Halina Wawzyniak

Halina Wawzyniak
Halina Wawzyniak (2009)

Halina Wawzyniak (* 17. Juli 1973 in Königs Wusterhausen) ist eine deutsche Rechtsanwältin und Politikerin. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Partei Die Linke. Bei der Bundestagswahl 2009 wurde sie über die Berliner Landesliste der Linken in den 17. Deutschen Bundestag gewählt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Beruf

Halina Wawzyniak erwarb 1992 das Abitur und studierte anschließend Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen 2002 war sie bis 2005 als selbständige Rechtsanwältin tätig. Von 2005 bis 2009 arbeitete sie als Justiziarin für die Linksfraktion im Bundestag.

Partei

Wawzyniak trat 1990 als 16-Jährige in die PDS ein.[2] Sie war in der Folge Mitbegründerin der Arbeitsgemeinschaft Junge GenossInnen (AGJG), an deren Stelle 1999 der parteinahe Jugendverband ['solid] trat.

Ende der 1990er Jahre saß sie im Parteivorstand der PDS. 2001 kandidierte sie in Kreuzberg als Direktkandidatin der PDS für das Berliner Abgeordnetenhaus, wurde aber nicht gewählt. Zur Bundestagswahl 2002 war sie Leiterin des PDS-Wahlkampfbüros in Anlehnung an die Kampa der SPD.[3]

Halina Wawzyniak war Mitglied der ProgrammKommission, die das Chemnitzer Programm ausarbeitete. Zusammen mit André Brie war sie auch Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Bürgerrechte und Demokratie.

Bei den Bundesparteitagen der PDS war sie Sprecherin der Antragskommission und damit maßgeblich an der Durchführung der PDS-Parteitage beteiligt. Lange Zeit war sie Mitglied der Bundesschiedskommission der PDS, bis sie mit ihrer Wahl zur stellvertretenden Landesvorsitzenden der PDS Berlin im Dezember 2005 dort ausschied.

Halina Wawzyniak war an der Seite von Bodo Ramelow, Dietmar Bartsch und anderen mit der Organisation zur Vereinigung der Linkspartei.PDS mit der WASG zur neuen Partei Die Linke betraut.[4] Insbesondere war sie für die juristischen Aspekte des Parteineubildungsprozesses zuständig.[5]

Nachdem sie am 16. Juni 2007 in den Bundesvorstand der neuen Partei Die Linke gewählt wurde, verzichtete sie auf eine erneute Kandidatur für den Berliner Landesvorstand. Am 24. Mai 2008 wurde sie auf dem 1. Parteitag in Cottbus zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Zudem ist sie seit 2007 Vorsitzende des Bezirksverbandes Friedrichshain-Kreuzberg der Linken in Berlin.

Bundestag

Zur Bundestagswahl 2009 trat Halina Wawzyniak als Direktkandidatin im Wahlkreis 84 (Friedrichshain-Kreuzberg, Prenzlauer Berg Ost) an. Während des Wahlkampfs erhielt ihr Plakat mit dem Slogan Mit Arsch in der Hose in den Bundestag Medienaufmerksamkeit.[6] Den Wahlkreis gewann Hans-Christian Ströbele, über die Landesliste gelangte sie dennoch in den Bundestag.

Halina Wawzyniak ist Obfrau der Enquête-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Bundestages[7] und stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses. Im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie im Unterausschuss Neue Medien ist sie stellvertretendes Mitglied.

Einzelnachweise

  1. Bundeswahlleiter: Verzeichnis der vorläufig gewählten Landeslistenbewerber, 28. September 2009
  2. Lothar Nicht: Alles von innen her besser machen. In: AG Geschichte beim Landesvorstand der PDS (Hrsg.): Von der SED zur PDS (Januar bis März 1990). Dokumente und Zeitzeugenberichte. Heft 1/2, Mai 2005, S. 27.
  3. Berliner Zeitung: Die Kampa der Genossen, 16. April 2002
  4. Gregor Gysi: Wir sind jetzt Mitglieder der Partei DIE LINKE!, 16. Juni 2007
  5. Lothar Bisky: Eine neue Linke - wir haben es in der Hand!, 26. November 2006
  6. die tageszeitung: Busen-Wahlkampf in Berlin, 10. August 2009
  7. Deutscher Bundestag: Mitglieder der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft

Weblinks

 Commons: Halina Wawzyniak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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