00-006508-3
- „Flugzeuge im Luftwaffenmuseum der Bundeswehr“, Berlin, 2000
Weblinks
Commons: Luftwaffenmuseum der Bundeswehr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von Luftwaffenmuseum der Bundeswehr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Luftwaffenmuseum der Bundeswehr Berlin-Gatow
- Förderverein des Luftwaffenmuseums der Bundeswehr e.V.
- Video über das Luftwaffenmuseum - Teil 1
- Video über das Luftwaffenmuseum - Teil 2
- Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
- Klaus Schlingmann: DAEDALUS – Arbeitsgemeinschaft Historische Luftwaffe Berlin. Abgerufen am 20. Oktober 2009.
52.47305555555613.144722222222Koordinaten: 52° 28′ 23″ N, 13° 8′ 41″ OKategorien:- Museum in Berlin
- Luftfahrtmuseum
- Militärmuseum (Deutschland)
- Militärische Einrichtung (Bundeswehr)
- Behörde in der Streitkräftebasis (Bundeswehr)
- Berlin-Gatow
- Luftverkehr (Berlin)
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