Halligbahn Lüttmoorsiel–Nordstrandischmoor

Halligbahn Lüttmoorsiel–Nordstrandischmoor
Lüttmoorsiel–Nordstrandischmoor
Luettmoorsiel.png
Kursbuchstrecke (DB):
Streckennummer (DB):
Streckenlänge: 3,5 km
Spurweite: 600 mm (Schmalspur)
Legende
   
Cecilienkoog
   
Lüttmoorsiel Streckenende seit 1988
   
Spitzkehre zur Fahrt über Außendeich
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Kreuzungsmöglichkeit
   
Damm
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Kreuzungsmöglichkeit
   
Damm
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Nordstrandischmoor
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Siel
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Neuwarft
Zug auf der einzigen Brücke der Bahn

Die Baubahn Lüttmoorsiel–Nordstrandischmoor, auch Lorenbahn genannt, ist eine Halligbahn durch das nordfriesische Wattenmeer vom Beltringharder Koog zur Hallig Nordstrandischmoor.

Inhaltsverzeichnis

Rechtsstatus

Die Bahn ist eine nicht-öffentliche Eisenbahninfrastruktur im Eigentum des Landes Schleswig-Holstein, die vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN-SH) – ehemals: Amt für ländliche Räume – betrieben wird.

Geschichte

Die Bahn wurde in der Spurweite 600 mm für den Transport von Baumaterial zur Befestigung der Hallig und der Lahnungen 1933/34 vom Cecilienkoog über einen Pfahldamm nach Nordstrandischmoor gebaut. Die Länge betrug 7 km. Am 1. März 1956 wurde die Strecke durch Eisgang zerstört, danach aber wieder errichtet. 1977 wurde der Pfahldamm mit Bruchsteinen aufgefüllt, um die Strecke standsicherer zu machen. Als der neue Seedeich 1987 um den Beltringharder Koog geschlossen wurde, wurde zugleich der Streckenabschnitt zwischen dem Cecilienkoog und dem neuen Außendeich aufgegeben. Die Jahreszahlen, die dafür genannt werden, sind 1985 und 1988. Die nun noch betriebene Reststrecke hat eine Länge von 3,6 km. Im Jahr 2000 wurde ein neuer, höherer Lorendamm errichtet, der nun weitgehend gezeitenunabhängig befahren werden kann und nur bei Sturmflut nicht passierbar ist.

Infrastruktur

Die Hauptabstellanlage der Bahn befindet sich hinter dem neuen Außendamm. Dieser wird mit einer Spitzkehre überfahren und hat an der Außenseite eine erste Ausweichstelle. Es folgt der Damm von über 3 km Länge. In dessen Mitte befindet sich eine weitere Ausweichstelle. Auf der Hallig verzweigt sich die Strecke zum Bahnhof Nordstrandischmoor und zur Neuwarft, die als einzige der vier Warften von Nordstrandischmoor einen eigenen Eisenbahnanschluss hat.

Fahrzeuge und Verkehr

Ein Teil der Fahrzeuge gehört dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz. Es handelt sich um zwei Lokomotiven, Güterwagen für den Baubetrieb und zwei Bauwagen, die der Unterkunft für Arbeiter während der Bauarbeiten dienen.

Die übrigen Fahrzeuge gehören den Bewohnern von Nordstrandischmoor. Jeder Haushalt unterhält dort eine eigene Lore. Das sind dieselgetriebene Draisinen, zum Teil mit einem Anhänger. Anfangs wurden die Loren auch per Segel durch Wind vorangetrieben. Diese Fahrzeuge dienen ausschließlich dem Eigenbedarf der Inselbewohner und ihrer Gäste. Kommerzieller Verkehr findet nicht statt. Um die Fahrberechtigung zu erlangen, ist ein Mindestalter von 15 Jahren und ein Mofa-Führerschein erforderlich.

Lorenbahn

Der örtliche Sprachgebrauch spricht von Lorenbahn. Als Lore wird dabei jedes Fahrzeug bezeichnet – gleichgültig ob motorisiert oder nicht, das die Strecke befährt. Insofern unterscheidet sich der Sprachgebrauch von dem im Eisenbahnbetrieb üblichen Begriff der Lore.

Galerie

Siehe auch

Literatur

  • Marcus Petersen: Die Halligen. Küstenschutz – Sanierung - Naturschutz. Neumünster 1981. ISBN 3-529-06174-3
  • Hans Wolfgang Rogl: Die Nordsee-Inselbahnen. 6. Auflage, alba, Düsseldorf 1996, ISBN 3-87094-230-4

Weblinks


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