- HTBLuVA Wien 5 Spengergasse
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HTBLVA Wien 5 Spengergasse Schulform berufsbildende höhere Schule mit Matura Gründung 1758 Bundesland Wien Staat Österreich Koordinaten 48° 11′ 9″ N, 16° 21′ 23″ O48.18583333333316.356388888889Koordinaten: 48° 11′ 9″ N, 16° 21′ 23″ O Schüler ca. 1350 Lehrer 170 Leitung Wolfgang Hickel Website www.spengergasse.at Die HTBLVA Wien 5 Spengergasse ist eine österreichische berufsbildende höhere technische Schule in Wien und wird als eine von fünf Technischen und Gewerblichen Lehranstalten (TGLA) in Österreich gezählt.
Sie hat ungefähr 1.350 Schüler und 170 Lehrer. Etwa die Hälfte der Schüler wird in der Abteilung für EDV und Organisation unterrichtet.
Daneben gibt es unterschiedliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Jugendliche und Erwachsene.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Lehranstalt wurde am 11. Jänner 1758 von Kaiserin Maria Theresia als "k.k. Commerzialzeichnungsakademie" gegründet. Schon damals war der unmittelbare Anlass zur Gründung der Mangel an textilen Fachkräften. Der Anfang des Schulbetriebes war sehr bescheiden: Die neue Schule begann mit sechs Schülern im dürftig ausgestatteten Raum eines Palais in der Wiener Innenstadt. 1785 waren es bereits 108 Schüler und mit der zunehmenden Industrialisierung Österreichs wuchs auch die Bedeutung der Schule. Im darauffolgenden Jahrhundert war sie mit dem Polytechnikum verbunden und als aus diesem die Technische Hochschule entstand, erlangte sie wieder ihre Selbständigkeit. Das Wachstum der österreichischen Textilindustrie im 19. Jahrhundert machte einen weiteren Ausbau der Schule notwendig und seit 1881 führte sie den Namen Lehranstalt für Textilindustrie.
Nach dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie war die Schule die einzige textiltechnische Bildungsstätte der nunmehrigen Republik Österreich. Ihr Aufgabenkreis musste daher auf alle Gebiete der Textilindustrie erweitert werden. 1921 wurde sie in eine Höhere Lehranstalt mit dem Namen "Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Textilindustrie" umgewandelt und durch eine chemische Abteilung sowie eine textilkaufmännische Abteilung erweitert. Dies war vor allem dadurch möglich, dass ein größeres Gebäude, nämlich das ehemalige K.k. Landwehr Ausrüstungs Haupt-Depot[1] in Wien 5., Spengergasse 20, erworben werden konnte.
Die EDV-Ausbildung an der Spengergasse
1971 wurde eine große EDV-Anlage (IBM System/360 Model 25 mit 32 KB Hauptspeicher) in Betrieb genommen, deren Vorhandensein auch die Gründung eines „Abiturientenlehrganges für elektronische Datenverarbeitung“ ermöglichte.
1981/82 wurde aus dem Abiturientenlehrgang die Höhere Abteilung für EDV und Organisation, die heute die größte Abteilung der Schule ist. Im Schuljahr 1998/99 wurde der heute auslaufende Lehrplan, der eine Unterscheidung in drei Ausbildungsschwerpunkte ab dem 4. Jahrgang vorsieht, eingeführt. Der Lehrplan für EDV und Organisation wurde seit September 2009 durch den als Schulversuch eingeführten Lehrplanes für Informatik abgelöst.
Im Rahmen der Ausbildung für Informatik wird seit 2007 im 1.-3. Jahrgang auch jeweils eine Klasse mit Englisch als Arbeitssprache geführt.[2]
Fachschule für Datenverarbeitung
1999/2000 wurde die sog. Fachschule für Datenverarbeitung als 3-1/2jährige Ausbildung eingeführt. Sie endet im Gegensatz zu den höheren Abteilungen mit einer Abschlussprüfung statt mit einer Reife- und Diplomprüfung. Das Ausbildungsziel der Fachschule ist ein praxisnaher Unterricht im technischen und betriebswirtschaftlichen Bereich.
Die Abteilung Betriebsmanagement
1995/96 wurde die Höhere Lehranstalt für Betriebsmanagement als Schulversuch eingeführt. Im darauffolgenden Jahr wurde die Abteilung in die Schule eingegliedert. Seit 2003/04 gibt es einen neuen Lehrplan, der eine Unterscheidung in zwei Ausbildungsschwerpunkte ab dem 3. Jahrgang vorsieht. Auch im Betriebsmanagmentzweig ist die traditionelle textiltechnische Ausbildung elementar. So gibt es eine Wäscherei, Weberei, Färberei, Spinnerei usw. in der die Schüler an den Maschinen ausgebildet werden. Weiters besetzen textiltechnische Grundlagen verschiedene Hauptfächer. Im Informatikunterricht wird mit Turbo Pascal programmiert.
Die textile Ausbildung
Neben den textiltechnischen und textilchemischen Ausbildungsrichtungen konnte schließlich 1976 die Fachschule für Musterzeichnen in eine Höhere Abteilung für Dessinatur und Modezeichnen erweitert werden. Im Schuljahr 1998/99 wurden die alten Abteilungen (Textildesign, Textiltechnik, Textilmanagement und Textilchemie) durch den neuen Lehrplan für Kunst und Design ersetzt. Die Textiltechnische Ausbildung findet heute im Ausbildungsschwerpunkt Textile Product Engineering der Abteilung Betriebsmanagement statt. Angeschlossen ist auch die Versuchsanstalt für Textilindustrie Wien.
Umbau
Nach der Bewilligung des Umbaues im Jahr 2006 wurde im Schuljahr 2007/08 das Ausweichquartier für die EDV-Abteilung in der Schellinggasse adaptiert. Ab dem Schuljahr 2008/09 ist die Schule an zwei Standorten untergebracht:
- Die Abteilung EDV und Organisation in der Schellinggasse 13 im 1. Bezirk
- Die Abteilungen Betriebsmanagement, Kunst & Design, Informatik Abend, eGovernment und eHealth sowie die Verwaltung in der Spengergasse 20 im 5. Bezirk
Eine Rückübersiedlung der EDV-Abteilung ist nach Fertigstellung der Bautätigkeiten im Hauptgebäude für 2012 vorgesehen.
Bekannte ehemalige Schüler
- Herbert Tumpel
- La Hong Nhut
- Margit Fischer
- Peter Westenthaler
- Valie Export
Ausbildungszweige
Im Jahre 2010 erfolgen folgende Ausbildungen, die Bezeichnung entspricht der Schulformsystematik des bm:ukk:
Tagesformen - Höhere Lehranstalt
5jährige Ausbildung mit Reife- und Diplomprüfung für Schüler nach der 8. Schulstufe
- Höhere Lehranstalt für Biomedizin- und Gesundheitstechnik (Schulformkennzahl 8517)
- Höhere Lehranstalt für Betriebsmanagement
- Ausbildungszweig Textiles Produkt-Engineering, ab dem 3. Jahrgang (Schulformkennzahl 8486), er Beinhaltet die Anwendung und Entwicklung von technischen Textilien.
- Ausbildungszweig Technisches Prozessmanagement, ab dem 3. Jahrgang (Schulformkennzahl 8487), er Beinhaltet Qualitäts- und Umweltmanagementsstandards sowie die Bereiche Risiko- und Sicherheitsmanagement, Facilitymanagement sowie Logistik. Die Statistikausbildung erfolgt auf Basis der QII Statistikausbildung.
- Höhere Lehranstalt für Elektronische Datenverarbeitung und Organisation (auslaufend)
- Ausbildungsschwerpunkt Kommerzielle Datenverarbeitung ab dem 4. Jahrgang (Schulformkennzahl 8471)
- Ausbildungsschwerpunkt Netzwerktechnik, ab dem 4. Jahrgang (Schulformkennzahl 8472)
- Ausbildungsschwerpunkt Medientechnik und Medienwirtschaft, ab dem 4. Jahrgang (Schulformkennzahl 8473)
- Ausbildungsschwerpunkt Intelligente Systeme, ab dem 4. Jahrgang
- Höhere Lehranstalt für Informatik (Schulformkennzahl 8475)
- Ausbildungsschwerpunkt Software Engineering ab dem 4. Jahrgang
- Ausbildungsschwerpunkt Game Design ab dem 4. Jahrgang
- Höhere Lehranstalt für Kunst und Design
- Ausbildungszweig Audiovisuelles Mediendesign (Schulformkennzahl 8433)
- Ausbildungszweig Textil-Design (Schulformkennzahl 8432)
- Fachschule für Informationstechnik (mit Betriebspraktikum) (Schulformkennzahl 3274)
Tagesformen - Kollegs
4semestrige Ausbildung mit Diplomprüfung für Schüler mit Reifeprüfung. Für Schüler mit (Informatik-)Fachschulabschluss ist nach Besuch eines Aufbaulehrgang eine Reife- und Diplomprüfung anzulegen.
- Kolleg für elektronische Datenverarbeitung und Organisation (4semestrig)
- Ausbildungs-Modul Digitale Medientechnik und Medienwirtschaft, ab dem 3. Semester (Schulformkennzahl 8036)
- Ausbildungs-Modul Kommerzielle Datenverarbeitung (Schulformkennzahl 8032), ab dem 3. Semester
- Ausbildungs-Modul Netzwerktechnik, ab dem 3. Semester (Schulformkennzahl 8034)
- Aufbaulehrgang für elektronische Datenverarbeitung und Organisation (für Fachschüler, 4semestrig)
- Ausbildungs-Modul Digitale Medientechnik und Medienwirtschaft, ab dem 3. Semester (Schulformkennzahl 8035)
- Ausbildungs-Modul Kommerzielle Datenverarbeitung, ab dem 3. Semester (Schulformkennzahl 8031)
- Ausbildungs-Modul Netzwerktechnik, ab dem 3. Semester (Schulformkennzahl 8033)
- Kolleg für Kunst und Design
- Ausbildungs-Modul Textil-Design (Schulformkennzahl 8128)
Abendformen - Höhere Lehranstalt
8semestrige Ausbildung mit Reife- und Diplomprüfung bzw. Diplomprüfung, für Berufstätige ohne Reifeprüfung. Neue Studierende ohne Reifeprüfung besuchen das Vorkolleg und danach das Abendkollegs.
- Höhere Lehranstalt für Berufstätige für eGovernment und eHealth (Schulformkennzahl 4329)
- Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Informatik
- Ausbildungsschwerpunkt Content- und Lernmanagementsysteme (Schulformkennzahl 8847)
- Ausbildungsschwerpunkt Mobile Computing (Schulformkennzahl 8846)
- Ausbildungsschwerpunkt Software Engineering (Schulformkennzahl 8845)
Abendformen - Kollegs
6semestrige Ausbildung mit Diplomprüfung bzw. Diplomprüfung, für Berufstätige mit Reifeprüfung
- Kolleg für Berufstätige für Kunst und Design
- Ausbildungsschwerpunkt Fine Art Photography und MultimediaArt (Schulformkennzahl 8813)
- Kolleg für Berufstätige für eGovernment und eHealth (Schulformkennzahl 4356)
- Kolleg für Berufstätige für Informatik (Schulformkennzahl 8841)
Abendformen - Vorkolleg
Einstieg für Studierende ohne Reifeprüfung in ein Abendkolleg. Es Ersetzt die Trennung von Höherer Lehranstalt und Abendkolleg
- Vorkolleg für Informatik (für Studierende ohne Reifeprüfung)
Kritik
Überwachung
Im Jahr 2003 war die HTL Spengergasse bei den Big Brother Awards Austria nominiert für die Einführung einer Verpflichtung zum sichtbaren Tragen eines Schülerausweises.[3][4] Auch die ARGE Daten hat das Problem aufgegriffen und eine Anfrage an das Bildungsministerium gestellt. Dieses teilte mit, dass es keine Verpflichtung zum sichtbaren Tragen gibt.[5] Die Schulleitung setzt jedoch weiterhin auf das Tragen der Schülerausweise.[6] Der Schülerausweis konnte weiters für verschiedene Funktionen, z.B. kopieren verwendet werden. Es gab auch ein automatisches Verleihsystem für Beamer. Nach der Etablierung des Verleihsystems wurden zahlreiche Beamer gestohlen indem ein unbekannter Täter mit einem wahrscheinlich beim Kopierer vergessenen Schülerausweis diese ungehindert an sich nehmen konnte (Die Beamer befanden sich in per Karte öffenbaren Fächern). Nach diesem Rückschlag und der Kritik durch Datenschutzorganisationen wurde davon abgesehen die geplante Einführung von zahlreichen elektronischen Schlössern und Drehkreuzen in der Schule umzusetzen. Die stets mitzuführenden Schülerausweise sind jedoch mit RFID-Chips ausgestattet, welche auch ohne diese Einrichtungen eine ständige Überwachung per Funk ermöglichen. [7][8]
Diskriminierung
Im Jahr 2010 sah sich die transsexuelle Informatiklehrkraft Walter S. (nun Andrea S.) Diskriminierungen an der Schule ausgesetzt. Der Direktor Wolfgang Hickel soll ihm nahegelegt haben die Schule zu verlassen.[9] Auch der Elternverein, unter der Leitung der Vorstände Dietmar Doubek und Gerhard Burian, versuchte sich gegen die weitere Beschäftigung des Lehrers stark zu machen. Doubek zog mit Aussagen wie „Wir sind hier nicht in der Löwingerbühne“ gehörigen Unmut auf sich.[10] Die Bemühungen den Lehrer seines Amtes zu entheben scheiterten jedoch am Widerstand des Bildungsministeriums.[11][12] Kritik hagelte es auch für die Einrichtung einer „psychologischen Betreuung“ und eines Infotelefons für die Schüler, was an anderen Schulen nicht notwendig gewesen sei.[13] Zuspruch für das Verhalten der Schulorgange kam hingegen von Seiten der rechtspopulistischen FPÖ. [14] FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz verkündete in einer Aussendung die Solidarität mit dem Elternverein.[15] Für die Bundesvorsitzende der Aktion kritischer SchülerInnen, Iris Schwarzenbacher, welche den Rücktritt des Direktors forderte, würden „Ausdrücke wie reaktionär oder ignorant die Statements der Schulverantwortlichen wohl noch am besten beschreiben“.
Varia
- Im Jahr 2005 verübten mehrere Schüler der Spengergasse zusammen eine aufsehenerregende Serie von Banküberfällen. Nach ihrer Ergreifung wurde in der Presse von der „Schule der Bankräuber“ berichtet.
- Im Jahr 2000 nahm ein Schüler der EDV-Abteilung die Pistole seines Vaters (der Polizist war) in die Klasse mit und bedrohte damit seine Mitschüler. Er konnte jedoch davon abgebracht werden eine Bluttat zu verrichten. Der Schüler wurde daraufhin der Schule verwiesen.
Weblinks
Commons: HTL Spengergasse – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b K.k. Landwehr Ausrüstungs Haupt-Depot, laut Generalstadtplan 1904 erbaut 1888/89. Vgl. Wien Kulturgut auf wien.gv.at.
- ↑ Englisch als Arbeitssprache in der Informatik. Abgerufen am 19. April 2011.
- ↑ Nominierungen der Big Brother Awards Austria 2003
- ↑ Von der Wiege bis zur Bahre... Auf dem Weg zur Totalerfassung des Menschen nimmt Österreich jetzt die Schüler ins Visier
- ↑ Anfrage und Antwort an Bildungsministerium der Arge Daten, Seite 5 unten
- ↑ Rundschreiben Schülerausweis (PDF)
- ↑ http://www.evolver.at/kolumnen/Ausweiskontrolle_Unter_die_Haut_/
- ↑ http://www.diemucha.at/index.php?option=com_content&view=article&id=1172:11052004-funkchips-du-kleiner-spion&catid=10:top-stories&Itemid=13
- ↑ http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Transsexuelle-Lehrerin-darf-unterrichten/1620007
- ↑ http://diepresse.com/home/bildung/schule/592366/Debatte-um-transsexuellen-Lehrer
- ↑ http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Transsexueller-Lehrer-darf-unterrichten/1619408
- ↑ http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Transsexuelle-Lehrerin-erhaelt-Unterstuetzung-HTL-Spengergasse-Wien/1619926
- ↑ http://diestandard.at/1282979096097/Transsexuelle-HTL-Lehrerin-Schueler-Sehen-das-lockerer-als-die-Medien
- ↑ http://www.wien-wahl-2010.at/transsexueller-lehrer.html
- ↑ http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20100901_OTS0294/aks-schule-ist-kein-ort-fuer-ewiggestrige
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