Han Gaozu

Han Gaozu
Hangaozu.jpg
Han Gaozu (漢高祖)
Familienname: Liú ()
Vorname: Ji (), später Bāng ()
Großjährigkeitsname (Zi): Ji ()
Postumer Titel:
(vollständig)
Kaiser Gao (高帝)
Tempelname: Taizu (太祖), später Gaozu (高祖)
Regierungszeit: 28. Februar 202 v. Chr.
bis 1. Juni 195 v. Chr.

Der Kaiser Gao von Han (chinesisch 漢高祖 / 汉高祖 Hàn Gāozǔ, * 256 v. Chr. oder 247 v. Chr.; † 1. Juni 195 v. Chr.), mit persönlichem Namen Liú Bāng (chinesisch 劉邦 / 刘邦), ferner (vor seiner Regentschaft als Kaiser) Herzog von Pei (沛公 Pèi Gōng), war zwischen 202 v. Chr. und seinem Tod Kaiser von China und Gründer der Han-Dynastie.

Liu Bang war ursprünglich ein kleiner Beamter (Wachtmeister, andere Darstellungen verweisen auf die bäuerliche Herkunft), der zur Zwangsarbeit Verurteilte transportierte. Als die Aufstände gegen die Qin-Herrschaft ausbrachen, ließ er diese frei und setzte sich an die Spitze. Innerhalb weniger Monate entstanden unter ähnlichen Umständen sechs „Königreiche“, die sich gegen die Qin-Dynastie erhoben. Als formeller Führer der Aufständischen wurde ein altadliger „König Huai von Chu“ anerkannt.

Der mächtigste Anführer war der kriegswütige Adlige Xiàng Yǔ (232–202 v. Chr.) aus Chu im Süden des damaligen Chinas. Liu Bang war zwar schneller als Xiàng Yǔ vor der Qin-Hauptstadt Xianyang in Shaanxi am Wei-Fluss, beim heutigen Xi’an erschienen, musste aber nach der Entgegennahme der Reichsinsignien der vierfach stärkeren Armee Xiàng Yǔs weichen. Xiàng Yǔ besetzte die Hauptstadt nun zum zweiten Mal, ließ sie ausplündern und zerstören und tötete auch den letzten Qin-Herrscher (206 v. Chr.).

Liu Bang verlegte seine Residenz nach Nanzhong in die Nähe und begnügte sich mit dem Titel „König von Han“, den ihm Xiàng Yǔ verlieh. Allerdings beeilte sich Liu Bang, das Treffen mit Xiàng Yǔ unter dem Vorwand der Notdurft schnell wieder zu verlassen, denn Xiàng Yǔs Bruder trachtete ihm nach dem Leben (Schwerttanz).

Xiàng Yǔ machte bald den Fehler, das damalige Kernland um das Wei-Tal an drei Generäle abzugeben und in seine Heimat Chu zu gehen. (Einen Ratgeber, der ihm schroff abriet, ließ er hinrichten.) Er schuf sich dort ein eigenes Königreich und verteilte den Rest Chinas unter 18 Generälen. Den König Huai von Chu, damals formeller Führer der Aufständischen, ließ er umbringen. Aber die Truppenführer gerieten noch im gleichen Jahr untereinander in Streit, so z. B. erhob sich ein bei den Lehens-Verteilungen übergangener General namens Tian Rong gegen Xiàng Yǔ.

Bei dieser Gelegenheit setzte sich Liu Bang wieder im Wei-Tal bzw. im ehemaligen Staat Qin fest. Dort war er strategisch gut geschützt und aufgrund der Fruchtbarkeit des Bodens gut versorgt. Das Land war nicht grundlos das Zentrum der vorherigen Dynastie gewesen. Während Xiàng Yǔ von einem Kriegsschauplatz zum anderen wechseln musste und trotz überragender militärischer Erfolge seine Armee verschliss, unterstützte Liu Bang dessen Gegner und zog ein Gebiet nach dem anderen an sich. Als Xiàng Yǔ mit seinen letzten Truppen fiel (bzw. Selbstmord beging), wurde Liu Bang unter dem Titel Taizu bzw. Gaozu Kaiser.

Han-Kaiser Gaozu ließ den Verwaltungsapparat der Qin-Dynastie weiterbestehen und hielt an der Mehrzahl ihrer Gesetze und Verordnungen fest, sogar an dem Bücherverbot. Zumindest wurden Strafrecht und Steuern gemildert. Er stand dem Daoismus nahe und war daher kein Freund des Konfuzius und seiner Lehre, besuchte aber trotzdem einmal dessen Grab und zog den Konfuzianismus zumindest dem Legalismus vor. Im Jahr 200 v. Chr. geriet er auf einem Feldzug gegen die Xiongnu Mao Tuns (209–174 v. Chr.) beinahe in Gefangenschaft, konnte sich aber durch Verhandlungen retten.

Als Gaozu starb, übernahm seine Witwe Lü Zhi († 180/79 v. Chr.) für ihren erst 14-jährigen Sohn die Regentschaft und ermordete mit perverser Grausamkeit den Rest der Familie.

Weblinks

 Commons: Han Gaozu – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Ziying Kaiser von China
206–195 v. Chr.
Hui

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