HMS Dolphin (1751)

HMS Dolphin (1751)
HMS Dolphin vor Tahiti 1767
Laufbahn Union flag 1606 (Kings Colors).svg
Bauwerft: Woolwich Dockyard
Indienststellung: 1751
Schicksal: abgewrackt 1777
Allgemeine Daten
Klassifizierung: 6. Rang
Verdrängung: 508 tons
Länge: 34,4 m
Breite: 9,8 m
Tiefgang: 3,4 m
Antrieb: Segel
Besatzung: ca. 160 Mann Besatzung
Bewaffnung: 22 Kanonen (9-Pfünder)
2 Dreipfünder

Die HMS Dolphin war eine 22-Kanonen-Fregatte der britischen Marine, die als Forschungsschiff bei zwei Expeditionen in der Südsee eingesetzt wurde.

Von der Firma Fellowes in den Woolwich Dockyards (London) gebaut, wurde das Schiff 1751 in Dienst gestellt. Im Siebenjährigen Krieg war es Teil der Flotte von Admiral John Byng und nahm an der Seeschlacht von Menorca (20. Mai 1756) gegen französische Schiffe teil.

Inhaltsverzeichnis

Erste Expedition

1764 wurde die Dolphin als Flaggschiff einer Südsee-Expedition unter das Kommando von John Byron gestellt. Am 21. Juni 1764 segelten die Dolphin und die Tamar – eine „Sloop“ unter Kapitän Mouat – von Portsmouth ab. Ihre Fahrt führte sie über die Kanaren nach Südamerika. Byron steuerte die Falklandinseln an, um sie für England in Besitz zu nehmen, ohne zu wissen, dass die Franzosen ein Jahr zuvor dort schon eine Kolonie gegründet hatten.

Das Schiff passierte die Magellan-Straße und lief als erstes die Insel Mas Afuera (heute Alejandro Selkirk) an – eine der Juan-Fernández-Inseln.

Mit nordwestlichem Kurs ging es nach Takaroa, wo Byron trotz unfreundlichen Empfangs landete, um sich mit frischem Proviant zu versorgen. Er fand dort Reste von Roggeveens „Africaansche Galey“, die 1721 gesunken war. Nachdem man westwärts durch verschiedene Inselgruppen gesegelt war, landete die Dolphin am 30. Juni 1765 auf Tinian (Nördliche Marianen), wo sie neun Wochen blieb. Den Rückweg nahm sie über das Kap der Guten Hoffnung und war am 9. Mai 1766 wieder zurück in England.

Die Dolphin war nach dieser langen Seereise noch in ausgezeichneter Verfassung, was dem Umstand zu verdanken war, dass der Rumpf mit Kupferplatten verkleidet war – zum Schutz gegen den Schiffsbohrwurm. Trotz guter Erfahrung wurde diese Methode erst ab 1783 Standard in der britischen Marine.

Zweite Expedition

1766 wurde die Dolphin erneut als Flaggschiff ausgerüstet für eine zweite Expedition in die Südsee. Das Kommando über das Unternehmen bekam Samuel Wallis. Als Zweiter Leutnant mit an Bord war Tobias Furneaux. Begleitet wurde die Dolphin diesmal von der HMS Swallow unter Philipp Carteret. Am 26. August 1766 segelte der Verband von Plymouth mit dem Auftrag ab, im Südpazifik Land oder Inseln zu finden, zu vermessen und zu kartografieren. Am 17. Dezember erreichten die Schiffe die Magellan-Straße. Sie kämpften knapp vier Monate gegen widrige Winde und konnten erst am 11. April 1767 in den Pazifik einlaufen. Dabei kam die Swallow außer Sicht und jedes Schiff setzte seinen Weg alleine fort. Am 18. Juni entdeckte Wallis die Insel Tahiti. Er blieb fünf Wochen und konnte ein freundschaftliches Verhältnis zur einheimischen Bevölkerung herstellen. Am 26. Juli trat das Schiff seine Weiterreise an. Über die Gesellschaftsinseln und die Marianen gelangte man nach Batavia, ein beliebter aber auch malariaverseuchter Anlaufpunkt. Über das Kap der Guten Hoffnung fuhr die Dolphin nach England zurück und lief am 20. Mai 1768 in die Downs ein. (Die Swallow traf erst zehn Monate später ein.)

Die Dolphin war das erste Schiff mit einer zweimaligen Weltumseglung. Sie blieb als Forschungsschiff weiterhin im Dienst und wurde 1777 abgewrackt.

Literatur

  • John Byron, Journal of his Circumnavigation 1764-1766, Cambridge 1784
  • John Byron, A Voyage round the World, in his Majesty's ship the Dolphin, commanded by the Hon. Comm. Byron, London 1767
  • Gallagher, Robert E. (Hrsg.): Byron’s Journal of his circumnavigation, 1764-1766. Cambridge 1964
  • George Robertson, An Account of the discovery of Tahiti from the Journal of George Robertson
  • Pleticha, H./Schreiber, H.: Die Entdeckung der Welt. Wien 1993
  • Taillemite, Etienne: Die Entdeckung der Südsee; Auf der Suche nach der „terra incognita“. Ravensburg 1990

Quellen


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