Hamburger Allee

Hamburger Allee

50.1146892678368.64870786666877Koordinaten: 50° 6′ 53″ N, 8° 38′ 55″ O

Hamburger Allee
Straße in Frankfurt am Main
Hamburger Allee
Straßenbahn der Linie 17 durchquert die Hamburger Allee (links) Richtung City-West
Basisdaten
Ort: Frankfurt am Main
Ortsteil: Westend, Bockenheim
Angelegt: ab 1888
Anschlussstraßen: Friedrich-Ebert-Anlage (Südosten) und Kasseler Straße (Nordwesten)
Querstraßen: Senckenberganlage, Theodor-Heuss-Allee, Varrentrappstraße, Schloßstraße, Emser Brücke
Bauwerke: Plaza Büro Center, Poseidonhaus, Programmkino Orfeo's Erben
Technische Daten
Straßenlänge: 650 Meter

Die Hamburger Allee verbindet das Messegelände von Frankfurt am Main mit den Wohnvierteln in Frankfurt-Bockenheim.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die rund 650 Meter lange Straße beginnt im Westend an der Ludwig-Erhard-Anlage gegenüber dem Messegelände (Festhalle) und verläuft geradlinig in nordwestliche Richtung bis kurz vor den Westbahnhof im Stadtteil Bockenheim.

Das Bild zeigt den Kreuzungsbereich mit Schlossstraße und Varrentrappstraße. Die baumbestandene Hamburger Allee verläuft nach links.

Geschichte

Die Straße entstand im Zuge der Verlegung der Frankfurter Eisenbahnanlagen, als 1888 die Frankfurter Westbahnhöfe durch den neuen Hauptbahnhof ersetzt wurden. Dabei musste die Einfahrt der Main-Weser-Bahn, die ursprünglich gradlinig vom Westbahnhof (damals: Bockenheim) bis zum heutigen Hauptbahnhof führte und dort in westlicher Richtung, der heutigen Kaiserstraße folgend, abbog, eine weit nach Westen ausholende Einfahrtskurve erhalten. Durch diese neue Einfahrt war die alte Trasse entbehrlich. Die aufgelassene Trasse wurde in eine Straße umgewandelt und trug zunächst den Namen Bahnstraße. Deren nördlicher Abschnitt wurde in Hamburger Allee umbenannt.

Charakter der Straße

Die Straße ist geprägt von dem Widerspruch zwischen ihrer Wohn- und ihrer Verkehrsfunktion. Es befinden sich dort das höchste Bürogebäude Europas, überwiegend aber Wohnhäuser. Es gibt eine Grundschule, jedoch auch eine Berufsschule und verschiedene kulturelle Einrichtungen. Auf der ehemaligen Bahntrasse in der Hamburger Allee verkehren nach wie vor Schienenfahrzeuge: Im östlichen Teil seit je her die Straßenbahnlinie 16 nach Ginnheim, und seit dem 13. Dezember 2003 auf ganzer Länge die Straßenbahnlinie 17. Diese verbindet die Messe mit dem Rebstockgelände. Um die alten Alleebäume zu schonen, wurde die Trasse streckenweise nur eingleisig ausgebaut. Trotzdem wurde der Einrichtung dieser Straßenbahnlinie von Anwohnern entschieden widersprochen, hauptsächlich mit dem Argument der Schulwegsicherheit.

Bauten

Das bekannteste Bauwerk der Straße ist das Westend Gate in der Hamburger Allee 2, ein 159 Meter hoher Wolkenkratzer und eines der höchsten Hotelgebäude in Europa. Nach der Eröffnung 1976 war es für kurze Zeit das höchste deutsche Hochhaus. Auch das Poseidonhaus, ein markantes Bauwerk an der Ecke zur Theodor-Heuss-Allee ist aufgrund seiner exponierten Lage und seiner Architektur bekannt. Von 2000 bis 2003 befand sich hier der Firmensitz der Aventis Pharma AG (heute Sanofi-Aventis). Es gehört einem offenen Immobilienfonds der Dresdner-Bank-Tochtergesellschaft DEGI.[1]

Einrichtungen

Von 1981 bis 1990 hatte das English Theatre seine Spielstätte in der Hamburger Allee 45. Nach dem Umzug in die Kaiserstraße zog in diese Räume ein Programmkino, das Orfeo. Nach seiner Schließung 1997 wurde das Gebäude umgebaut und Anfang 1999 mit neuem Konzept unter dem Namen Orfeo's Erben als Gastronomie-Kino wiedereröffnet, eine Kombination aus einem kleinen, modern ausgestatteten Kino und einem angeschlossenen Restaurant mit gehobener Gastronomie.

In der Hamburger Allee liegen außerdem drei Schulen, die Gutenbergschule, die Bonifatiusschule und die Fachschule für Bekleidung und Mode.

Weiter befindet sich hier der Sitz der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft.

Literatur

  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnenbauten- und strecken 1839 - 1939, 1. Auflage. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, Strecke 001, S. 19ff; Strecke 10, S. 196.

Quellen

  1. DEGI - Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds (Hrsg.): Grundwertfonds: Immobilienverzeichnis zur Vermögensaufstellung. 31. März 2006, S. 44 (online ; Stand: 16. November 2006; PDF, 96 kB). 

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