Hans-Egon Engell

Hans-Egon Engell

Hans Egon (Theodor Otto Martin) Engell, auch Hans-Egon (* 15. November 1897 in Hof Selmsdorf; † 16. August 1974 in Bad Salzdetfurth) war ein deutscher Landwirt, Gutsbesitzer und Politiker (NSDAP, später GB/BHE).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Hans Egon Engell wurde am 15. November 1897 als Sohn eines Landwirtes und Pächters in Hof Selmsdorf bei Schönberg geboren. Nach dem Besuch der Goethe-Schule in Berlin, dem Gymnasium in Rostock und dem Abitur am Berliner Leibniz-Gymnasium nahm er ab 1914 als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. 1915 geriet er in russische Gefangenschaft. Er nahm 1919 ein Studium der Staatswissenschaften an den Universitäten in Berlin, Leipzig und München auf, das er jedoch nicht abschloss. Seit 1921 war er als selbständiger Landwirt und Gutsbesitzer auf Gut Granzow bei Gnoien tätig.

Engell wurde im Oktober 1945 enteignet und aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) ausgewiesen. Er siedelte als Heimatvertriebener nach Westdeutschland über, ließ sich in Niedersachsen nieder und arbeitete als Angestellter beim Lastenausgleichsamt. Von 1949 bis 1953 war er als Siedlungsbeauftragter bei der Treuhandstelle für Flüchtlingssiedlungen in Hildesheim tätig. Später wurde er als Angestellter bei der Hildesheimer Kreisssiedlungsgesellschaft beschäftigt. Hans Egon Engell starb am 16. August 1974 in Bad Salzdetfurth.

Hans Egon Engell war zwei mal verheiratet, zunächst mit Doris Adeneuer, dann mit Christa Murr.

Politik

Engell trat im Februar 1931 in die NSDAP ein und fungierte als Gauredner für die Auslandsabteilung der Partei. Außerdem war er Mitglied der SS. Im Dezember 1933 erfolgte die Ernennung zum SS-Standartenführer, am 20. April 1934 die Ernennung zum SS-Oberführer ehrenhalber.

Engell wurde 1932 Amtsvertreter und stellvertretender Amtshauptmann des Amtes Malchin. Im gleichen Jahr erfolgte seine Wahl in den Landtag des Freistaates Mecklenburg-Schwerin, dem er bis 1933 angehörte. Hier war er stellvertretender Vorsitzender der NSDAP-Fraktion. Engell amtierte vom 5. Juli 1933 zunächst als Staatsrat und seit dem 26. Juni 1933 als Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten in der von Ministerpräsident Walter Granzow geführten Regierung des Landes Mecklenburg-Schwerin. Vom 10. August bis zum 31. Dezember 1933 war er selbst Ministerpräsident von Mecklenburg-Schwerin, nach der Vereinigung mit Mecklenburg-Strelitz vom 1. Januar bis zum 25. Oktober 1934 dann Ministerpräsident von Mecklenburg. Gleichzeitig leitete er die Ministerien für Äußeres, Landwirtschaft und Unterricht.

Engell gründete 1946 die Interessengemeinschaft der Vertriebenen im Landkreis Hildesheim und trat 1950 dem GB/BHE bei. Er war von 1952 bis 1968 Kreistagsabgeordneter des Landkreises Hildesheim-Marienburg und dort zeitweilig stellvertretender Landrat. Bei der Bundestagswahl 1953 wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er bis 1957 angehörte. Vom 1. Januar 1956 bis 1957 war er stellvertretender Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Angelegenheiten der inneren Verwaltung.

Siehe auch

Literatur

  • Helge Bei der Wieden: Die mecklenburgischen Regierungen und Minister 1918-1952, S. 43/44, Köln, Wien 1978, ISBN 3-4120-5578-6

Weblinks


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