- Aliden
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Als Aliden (Sadati-Alawiyun, Talibiden) bezeichnet man
- im engeren Sinne die Nachkommen Alis ibn Abi Talib, eines Cousins und Schwiegersohnes des Propheten Mohammed, mit Mohammeds Lieblingstochter Fatima.
- im weiteren Sinne fallen auch andere Nachkommen Alis darunter, die dieser nach Fatimas Tod mit weiteren Frauen gezeugt hatte (etwa 40 Kinder mit 9 Frauen), z. B. Mohammed ibn Hanafiya. Fälschlicherweise werden manchmal auch die Nachkommen von Alis Bruder Aqil dazugerechnet.
Die Nachkommen Alis und Fatimas werden nach den Namen ihrer beiden Söhne (Prophetenenkel) in Hassaniden und Hussainiden (nicht verwechseln mit der gleichnamigen, aber nicht-alidischen Regionaldynastie Tunesiens) unterschieden. Die zumeist sunnitischen Nachkommen Hassans werden auch als Scherifen (Schurafa), jene zumeist schiitischen Nachkommen Hussains als Sayyids oder Mirzas bezeichnet. Die Imame der Schiiten sind allesamt Aliden.
Bekannte alidische Dynastien in der islamischen Geschichte waren
- die Idrisiden in Marokko, von denen auch die Hammudiden, Meriniden und Wattasiden abstammten, so dass heute in Marokko die meisten Schurafa leben.
- die Fatimiden in Tunesien und Ägypten, deren Abstammung allerdings umstritten ist
- verschiedene Linien der Zaiditen im Norden des Jemen
- die Safawiden in Persien (Iran), wo heute fast 2,7 Millionen Sayyids leben
- die Haschimiten in Mekka, die noch heute in Jordanien regieren
Die heutige Königsdynastie Marokkos sieht sich direkt als Aliden bzw. Alaouiden (Alawiden, Alawiten,Aleviten), wird von Historikern aber als Hassaniden bzw. Filaliten (nach der Oase Tafilalt) bezeichnet.
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