- Lüttmoor
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Datei:Bahn nach Nordstrandischmoor.JPG
Nordstrandischmoor (dänisch Nordstrand Mor, friesisch Lätj Möör; innerhalb der regionalen Bevölkerung auch umgangssprachlich als Lüttmoor bezeichnet) ist eine Hallig vor der nordfriesischen Küste und liegt im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.
Verwaltungsmäßig gehört Nordstrandischmoor zur Gemeinde Nordstrand und bildet eine der beiden Gemarkungen dieser Gemeinde. Die Hallig hat eine Fläche von 1,9 km².
Die Verbindung zum Festland erfolgt über eine Lorenbahn mit Spurweite von 600 mm an das Festland (Beltringharder Koog). Der Lorendamm hat eine Länge von 3,5 Kilometer, ist aber bei Hochwasser nicht befahrbar. Dafür können bei Hochwasser Schiffe anlegen.
Gäste können die Hallig bei Niedrigwasser auch zu Fuß durch das Watt erreichen.
Auf der Hallig gibt es vier Warften, eine Grund- und Hauptschule (mit zwei Schülern die kleinste Schule Deutschlands – Stand 2005) und eine Gaststätte. Die vier Warften, von Ost nach West:
NASA-Satellitenbild von Nordstrandischmoor mit Warften nummeriert,
rechts der Lorendamm zum Beltringharder KoogWohn-
platz-
Nr.1Warft Topografische
BezeichnungBevölkerungsfortschreibung
30.06.2005Bevölkerung Haushalte 1 Neuwarft 2 (Häusergruppe) 14 2 2 Amalienwarft 3 (Schule/Kirche) - - 3 Halberwegwarft (Haus) 1 1 4 Norderwarft (Haus) 7 1 Nordstrandischmoor Hallig 22 4 1 Im amtlichen Wohnplatzverzeichnis ist die gesamte Hallig Nordstrandischmoor als Wohnplatz 38 innerhalb der Gemeinde Nordstrand geführt. Anders als im Fall der Halligen Langeneß, Hooge und Gröde, die ebenfalls jeweils mehr als eine bewohnte bzw. bebaute Warft aufweisen, gelten hier die einzelnen Warften nicht als separate Wohnplätze. Die Zahlen 1 bis 4 in der Spalte „Wohnplatz“ dienen nur der Identifikation auf der Karte.
2mit Gaststätte (keine festen Öffnungszeiten)
3Zwergschule, die als Kirchenraum gilt, und einen Glockenturm vor dem Gebäude hat.
Nordstrandischmoor ist die jüngste der Halligen. Sie ist, neben den Inseln Pellworm und Nordstrand, eines der Bruchstücke der in der Burchardiflut von 1634 untergegangenen Insel Strand. Vor der Flut von 1634 war Nordstrandischmoor ein unbewohntes Hochmoor, das nur zum Torfstechen genutzt wurde. Nach der Flut siedelten sich einige Familien an, die sich teils von dem Ertrag des Moores, teils durch Fischerei und Schafzucht ernährten. Sie hielten sich zu der Odenbüller Kirche auf Nordstrand. Allmählich wurden die Ländereien durch Auftragen von Marscherde, welche die Insel umgab, ausgebessert. 1717 waren hier schon 20 Wohnungen, wovon 18 am 24. Dezember 1717 und dem darauf folgenden Tag durch die Überschwemmungen der Weihnachtsflut weggespült wurden, wobei 15 Personen starben. Schon im folgenden Jahr wurden abermals einige Häuser erbaut, die indes 1720 zum Teil wieder zerstört wurden. Da die 1656 errichtete Kirche einzustürzen drohte, musste der Gottesdienst im Pastorat abgehalten werden. Nach der Sturmflut vom 3. und 4. Februar 1825 waren von sieben Häusern drei übriggeblieben. Das Pastorat, welches auch dem Küster Unterkunft gewährte, hatte so sehr gelitten, dass es abgebrochen werden musste. Der letzte Geistliche war Johann Christoph Biernatzki, dessen Schilderungen aus dem Leben der Halligbewohner seinerzeit in weiten Kreisen bekannt wurden. Die Kirchwarft stand ca. 1905/06 verlassen da, den alten Friedhof zerstörten die Wellen. Noch lange konnte man dort Reste der Särge und Skelette finden.
Im Frühjahr 2008 lebten auf Nordstrandischmoor 27 Menschen.
Weblinks
54.5497222222228.8122222222222Koordinaten: 54° 32′ 59″ N, 8° 48′ 44″ O
Dänemark: Langli | Fanø | Mandø | Rømø | Jordsand | Koresand
Deutschland: Sylt | Uthörn | Föhr | Amrum | Pellworm
Halligen: Oland | Langeneß | Gröde | Habel | Hamburger Hallig | Hooge | Nordstrandischmoor | Norderoog | Süderoog | Südfall
Hochsände: Norderoogsand | Süderoogsand | Japsand | Kniepsand
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