- Hamburg-Bau
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1975 entstand das Neubaugebiet Hamburg-Bau im Stadtteil Hamburg-Poppenbüttel. Es wurde im Rahmen des Hamburger Einfamilienhausförderungsprogramms, das vom damaligen FDP-Bausenators Rolf Bilias ins Leben gerufen wurde, entwickelt. Ein Ziel stellte die Verringerung der damaligen Stadtflucht in den Speckgürtel Hamburgs dar. Es sollte aufgezeigt werden, dass der Wunsch nach einem Eigenheim auch innerhalb der Stadtgrenzen möglich ist. Nach dem Entwicklungskonzept sollten insgesamt 400 Einfamilienhäuser in unterschiedlicher, neuartiger Bauweise entstehen. Dabei wurden sowohl freistehende wie auch verdichtet angeordnete Gebäude geplant, also sowohl Einfzel-, Doppel- wie auch Reihenhäuser. Ein Teil des Gebietes wurde als Konzeptgebiet verwendet und sollte Varianten zum Thema Baugestalt in der Großstadt (sowohl "hamburg-typische" wie auch "großstadt-typische" Wohnformen) aufzeigen. Dafür wurden einige Musterhäuser ("Häuser zum Anfassen") errichtet, um bauwillige und auch baufähige Einfamilienhausinteressenten für das Wohnen in dem Gebiet zu gewinnen.
Dem Anspruch neuartige Hausformen zu entwickeln, konnte nicht genüge getan werden. Der angebotene Typenkatalog bildet vielmehr die komplette mögliche Typologieausformung der damaligen Zeit ab. Dies ermöglichte auch, dass den individuellen Wünsche der jeweiligen Bauherrn entsprochen werden konnte. Dies führte zu differenzierten Grundrissen, Ansichten sowie Baugestaltung.
Es liegt zwischen den Straßen Harksheider Straße im Südwesten, Poppenbütteler Berg im Südosten, Ohlendieksredder im Nordosten und Poppenbütteler Bogen im Nordwesten und umfasst etwa 35 ha. Bis dahin bestand das Gebiet aus Feldern die der Stadt Hamburg gehörten. Bei dem Verkauf Baugrundstücke wurde der Quadratmeterpreis von der Anzahl der Kinder der Käufer abhängig gemacht, wodurch der soziale Charakter durch die Stadtverwaltung berücksichtigt worden ist, indem eine Mischung aus unterschiedlichen sozialen Schichten stattfand.
Das Gebiet Hamburg-Bau von der Deutschen Bundespost 1976 als Testgebiet für das Kabelfernsehnetz ausgewählt, weil es inmitten der Einflugschneise des Hamburger Flughafens liegt und durch die ILS Sender der Fernsehempfang gestört gewesen wäre. Neben den ersten drei deutschen Programmen, ARD, ZDF, Das Dritte, wurden auch die beiden DDR-Programme des DDR-Fernsehen gesendet.
Bis in die späten 1990er Jahre bestand nur eine Busanbindung durch die Buslinie 178 an den S-Bahnhof Poppenbüttel im Süden der Hamburg-Bau. Mehr als 20 Jahre später wurde der Osten der Hamburg-Bau durch die Buslinie 176 angebunden mit dem S-Bahnhof Poppenbüttel angebunden. Im Nordwesten der Hamburg-Bau liegt das Industriegebiet Poppenbütteler Bogen. Im Süden befinden sich ein Supermarkt und eine Tankstelle. 1975 wurde das Gymnasium Harksheider Straße inmitten des Gebietes Hamburg-Bau gegründet und im Jahr 2000 in Heinrich-Heine-Gymnasium umbenannt. Am dichtesten an der Hamburg-Bau liegt die Simon-Petrus-Kirche. Sie gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Hamburg-Poppenbüttel.
Literatur
Schubert, Dirk: Hamburger Wohnquartiere. Ein Stadtführer durch 65 Siedlungen. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2005, 3-496-01317-6, S. 296-299.
53.6682510.076583333333Koordinaten: 53° 40′ 5,7″ N, 10° 4′ 35,7″ OKategorien:- Geographie (Hamburg)
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