- HMS Vanguard (23)
-
Bau und Dienstzeit Bauwerft: John Brown & Company,
Clydebank (Schottland)In Auftrag gegeben: 14. März 1941 Auf Kiel gelegt: 2. Oktober 1941 Stapellauf: 30. November 1944 Indienststellung: 25. April 1946 Schicksal: Abgewrackt in Faslane, begonnen am 9. August 1960 Außerdienststellung: 7. Juni 1960 Allgemeine Daten Verdrängung: 44.500 t Länge: 245,0 m Größte Breite: 32,9 m Tiefgang: 10,9 m Antrieb: 4 Satz Parsons-Getriebeturbinen
8 ölgefeuerte Admiralty-Dampfkessel, 130.000 WPSGeschwindigkeit: 29,5 Knoten Reichweite: 9.000 Seemeilen bei 20 Knoten Besatzung: ca. 1.600 im Frieden bis 2.000 Bewaffnung: - 8 x 38,1 cm L/42 in je zwei Doppeltürmen vorn und achtern
- 16 x 13,33 cm L/50 in acht Doppeltürmen Back- und Steuerbord
- 22 x 4 cm Zwillingsflak
Panzerung: - Seiten bis zu 356 mm
- Deck bis zu 152 mm
- Türme bis zu 330 mm
Die im Jahre 1946 in Dienst gestellte HMS Vanguard war das letzte Schlachtschiff der britischen Royal Navy.
Eigentlich war sie nur eine Art Notlösung, da der britischen Marine zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kaum moderne Großkampfschiffe zur Verfügung standen und der geplante Neubau von vier Einheiten der Lion-Klasse mit Ausbruch des Krieges nicht mehr in einem überschaubaren Zeitrahmen gewährleistet werden konnte.
Die Notlösung bestand daraus, vier vorrätige 38,1-cm-Zwillingstürme mit acht Geschützen aus dem Ersten Weltkrieg in einen neuen Rumpf einzubauen, der in den meisten Details der Lion-Klasse glich. Diese Geschütztürme stammten von den leichten Schlachtkreuzern oder "large light cruisers" HMS Courageous und HMS Glorious, die zu Flugzeugträgern umgebaut worden waren. So war die Hauptbewaffnung 30 Jahre älter als das Schiff.
Unter dem Eindruck der sich vor allem in Ostasien stetig zuspitzenden Lage sah man in dem Projekt vor allem einen wertvollen Zuwachs für die britische Flotte in Fernost. Die Kiellegung der HMS Vanguard erfolgte nach der Auftragsvergabe im März im Oktober 1941. Das anfangs stark forcierte Bauprogramm - man hoffte, das Schiff bis 1943 fertig und einsatzbereit zu haben - wurde unter dem Eindruck des Verlustes der HMS Prince of Wales und der HMS Repulse durch japanische Torpedobomber bei Kuantan am 10. Dezember 1941 und der somit offensichtlichen zutage getretenen Schutzlosigkeit von Schlachtschiffen gegenüber Luftstreitkräften in der Bau- und Materialpriorität stetig zurückgefahren.
So erfolgte der Stapellauf im November 1944 und die Indienststellung sogar erst knapp ein Jahr nach dem Kriegsende in Europa, im April 1946. Die Konstruktion als solche erwies sich dennoch als sehr gelungen, galt die Vanguard doch als ein äußerst seetüchtiges Schiff. So verzeichnete sie bei gemeinsamen Manövern im Atlantik nur 15° Krängung, während auf der amerikanischen Iowa bis zu 26° registriert wurden.
Bei ihrem ersten „großen“ Einsatz 1947 kam ihr eher eine repräsentative Rolle zu, als sie das britische Königspaar nach Südafrika begleitete. Im ersten Halbjahr 1949 war sie der britischen Flotte im Mittelmeer zugeteilt, wurde aber schon Ende des Jahres als Schulschiff nach Portland verlegt.
Ab 1955 war sie Flaggschiff der Reserveflotte und zugleich Stabsquartierschiff der NATO. Die Außerdienstellung erfolgte im Sommer 1960, unmittelbar danach begannen auch die Abwrackarbeiten in Faslane.
Weblinks
Commons: HMS Vanguard (1946) – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Schlachtschiff (Vereinigtes Königreich)
- Dampfturbinenschiff
Wikimedia Foundation.