- John Byron
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John Byron (* 8. November 1723 in Newstead Abbey; † 10. April 1786 in London) war ein englischer Seefahrer, Entdecker und Admiral. Er wurde auch Foul-weather Jack genannt – wegen seines Pechs mit dem Wetter.
Leben
1731 trat er der Royal Navy bei. 1740 nahm er als Midshipman an der Weltumseglung von George Anson teil. Sein Schiff, die Wager, sank jedoch an der chilenischen Südküste. Die wenigen Überlebenden der Wager konnten sich im Verlauf einer abenteuerlichen Durchquerung Südamerikas nach Rio de Janeiro durchschlagen. Um 1745/46 kehrte Byron wieder nach England zurück. Zum Kapitän befördert befehligte er bis zum Ende des österreichischen Erbfolgekrieges die Fregatte Siren (24 Kanonen).
Während des Siebenjährigen Krieges wurde er auf dem Linienschiff Fame (74) mit einem kleinem Geschwader nach Louisbourg in Nova Scotia gesandt, um die dortigen französischen Festungsanlagen zu zerstören. Diese waren bereits im Jahre 1758 von den Briten erobert worden, sollten jedoch nicht wieder den Franzosen in die Hände fallen. Er traf am 24. Mai 1760 ein, erhielt aber bereits am 19. Juni neue Befehle, die ihn zum Restigouche-Fluss führten. In dem dort stattfindenden Gefecht auf dem Restigouche-Fluss vom 8. Juli 1760 verhinderte er den letzten Versuch der Franzosen, in Kanada wieder Fuß zu fassen.
Auf der von ihm geleiteten Weltumseglung 1764–1766 mit den beiden britischen Expeditionsschiffen Dolphin und Tamar entdeckte er in der Südsee die Insel Atafu (Tokelau), die er Duke of York's Island nannte, sowie einige Gilbertinseln. 1765 lief er vom patagonischen Hafen Puerto Deseado aus, landete auf Saunders Island bei Westfalkland, gründete Port Egmont und nahm die gesamte Inselgruppe der Falklandinseln für die britische Krone in Besitz. Nach ihm ist die gefahrvolle Meeresstraße zwischen Neumecklenburg und Lavongai benannt.
1769 bis 1772 war er Gouverneur von Neufundland – konnte aber im schwelenden Streit britischer und französischer Fischer um die im Pariser Frieden vereinbarten Fischfanggebiete keine Einigung erzielen.
1775, bei Ausbruch des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, wurde Byron zum Konteradmiral und 1778 zum Vizeadmiral ernannt. Im selben Jahr erhielt er den Auftrag, mit einem Geschwader einen französischen Konvoi abzufangen. Mit seinem Flaggschiff Princess Royal (90) erreichte Foul-weather Jack am 18. August als einziger den Hafen von New York – der Rest des Geschwaders war durch Stürme in alle Winde zerstreut. Am 26. September konnte sich die Flotte in Halifax wieder vereinen. Schlechtwetter verhinderte ein weiteres Vorgehen, und erst am 6. Juli 1779 kam es zur Seeschlacht von Grenada. Der überlegenen französischen Flotte unter Comte d'Estaing gelang es jedoch, Byrons Attacke zurückzuschlagen. Noch im August desselben Jahres kehrte er nach England zurück.
Er ist Großvater von George Gordon Byron (Lord Byron).
Siehe auch: Byron Bay
Literatur
- Südseehorizonte. Eine maritime Entdeckungsgeschichte Ozeaniens von Werner P Lange (1983 und 1990)
- Weltgeschichte der Seefahrt, Band 6, Seeherrschaft II von Helmut Pemsel, Wien 2005, ISBN 3-7083-0026-2, ISBN 3-7822-0838-2
Weblinks
- John Byron. In: Dictionary of Canadian Biography. Toronto 1979 ff., ISBN 0-8020-3142-0 (englisch, französisch)
- Eintrag in der Classic Encyclopedia (englisch)
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