- Hamlet (1948)
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Filmdaten Deutscher Titel Hamlet Produktionsland Großbritannien Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1948 Länge 150 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Laurence Olivier Drehbuch Alan Dent Produktion Laurence Olivier Musik William Walton Kamera Desmond Dickinson Schnitt Helga Cranston Besetzung - Laurence Olivier: Hamlet
- Basil Sydney: Claudius
- Eileen Herlie: Gertrude
- Jean Simmons: Ophelia
- Felix Aylmer: Polonius
- Terence Morgan: Laertes
- Norman Wooland: Horatio
- John Laurie: Francisco
- Esmond Knight: Bernardo
- Anthony Quayle: Marcellus
- Peter Cushing: Osric
- Stanley Holloway: Totengräber
Hamlet ist ein britisches Filmdrama des Regisseurs Laurence Olivier aus dem Jahr 1948, das auf der gleichnamigen Tragödie von William Shakespeare beruht.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Auf den Zinnen von Schloss Elsinor, dem königlichen Wohnsitz der dänischen Monarchen, haben zwei Wachleute eine Geistererscheinung des alten König Hamlets. Horatio, ein Freund des jetzigen Prinzen Hamlets, kommt hinzu und verlangt vom Geist zu sprechen. Doch der Geist entschwindet ohne Wort.
Der alte König Hamlet starb unter mysteriösen Umständen. Seine Frau Gertrude heiratet nach einer Trauerfrist von einem Monat den Königsbruder Claudius. Prinz Hamlet bleibt der Vermählungsfeier fern. Er ist wütend über die hastige Hochzeit. Horatio kommt herbei und erzählt von der Geisterscheinung des Vaters. Als er auf die Zinnen steigt, sieht er den Geist seines Vaters. Der Geist winkt ihn heran und der Prinz folgt ihm auf den Turm. Der Geist gibt sich ihm als der Geist seines Vaters zu erkennen. Er erzählt dem Prinzen, dass er ermordet worden sei, wer den Mord beging und wie der Mord vor sich ging. Claudius träufelte Gift in das Ohr des Königs. Zuerst will Hamlet nicht glauben, dass es wahr ist. Um Claudius auf die Probe zu stellen, will Hamlet Wahnsinn vortäuschen.
Das Täuschungsmanöver wirkt bei Polonius. Der bringt die Sache vor Claudius, mit der Begründung, Hamlets Wahnsinn sei das Ergebnis seiner Liebe zu Claudius Tochter Ophelia. Polonius soll ein Treffen zwischen Claudius und Hamlet arrangieren. Hamlet zeigt sich dabei wahnsinnig und Claudius ist nun voll überzeugt.
Hamlet heuert eine Truppe Bühnenschauspieler an. Sie sollen für den König das Stück "Der Mord von Gonzago" aufführen. Hamlet nimmt ein paar Änderungen am Stück vor, so dass es den Umständen des Mordes an König Hamlet gleicht. Claudius beklagt sich über schlechte Sicht und verlässt die Vorführung. Das überzeugt Hamlet von seiner Schuld. Hamlet sucht Claudius auf um ihn zu töten, doch Claudius betet gerade. Hamlet wartet auf den richtigen Zeitpunkt.
Er klärt Gertrude über die Todesumstände des Königs auf. Er hört eine Stimme aus dem Wandbehang und glaube, Claudius würde lauschen. Er zieht seinen Dolch und sticht in den Vorhang. Doch anstelle Claudius stürzt Polonius tot zu Boden. Hamlet ist unbeeindruckt und spricht weiter mit seiner Mutter. Wiederum sieht Hamlet den Geist seines Vaters. Er beginnt mit ihm zu sprechen. Seine Mutter kann den Geist nicht sehen und glaubt nun an Hamlets Geisteskrankheit.
Hamlet wird von Claudius nach England verbannt. Auf Claudius Befehl hin soll er dort ermordet werden, sobald er ankommt. Hamlets Schiff wird von Piraten angegriffen. Er kehrt nach Dänemark zurück. In der Zwischenzeit ist Ophelia wegen Hamlets Weggang verzweifelt, so dass sie sich zum Selbstmord entschließt. Ihr Bruder Laertes soll ihren Tod und den Tod ihres Vaters ahnden. Laertes und Claudius hören von Hamlets Rückkehr und wollen ihn töten. Es soll wie ein Unfall aussehen. Auf Claudius Befehl hin soll Laertes Hamlet zum Duell herausfordern. Laertes soll dabei ein vergiftetes Schwert benutzen, mit dem er Hamlet nur zu ritzen braucht, damit der stirbt. Falls Laertes Hamlet nicht treffen kann, will Claudius ihn mit einem Gifttrank töten.
Hamlet nimmt die Duellforderung an. Die ersten zwei Runden gewinnt er. Gertrude hat den Verdacht, dass Hamlets Kelch vergiftet ist und trinkt ihn aus. Laertes bedrängt Hamlet und verwundet ihn am Arm. Der ahnungslose Hamlet kämpft weiter und entwaffnet Laertes. Er vertauscht die Waffen und verwundet Laertes. Gertrude warnt Hamlet vor dem vergifteten Getränk. Der sterbende Laertes enthüllt das ganze Komplott. Hamlet tötet Claudius wutentbrannt und stirbt dann selber. Der entsetzte Horatio lässt Hamlet angemessen begraben. Die Leiche des Prinzen wird fortgeschafft, während die Kanonen des Schlosses einen Ehrensalut schießen.
Dies und das
- Laurence Olivier als Hamlet war 41 Jahre alt. Die Darstellerin seiner Mutter, Eileen Herlie, war erst 28.
- Olivier wurde (wie z.B. auch Orson Welles für Citizen Kane) sowohl für die Regie als auch als Hauptdarsteller für den Oscar nominiert, den er als Hauptdarsteller gewann.
- Dies war der erste nicht US-amerikanische Film, der den Oscar für den Besten Film erhielt.
- Hier wurde, als einzige Hamlet-Verfilmung eines Großstudios, auf die Rollen von Rosenkranz und Güldenstern sowie Fortinbras verzichtet.
Deutsche Fassung
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1949 im Eagle-Lion-Synchron-Atelier Hamburg. Das Dialogbuch verfasste C. W. Burg, der auch die Synchronregie führte. [1]
Rolle Darsteller Synchronsprecher Hamlet Laurence Olivier Peter Lühr König Basil Sidney Rudolf Reif Ophelia Jean Simmons Antje Weisgerber Marcellus Anthony Quayle Gerhard Just Polonius Felix Aylmer Heinz Burkhardt Osric Peter Cushing Harald Wolff Bernardo Esmond Knight Tadzio Kondziella Francisco John Laurie Will-Jo Bach Gertrude Eileen Herlie Eva Vaitl Horatio Norman Wooland Wolfgang Eichberger Laertes Terence Morgan Benno Sterzenbach Kritiken
- Der film-dienst ist von Oliviers Werk begeistert. Man sehe eine Shakespeare-Verfilmung „in einer Fassung, die durch die ausgewogene Verbindung bühnenmäßiger Stilisierung und filmischer Aufbereitung der Handlung besticht. Oliviers in einer monumentalen, beklemmend fotografierten Kulisse angesiedelte Version ist darstellerisch faszinierend und in ihrer psychoanalytischen Deutung interessant, auch wenn diese Interpretation einige der Vorlage nicht unbedingt entsprechende Eigenwilligkeiten aufweist. Künstlerisch einer der wagemutigsten und imposantesten Adaptionen des Stoffes“[2]
Auszeichnungen
- Oscars 1949 in den Kategorien Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Beste Kostüme und Beste Ausstattung. Nominiert für die Kategorien Beste Regie, Beste Nebendarstellerin und Beste Filmmusik
- Golden Globe: bester ausländischer Film und für den besten Darsteller
- British Film Academy Award 1949: bester Film
- NYFCC Award für den besten Darsteller
- Goldener Löwe bei den Filmfestspielen von Venedig für Laurence Olivier; Coppa Volpi: Beste Darstellerin für Jean Simmons
DVD-Veröffentlichung
- Hamlet. Power Station 2007 (enthält nur die deutsche Synchronfassung)
- Hamlet. ITV 2003 (enthält nur die englische Originalfassung)
Soundtrack
- William Walton: Hamlet - A Shakespeare Scenario in Nine Movements for Large Orchestra. Auf: Walton: As You Like It · Hamlet. Adapted by Christopher Palmer After the Film Scores. Naxos/HNH, München-Unterhaching 1999, Tonträger-Nr. 8.553344 – digitale Neueinspielung durch das RTÉ Concert Orchestra unter der Leitung von Andrew Penny
Literatur
- William Shakespeare: Hamlet. Drama (Originaltitel: Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark). Deutsch von August Wilhelm Schlegel. Ungekürzte Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2008, 154 S., ISBN 978-3-596-90034-3 oder ISBN 3-596-90034-4
- Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6
- Nives Sunara: Immer wieder Hamlet. Shakespeares Tragödie im Film - immer wieder anders. Studien zur anglistischen Literatur- und Sprachwissenschaft, Band 22. Zugleich Dissertationsschrift. Wissenschaftlicher Verlag Trier (WVT), Trier 2004, 179 S., ISBN 3-88476-699-6
- Anthony Davies: Filming Shakespeare's Plays. The Adaptations of Laurence Olivier, Orson Welles, Peter Brook, and Akira Kurosawa. Cambridge University Press, Cambridge 1990, ISBN 0-52139913-0
- William Shakespeare: Hamlet. 1948 Recording. Sprecher: Sir John Gielgud (englisch). Naxos Audio Books 2006, ISBN 9626344172
Weblinks
- Hamlet (1948) in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Hamlet (1948) in der Synchrondatenbank von Arne Kaul; abgerufen am 10. August 2008
- ↑ vgl. Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)
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